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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1795

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https://doi.org/10.11588/diglit.43827#0014

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gh. A.., “. J; +

u. d 4.1
VB.eante iſts, was ilzt die Neubeglérde

der ganzen Welt ſpannt, eder vielmehr

ſrhon längst geſpannt hat ~ nämlich:
der franzöt:ſche Bieichsumſſurgz + die dar-.
aus entſpringende neue Eiurichtung Frauke
reichs , und der Krieg, der uber dies al-
les, mit den Franzoſen, geführt wird.
Aller Augen warten ~ auf den Au s-

g ang dieſes Krieges ~ ich ſelbſt, lieben

deutſchen Brüder ! ~~ Doch bin ich itt,

NJ.

weil der Aus g ang noch nicht da ist,

vorzüglich begierig auf den weitern G ang
deſſelben, und zwar, nicht um meinet-
ſondern um Euretwillen, um Euch näm-
lich, von Poſktage zu Poſttage denselben

erzählen, um Euch jedesmal ſagen zu kön-
nen, was hier oder da ~ vorzüglich vor-
gefallen ~ wie es in Frankreich ſeloöſt itt

ausſieht und gehet, ~ welche Vor- oder
Rüclſchritte die verſchiedenen Armeen die-
ſes Reichs z. E. am Rheine ~ in den

Niederlanden, an den - italieniſchen Gren-
6009,000 Menſchen, meiſt Wittwen und

zen, gegen Spanien u. s. w. machen, was
ganz Drutſchland dabei noch ergreifen, wie
ſich Oeſterreich fernerhin benehmen, was
Preußen noch bewürken, England noch
leiſten, Holland noch thun, Pohlen noch
wagen ~~ Rußland nech abwarten wird
- we ſ. w. Und nicht wahr, das wollt
Ihr gern wiſſen? ~~ Ich denk es ſelbſk.
DL Wir wollen daher doch heute gleich
einen kleinen Anfang machen. Ö

Ss{n Frankreich wüuſcht man aus
ganz natürlichen Ursachen, die ich zu ei-

ner andern Zeit auseinander ſetjen will,
den Frieden eben ſo sehr, als anders wo

—~ allein die innern Unruhen hindern,

unter andern, die il;t ſo vernünftig unn

zz A Z

12

.

billig denkende Regierung dieſes Reichs, :

gegenwartig , an der Berichtigung deſſel-
ben so zu arbeiten, . wie es nöthig iſt,
weun er bald zu Stande kommen ſoll.

ie Iskobineraben namlich, ob hiegleich

öf f entlich aufgehoben ſind —~ und ihr
Weſen, auf eiue rechtlich e Are, nicht
mehr treiben dürfen , noch gar zu vielen
Anhang uberhaupe, und besonders unter

den verſchiedeien Beamten des Reichs,

die dem milve denkenden Convente entge-
gen arbeiten , Teufeleien über Teufeleien,
wider deruſeiben anſpinnen ~~ und dies
zwar, weil ſie nicht mehr k önnen wie
ſie wollen, und ~ wie ſie konnten
da der Beelzebub ~~ ich wollte sagen:
Robertbierre noch tyranniſirte. Wie es
aber damahls, in dieſem Lande der Frei-
heit zugegangen iſt ~~ kann man, unter
andern, daraus abnehmen, daß gegenwär-

tig ſchon an die 200,000 unschuldig

Gefangene wieder frei geſprochen ſind ~~
und ~ ach Gott! erſchreckt nicht! über

Waifen, darüber ſchreien, daß ihnen ihre
Väter ~~ Mütter ++ Brüder ~ Schwe-
ſtern u. ſ. w. größten Theils ~ auf dem

Wege Rechtens ~~ gemordet worden ſind

r Ein .ſchôöner Weg Rechteuns ! —

Nicht wahr? - Ja wol, die franzöſe.
ſche Nazion sieht dies auch itzt ein, denn .

ſie fordert Mache, und alle die auf dem
Schaffote ebenfalls bluten zu sehen, die

jene Unmenſchlichkeiten ~~ verurſachten -
beförderten, oder nur duldeten.

_ Künftig einzelne Vorfälle, die das al-
les b ewe iſen, was ich itt ſagte — itt
nur noch eine F abel, die ich ohnlängſt
geleſen haben. Y
 
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