Erſter Band, Acht und zwanzigſtes Stück, Sounabends den 11. April 1795.
-
_ Die Friedensnachrichten,
welche wir, in unſerm letzten Blatte mit-
theilten, können wir , und wenn ſie auch
noch von keinem unſrer schätbaren Herren
Kollegen beſtätiget worden ſind, chumög.
lich zurücknehmen, denn ſie ſind aus zu
licheren Händen, und zugleich aus zu ver-
ſchiedenen Gegenden, als daß wir ſie für
ungegründet halten könnten. Würde es
uns erlaubt ſeyn, den Mann zu nennen,
Durch den wir die erffe Nachricht aus Sau-
ten hatten, so würde, in unfrer ganzen
Gegend, gewiß kein Mezſch mehr an der
Aechtheit derſelben zweifeln, und es, mit
uns, blos ſür ein politiſches Rärhſel hal-
ten, daß z. E. ſogar die Weſseier Zeitung,
bis zum 1ſten April, noch keine Sylbe
Ddavonerwähnet ~~ Allein sind nicht man-
che Um ſtände denkbar, die dies dort ns-
thig machen können? Wie ? wennees die
Lage der Dinge, in und um Weſel herum,
noch nicht erlaubte, daſelbſt ſchon sſfenc-
lichen Gebrauch von solchen Nachrichten
zu machen? Wie? wenn das Sitillſchwei-
gen der Weseler Jeitung Urſache davon wä-
re, daß die übrigen zur Zcit auch noch
nicht damit hervortraten ? Doch der Ham-
burger Correſpondent , deſſen Güte aver-
kannt iſt, hat ja in dem Blatte, welches
Jam 1ſten April erſchien, folgenden Brief
aus Weſlphalen vom zoſten März.
„„Wie man vernimmt, ſo iſt am 24 und
„25 ser März bei den franzsſiſchen Ar-
„meen am Niederrhein und an ter Ems
„publicirt worden, daß der Uazional-
„konvent zu Paris den Befehl gegeben
„habe, nicht weiter feindlich gegen die
„Preußiſchen Truppen zu agiren. Nach-
„Dein dies dem Feldmarſchall von Möllen-
„Dorſ durch einen Trompeter aufs höflich ſte
„bekannt gemacht wurde, ſo ſchickte er fo-
„gleich einen Kourier nach Berlin, um
„Berhaltungsbefehle einzuholen." Auch
die Bairenth.er erwähnten ſchon aus Brie-
fen , von der Weſer , am 4ten April, dle.
nämliche Nachrichr, wahrſcheinlich wieder
aus eiter audern Quelle + Doch wenn
dies alles auch nicht wäre, ſo verließen wir
uns, wie gesagt, auf unsern Korrſponden-
ten - mit der ſichern Erwartung. daß ſich
alles, zu seiner Zeit, beſkätigen wird.
u Aus Lingen verſichert man am 28
Es. :