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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1795

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https://doi.org/10.11588/diglit.43827#0234

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' 449

Wodurch werden denn aber ſeine Frie-
densnachrichten, die er ſchon vor 1 1 Ta-
gen brachte beſtärigget? junger Mann.! -

Durch neuere ſichre Privatbriefe und alle

nuunmchrigen öffentlichen Berichte.

Aus Wesel erhielten wir nämlich am
vergangenen Sonnabend folgenden Brief
vom 29 Mätr. ,aſſen Sie ſich, in Abſicht
„der Friedensnachrichten , die ich Ihnen
„ohnlängſi mittheilte, dadurch nicht irre ma-
„chen, daß davon noch nichts in uiſrer

(der Weſeter) „Provinzialzeitung ſteht : Sie
haben ihre vollklommne Richtigkeit, man
„will ſie aber gewißer Urſachen wegen
(die wir vielle:che zu seiner Zeit auch, noch mit-
theilen werden) „vor der Hand noch nicht
„öffentlich authoriſiren, sondern geheim ge-

„halten wiſſeen. Wenige Wochen werden

„aber die Sache ganz aufklären,” Hat-

ten wir alſo nicht Recht, wenn wir ſchon

in unſerm vorigen Blatte vermutheten,

daß es die Lage der Dinge in und um. We-
ſel herum noch nicht exlaube , Ütfealichen
Gebrauch von den Friedensnachrichten zu

Ä
Schon dies wäre, wie wir glauben,

Grund genug, bei ihrer Behauptung zu

hieiben, allein wir haven der Gründe noch

mehrere. Zwei Briefe, ebenfalks aus Wes
ſel, aber nicht unmittelvdar, sondern üver
Buelefeld (der Hauptſtadt der Grafschaft Rua

wensberg in Weſtphalen) hier ſind sie:
. y _ . Wöefel den '25 März.

„So ſehr der gewünschte Friede noch
„vor emigen Tagen entsernt zu ſeyn ſchieenn.
„„ſo ſehr ſind unſre Hoffiungen auf einnal

„durch die Nachricht belebt worden, die

„wir ge!tern von den Gränzen unſter Pro-
„„vinz und von der andern Seite des Rheins
' „erhalten haben. Alle dieſe Nachrichten

m . p

„verſichern auf das beſtimmeeſte, daß, wenn
„„auch der Friede noch nichr uncerzeich-
y„.net wäre. wenigstens ein Waffenjtilſtand
„fe geſchloſſen worden Cs iſt ui mog-
„lich, die Freude zu beſchreiben, welche
„dieſe Nachricht unter den Cinwohner der
„hieſigen Stadt verbreitet hat..
„Die Communication mit dem jenſeiti-
„gen Rheinufer ilk sehr lebhaft. Seit ei-
„nigen Tagen ſind viele Depeſchen von
„Seiten der Franzöſiſchen Generals an den
„Feidmarſchal von Möllendorf angekom-
„men , und vondieſem an die Franzotiſchen
„Generals abgegangen. "t
Der zweite Brief , der hierher gehört,
iſt, wie geſagt, auch aus Weſel, von
eben dem Dato , und lautet alen.
„Der Friede zwiſchen Preußen und
„Frankreich kann in dieſem Augenblick
„als entſchreden angeſehen werden. We-
„nigſtens iſt es gewoiß, daß ein Waffen-
„iſtillſkand geschloſſen worden, wie man aus
„folgender Ordre ersehen wird, die am 22
„Den franzöſiſchen Truppen bey Santen ere.
„theilt worden’.
“ Es wird hiedurch den franzöſiſchen
Truppen bei Todesſtrafe verboten, ſich
irge .d einige Feindſeligkeit , ſie ſey, von
weicher Art ſie wolie , gegen die preuhii-
ſchen Truppen zu erlauben. Dagegen
aber wird der Krieg gegen die Oeitrei-
cher fortgesetzt ; und damit Ihr letztre
Truppen unterſcheiden könnt, müßt ihr
wiſſen,, daß die preußiſchen Truppen al-
le blaue, und dieOeſkterreicher weiße Uni-
form haben. Dicren weiſen Uniformen
haben wirallenthalben den Tod geschwo-
ren, wo wir ſie finden.
„Künftigen Sonntag l alſo Palmarum )
„„wird der Waffenſtillſtand, den man als
 
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