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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1795

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https://doi.org/10.11588/diglit.43827#0298

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–ÑŸ T

ten Deutſchen Reichs verweilen daher des
; Königs Maj. nicht, . Ihre Beweggründe,
Ihre Geſinnungen und Würnſche bei diesem

Friedensſchluße mit Offenheit darzulegen.

Sie ſind Sich's mit reinem G efü hl be-
.wuhßr, def wenn Ihre Beweggründe
haupiſachlich durch den Drang gzebiecen-
Der Umſtände beſtimme worden , auch da-
bei, ſo wie bei dem bisherigen Gange der
großen Angelege nheit , welche Europa be-
ſchäftigt, Ihre Geſinnungen immer lauter,
Ihtre Abfichten wohlgemeint geweſen ſind.

Sie können es den beobachtenden Zeitge-

noſſen und der richtenden Nachwelt zu wur-

digen mit Beruhigung überlaſſen, daß Ihr
Intereſſe bei dieſcem ganzen Krieg kein un-
mittelbares , kein eigenes war , daß Sie
an demſelben ohne Rücksicht auf Ihren
Vortheil und Nutzen, nur aus reinem Ei:



fer für das Wohl allgemeiner Angielogens
heiten, nur aus reinem Patriotismus fur

die Sicherſtelly 1g und Vertheldiguug des

bedrängten Deutſchen Vaterlandes Theil
genommcn haben konnten. z

Ju dieſem ſo großmüthigen genicinutüht-

geu Endzweck haben in Wahrheir Seine
NMoleſtst nicht bloß Ihre Verbinduagen

s Bundesgenoſſe und als Reichsſkand.

p lichſt uud vollſtändigſk erfüllt, ſondern
Gränzen hinaus mit einer
beiſpieltoſen Uuſtreugung alle Auſopserun-..
welche nur die Preugi- -
Sie ha- §

t her d ieſe

gen dargeb facht.
ſchen Stasiskräfte vermochten ;
ben drei blutige Jahre hindurch | mit einem
auserleſenen großen Kriegsheer, zum Theil
in weiter Enfer: iung von den Preutßziſchen
Staaten, auf fremdem meiſt auszezehutem
Bodeù, unter der übertriebenſten. The urung
aller Be :dürft;it ſſe , unter den hiuoerlihteh.:

~ f ws

Ersſchwerungen aller Art, und einem uneen.
meßlichen Geldansfluß aus Ihren Ländern.
gegen etren durch Macht und Kriegesese
glück ſs furchrbaren Feind gekämpft ; ;
Sie haben, um den reiſſenden Strom ſei- .
ner Unternehmungen von Deutſchlands
Boden wsöglich abzuwehren, alles, was
von Jhnen abhieng , gethan und erſchöpft,
und alle Ihre Macht angewendet, um tas
ſchwere Verdienſt zu erringen, in den ge-
fahrvolleſten Ktif en Deutſ.hlands Beſchüz-
zer und Vietter Uu . zu ſeyn. Dank,
bar wird es noch die Deutſche Nachwelt
ſich ſagen, daß vornimlich die Preußiſchen
Kriegsheere es waren, welche das Reich
gegen jenen erſten Einbruch , womit der
General Cuſtine daſſelbe unvorbereitet vor
der Reichskriegserklärung und aller Kriegs-
rüſtung furchtbar bis in ſein Innerſtes
überraſchte, mit Eile und Nachdruck rette-.
ten, welche dieſen mit Uebern--cht vorge-

drungenen Feind aus den vordern Reichs-

landen zurückdrängten, Mainz und Frank-

ſurt von ihm zurückeroberten, und das ſchon
_ gzerriſſene Dertſchland wieder vereinigten
unv ſicherten; daß diese Kriec gsheere wäh-

rend aller drei Feldzüge den größten Theil
des Rhcinfirons - und als links u. rechts
Unglück anf Unglück die Waffen der
Alliirten traf, immer noch den Rheinflrom
vertheidigten, immer noch als snerſchüt-
terliche Bruitwehr das Herz von Dceutſch-
land deckten ; daß Sie, atis durch anhal-
tendes Mißgeschick der Allürten auch die.
vereinigten Niederlande verloren giengen,
und der unvercheidigte Norden des Reichs
dem Sieger oſfeu stand, pehis eilten, wo
die Gefahr am furchtbarſten drohte, und
unit den Weſtphälifci chen Provinzen des Kö-
'ztigs. set den sten dortigen Kreis und
 
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