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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1795

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https://doi.org/10.11588/diglit.43827#0416

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“ s . . * e 46.2

Befanntii < iſt in den gewöhnlick et gesellſchaftlichen Zirkeln die Hetiéthellung des Dritten tneh-
. Pet Et ls die Lieblingeunterhaitung ; man belacht die Vorurthelle, die Thorheiten, die Verſchro-

. Hhenheicen, die Mängel anderer, und wer mit den meiſten Anekdoten dieser Gattung die Umſte-

He nden regaliren kann, heißt der beſte Geſellſchafter. In der Voraussetzung , daß keiner ſich der

Fri icik ſeiner Bekannten entziehen kann , wird dieſe Art von Conversation, die gewiß immer eine
der intereſſanceſten für bloſe ſencichägtgtikche Zusammenkünfte iſt , der Moralität weniger nachthei-
lig, und ſie kann sogar vortheilhaft auf letztere wirken, wenn die Fehler anderer bald mit Spott,
hald mit Würde aufzeſtellt werden, ohne jedoch die handelnden Perſonen zu nennen : ein Jeder
greife ſich dann selbſt in den Buſen, erröthe über die gerügten Schwächen ſeiner Mitmenſchen, die
ihm vielleicht auch eigen ſind, und ~~ beſſere ſ ſiche Aus diesem Geſichtspunkte betrachtet , mag
die hierdureh unter dem Titel : Camera obſcura von Berlin , angekündigte neue Wochenſchriſt
angeſehen, und vom Publiko aufgenommen werdet. Mie der "Zeich ner in der Camera obſcura
die ſich ihm repräſentirenden Bilder nach der. Natur copirt, ſo wird eine Geſellſchaft in- und aus: -
wärtiger Gelehrten die Begebenheiten der Berliner Tagesgeſchichte nach. dem Geſetze der Wahrheit
aufzeichnen, und da auf der einen Seite der Beobachtungsgeiſt nie unbeſchäftiget bleiben wird, auf
der andern aber nur ſolche Mitarbeiter gewählt worden ſind, für deren Talente das ganze leſende

Publikum bereits einſtimmig spricht, ſo iſt es unnöthig, vont dem innern Werche dieſer neuen.

Zeitſchriſt hier etwas hinzuzuſetzen , und ſchon die erſten Bogen werden beweiſen, daß man ste
weder dem bisher erſchienenen Zuſchauer von Berlin, noch andern diesen Zweck beabſichtigenden
Piecen und Journalen , deren Beurtheilung hierher nicht gehört, gleichſtellen darf. Abhandlun-
gen, Sentenzen, Fabeln, Epigramme, Erzählungen, Gedichte, Anekdoten, Dialoge, Mos
nologe, Scenen, Reden , Epiſteln u. dgl. werden mic einander abiwechſeln, und der Reiz der
Wahrheit ſoll mit dem der Mannigfaltigkeit wetteifern, um dieſe Wochenſchrift zu einer für allers
ley Stände und Klaſſen der Berliner- als auswärtigen Welt, imwer angenehmen Lectüre zu mas
cen. Alle Sonnabende wird 1 Bogen in g vo ausgegeben : der ganze halbe Jahrgang,, welchen

ein von Hrn. Schubert gezeichnetes und von Hrn. Meno Haas ſauber geſtochenes Kupfer beygefüge

it, koſtet 1 Thlr. 8 Gr. Berl. Courant.

Da Berlin das deutſche Paris , und was darinnen vorgeht wiſſenswärdig und khrreich für
ganz Deurſchland iſt, so hat unterzeichnete Buchhandlung die Hauptkommiſſion für die hieſtge Ger
gend und das Reich übernommen; es wird für den halben Jahrgang 1 Thlr. 8 Gr. iu poſtfreyen
Briefen prängwwerirt, und man erhält davor monatlich die herausgekommenen Bläccer.

Ö Wilhelm isudsé Buchhändler in Gera.

Hiermit mache wiſſend , daß mein angekündigtes Buch, worinnen ich mein Arkanum wegetz
Auflöſung des Bernſteins (Agtſtein) und davon verfertigenden Lakfirniß auf das gründlichſte und
deutlichſte eröfne, nunmehro unter der Preſſe iſt. Ich werde alſo noch vox. Ende dieſes Monats





Julit ſolches meinen Herren Pränumeranten einhändigen. Da vermuthkich einige Exemplare ?

übrig bleiben werden, ſo bin ich erböcthig, ſolche noch um den Prnumeratignsteeis zu 3 Thalern
ſâchſ. oder 5 Gulden 24 Kr. rhein. abzulaſſen.

H. Fr. A, Stöckel, Hofitzeinet 1 zu Schleiz im Voigtlandlen.
 
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