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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1795

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https://doi.org/10.11588/diglit.43827#0482

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zu Boden ſchlagen.

~ 147 ~

eernachtſeite her) nach eine Landu: i1gg zu un-

ternehmen, die Breſter Flotte, noch immer

in lÖrient geſperrt , 11. Bridpot Willens
ſein, ſie ganz wegzunehmen, oder zu jer-
ſtöhren, ſobald ſie auszulaufen wagen wür-
de - auch Charette, (der Anführer der
MVendeer, ) folgenden Brief an den Kan-
vent geſchrieben haben: Repräſenrauten!
„„Wenn es Europa bisher noch nicht ge-

yglückt iſt, eure Meynung zu beſiegen, ſo

„„wird doch die ganze Welt die unſrige nicht
Geoffenbarte Reli-
„ion und Königthum ſind unſer Wahl-
„eſpruch. Dieſen heiligen Grundſzten zu-
„folge haben wir einen Chef erwählt, den
„wir den Beſchützer nennen , bis uus der
„allmächtige Geber alles Guren unſern ge-

„„ſetzmäßigen König wieder ſchenken wird.

„„Dieſer Beſchützer iſt Stcoffiet, der ver-
idienſtvolle berühmte Freund der Monar-

„chien; ein Mann von niedriger Geburt

„und ohne Verbindung mit privilegirten
„„Claſſene. Wir haben ihn nicht ſowohl
„wegen ſeiner beyſpielloſen Tapferkeit, Treue
„uud militairiſchen Geſchicklichkeiten er-
„wählt, als vielmehr um der Welt zu zei-
„Jen, daß, da der Thron von Frankreich
„Durch die niedrigſte Ciaſſe der Geſellſchaft
„über den Haufen geworfen, jemand, der
„iter dieſer Claſſe geboren ,’ selbigen ver-
„rauthlich wieder zu ſeinem vorigen Glanze
„erheben wird. Bildet euch nicht ein, daß
„ihr jemals dem taude, welches ihr la
„Vendee zu nennen beliebt , Feſſeln anle-

„gen werdet

„Könige regiert werden , und unſere einmü-

’thige Ergebenheit für das Königthum iſt ,
„uns der ſichere Bürge der Gerechtigkeit

„ves Monarchen. Die Na: c<hkommenſchaft

„wird es beurtheilen köiüet; ob wir mic

Wir werden nur von einem

~~ 148 t

„„\unſerm Könige, oder ihr mit etern Tau-

„send Tyranucn mir größern Vortheilen
„werden geſeg iet werden. Wir müſſen
„euren Muth reſpectiren; aber wir wollen
„euch auch lehren, für den unſrigen Ehr-
„furche zu hatin. Ewiger F Friede , oder
„„Krieg hh? Ende! Es lebe der König!

Charretce.'?
Dies wären nun frei lich lauter Nachrich-

ken, welche für die guten Emigranten ſehr

vortheilhaft klingen. Allein ~ audiatur

et altera pars - fagen die Herren urin

ſten, auf deurſch: Wean man richt ig ur-
theilen will, so muſ; man beide Partheien
hören. ~ Uùud was wird da hezuetour ]
men ? hier iſt es :

_ Am 13den Juli wurde im Konvente zu
Paris angezeigt , daß die gelandeten Emi-
granten und ungländer in Quiberon, an
den bretagniſct; en Küſken, ſeit den zten blo- -
kirt wären, und nur zur See, von da, ent-

kommen fönnten ~~ daß ſie am 17den,
in Verbindung mit den Chouans und den
Bauern jeuer Gegend, einen Ausfall hät-
ten unternehmen wollen, aber von den re-
publikauiſch: 1 Truppen , mit vielem Ver-

luſte wieder zurück: Jeſchtagen worden wä-

ren. Ein Brief der Adminiſteratoren des

Departements von Morbihan, am sten
Jrlius in Vennes, an den republikaniſchen
General Canclaux in Nantes geſchrieben.

ſagt das Näâmliche ~ beſtätigt auch, was

wir vorhin ſchon von den neuen bfichten
Englands erzählten:

Hier iſt er: „„Wir

( die Verwalter des Departements von Morbi-

h§.) . „erfahren , daß die Armee der Enge

„läuder , der Emigrancen u. der Chouays
;;li ch zu Quiberon befindet, deſſen ſie ſich

„jvor 4 bis 5 Tagen bemächtigr haben. Der

General Hh hält f e iet mic. feier
 
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