Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1795

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.43827#0571

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
u. l... ugs

fhaft und alfo auh zu der Wiſſenſchaft ,

Krankheiten zu verhüten, mancherlei Neben!

kenntniſſe erforderlich- ſindy auch von man-
chem, was in dieſem Buche vorkommt, eine
nôhere Erläuterung und Anwendung nöthig
ſehn dürfte, so wie die Rückerinuerung und

Verſinnlichung vieles zum behalten beiträgt :
fo. werde ich dieses alles.in einem eigenen hie-

zu beſtimmten Wochenblatt, nach und
nach thun. Es wird dies mit dem Anfang
îcgtstnpeuren Jahres 1798 unter dem Ti-
Wochenblatt des aufrichtigen
: HOodlksarztes ct

ſicher erscheinen. Ich werdedarin auch man-
cherlei, bisher untcr dem Vo ke nicht gang
uud gäbe Wahrheiten vortragen, die Wichtig-
keit und Nothwendigkeit einer guten medizini-
schen Polizei zeigen,. Vorſchläge zu einer beſ‘
serii „ zweckmäsigern und woblfeilern Einrich-
tung derselben thun u.: aufnehmen; die Pflich-
ten angeben, dte einbraver Hausvater beider
Erziehung seines Sohnes zum Beſten des Vater-
landes, zu beobachten hat, so wie die Schul-
digkeit einer guten Mutter, wenn sie zu der-
sittlichen und körperlichen Glüctſeligkeit ihrer
Tochter das ihrige gewiſsenhaft beitragen will.
Auch die lsflichten der Eheleute gegen einander,
die Urfachen so vieler unglücklichen Ehen ; das
richtige Virhalten der Schwangern und der
Säugenden, die traurigen Schickſale der Ge-
bährenden der Wöchnerinnen und ihrer Kin-
der gehörig auseinander setzen, um die Men-
ſchen zu dem Genuſſe des grotien Erdenglücks,
(ich meine die Ehe,, gehdrig vor,uvereiten u.
aufinerkſam zu machen. Kurz, ich werde mei-
ne Leser auf mancherlei Weise angenehm und
nutzbar zu unterhalien suchen. Alle Fragen
und alle Vorſchläge, die in dem ganzen , für.
Menſchenwohl abzweckenden Piane gekören,
ot er was sonſten Menſchenfreunde zur Berich-
tigung, Beleuchtung oder Beantwortung an
mich gefällig einſenden roollen, werde ich je-
desmal einrücken, ſo wie die darauf eingehen-
den Meinungen, Vorſchläge und Antworren.

326

Ctvie dieſes in dem beliebten Reichsanzeiger,.

über andre Gegenſtände ſo angenehm als lehr-
reich geſchieht). Cin am Ende des Ishres
beigelegtes vollſtändiges Regifter ſoll auch die-
ſes Wochenblatt zu einem brauchbaren Hand-
buche machen. Da nichts vollkommnes unter
der Sonne iſt, ſo wird man auch von mir
nichts vollklommnes erwarten.. Wenn es mix
nur gelingen ſollie , durch dieſe Lolksbelehn
rung die Menſchen vorſichtiger in ihrem Be-
tragen zu machen, und diese dadurch zu dem

herzerhevendeun Vorſchlag eines Fa u | s , ich
î meine die Erlöſung von der Blatternpeſt vor-
zubereiten und will'g zu machen ~ welch en

Antrieb ! welch eine frohe Aussicht!

Alle Aerzte, die es für eben co ehrenvoll
halten, Krankheiten zu verhüt.n und abzu-
wehren, als Krankhe ten zu heilen; die es
fühlen , daß es unter den jetzigen Verhältnis-
ſen warlich ein iraur!ger Beruf iſt, zu harren,
bis daß ein irrender unwissender Meuſch
kommt, und ihnen die Ausveſſerung seines
zerrütteten Korpers anbietet; die es einſeheen,

wie leicht dieſer Zerrüttung hatte vorgebeeen.

werden kdunen, und daß dieſe so selten vols ;
genfrei iſt ~ Aerzte die es gekoſtet haben, wie
adſchreckend un: veſchtoerlich dieſer Beruf auch
noch dadurch wird, wenn man mit halbvers

dauerten oder irrig verſtandenen medizinischen

Grundsätzen ~ ich meine mit der mtdizmiſchen.

Halvwiſherei=~ mit Uberglauben, Vorurthenn
len und Oummheit mehr zu kämpfen bekommt,

ais mit der Krantheit selbji; die es. ſahen wie

lo schr oft Freunde und Warter die Bemühune -

gen des. rztes vereiteln, und wie viele Kran-

ke ſit) ſelvſt ihre Leiden verlangern, und die.

Wiedergeneſung öfters unmöglich machen.
Diese werden mir ſicherlich zu mein. m Vornan
ben gerue die Hande reichen, ihre ' emerkune
gen, Meinungen, Borſchläge und Beitrage
mir hierzu nicht vorenthalten, wenn ich ihnen
hierdurch feierlichſt die Verſicherung gebe, daß
ich alles, was in dieser Beziehung gerade an
mi ch gelange, willig aufnehmen. daukbar ers
kenien, gewiſſenhaſt benutzen und üverhgupt
 
Annotationen