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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1795

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https://doi.org/10.11588/diglit.43827#0574

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. 331 r

glichen.Hofes, mit den vormaligen rq9gMar-
ſchällen, Kanimerdienern , Kammer ~~7

.. mädchen u. ſ. w. wke unter Ludwig den

1 5sden, zum Theil auch unter Ludwig den
16den fürchtet. +~ S elbſt die eifrigſten
Ariſtokraten ſollen ſonſt noch manches

gegen ihn einzuwenden haben, allein ~~~
England intereſſirt ſich einmal für ihn Ur-

Mehr Freunde ſoll der Graf von Ärtois.

in Frankreich besonders in Paris haben. it

Seine Anhänger (innen) lobpreiſen vorzüg-
lich ſein ~ gutes Herz.
Parthei hat jedoch der Herzog von Orle-

gans (welcher ittt Unterricht in Leſen und

Schreiben ~~ giebt. ) Hauprſächlich
ſind in Paris . : seine Freunde zahlreich ,
weil er - mit den Herren Erigrers in keiver
Verbindung fiehen; l.

Dieſem ulla. mag nun 'ſros. wie ihm

wuill, so zeigt es, daß nicht blos- zwifchen
den Republikanern. und Königsfreunden in
Frankreich , ſondern auch unter dieſen letz-
tern, wieder vieler Zwietracht herrſcht,
denn jede Parthei, nicht nur jede Haupt-
parthei, ſondern auch wieder jede itjgue.
ucht

Sekte der letztern ~ will siegen

daher die übrigen, welche Ihr den Sieg

ebenfalls ſtreitig zu machen ſich bemühen,

zu unterdrücken -~- Was Wuitdc: alſo!
wenn ein blutiger Auftrict nach dem andern
in dem innern des Reichs folge! Am

übelſten ſieht es aber in dieſer Rückſicht ,

wohl in den Gegenden vom ehewaligen obern f

Bretagnen aus, wenigstens floß in N7an-

tes ohnlängſt, von 15 bis 19 Aug. aus
Partheiſucht wieder vieles Blut, 14000
Mann, die von der Nordarmee in jene Ge-

genden, zur Bekämpfung der Königsfreun-
de , tugrſehirt waxen , felltéi "H da-

Die ſtärkſte

.. 338 “sst

ſelbſk elnquartirt werden, Vor ihrem Ein |

marſche in die Stade ging ihnen , eine an'
ſchnlithe Geſellſchaft, fog ena nn ker Pa-
triote1 , auf deaen aber Marats u.! Robes-



pierres. Beit. ruhete, entgegen, und wiegel-

te Dieſe: Truppen, gegen die ruhigen Eiu-
wohner 1 yon Nantes auf. –~~ Es gelang

ihnen. auch , dean mit aller Erbitterun 1g z0-
gen ſie zun, am 1 den,

„in Nantes ein,
und trieben es ſo tolle, als man es von

ſolchen tapfern Truppen kaum hätte er-

warten oder befürchten ſollen ~~ denn bis
zum r 9den ſollen 14 Perſonen von ihnen
erwürgt worden ſeyn. Aehnliche Vorfäl-
le ereigneten ſich in Arles (einer groſen aber
alten Stadt an der Rhone iin jetzigen Depar-
tement des Bouches du Rhone.,, in der. ehemp-
ligen Provence ) in Toulouſe ( dem Haype-

orte des Departements der obern Garonne, "eis

nem. Theile vom ehemaligen Languedoc ) und
Bourdeanx (der Hauptſtadt, der gegenwär-

tigen Depsxtemencs. der Gironde , der ehema;

ligeri Beurdelois, . in der Guienne. ). Auch
in ' Warſeille Cin Departemente des. Bouches
du Rhone ) iſt wieder ein neuer Verſchwö-

rungspkan entdecke vorden, an welchem
über 1009 Mann Theil hatten . ~ allein
er iſt ~~ vereitelt. Doch endet vielleiche
die neue Kon ?irucion dieſes unnörhige Blut-

vergießen dadurch, daß es die Pertheien
entweder auflsſt, oder , (in einem g- wiſ-
ſen Sinne ) näher zuſammen bringt. -

Sie iſt am 23ſten Aug. durch Kouriers iu

a kl e Departements , mit einer Aufforde-

ritng des Konvents an das ganze Volk,

ſie anzunehmen, abgeschickt worden, und

nun steht zu erwarten, was die franzöſi-

ſche Nazion, ,. in dleſer Rückſi cht thun wird.
Das, was in Anſehung des Direktoriums,

oder der "fizfeite: vollziehenden Gewalt,
 
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