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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1795

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https://doi.org/10.11588/diglit.43827#0598

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u 319 t

er über ſeine Sendung an den Konvent abſtate_

tet,) ,„vieſe Meinung zi widerlegen ; es iſt
,Die der Anhänger Öeſtreichs und derjeni-

„gen, die ſich zu leicht über das künftige

„Schickſal Frankreichs beunruhigen, im
„Fall seine Grenzen erweitert werden.

„„Nähme man dieſe Meinung an, o
„würde man fich umſonſt der Vortheile be-
„xauben, welche Frankreich die Oeffnung
„der Schelde, die freie Schiffahrt der
,„Maas gewähren, zwei zroſe Reichthums-
„quellen fur die Grenzdepartements.

„Die Nazion würde ſich ſelbſt in den
„Augen von Europa erniedrigen, wenn ſie

„einwilligte , ſo leichtſinnig die Fruche ih-
„rer Eroberungen aufzugeben; ſie würde

„OÖeſtreich, dem natürlichen Nebenbuhler

„unſerer Glückſeligkeit, alle Mittel laſſen,
„uns zu ſchaden, denn es würde, wenn es-

„wollte, unſere Handelsverhältniſſe ſtöh-

„ren können, würde die erſten ihm günſti-

„Jen Umſtände benutzen, das Gebäude un-
„ſerer Freiheit umzuſtürzen, und ſich rächen.

HyveEs hiese unserem Feinde es leicht ma-
„chen , ſich von der groſen Erſchöpfung,
„Jorein ihn der Krieg verſeßt hat, zu er-
„holen und ſeine Macht wieder zu beleben,

„und ihm das Mittel zu laſſen, ein ander-
„mal geſchickter ſeine Maasregeln zu neh-
„men, ſeinen Plan reifer anzulegen, und

„„wenn er wollte, uns, unter dem ſchwäch-

,„„ſten Vorwande, durch Benutzung unſerer

„JMneinigkeiten oder unserer Bedürfuniſſe,
„einen neuen Krieg anzukündigen.

„„Es iſt demnach weder politiſch noch ge-

g,Jecht, in unſere alten Grenzen zurück zu

"rkeßen.. .;
Diejenigen, welche

II) die Maas zur Grenzſcheide angenom- :

men wiſſen wollen, ſtützen ſich darauf, weil

.I

t) das Gebiech zwiſchen der Maas u. dem

Ozean (welches , auſſec den Herzogthümern Lu-
xrenburg und Limburg, die ganzen öſtreichſchen

Miederlande , auch das Bischum Lüttich u. ei-

nen betcaghclichen Theil der vereinigten Nieders
lande enthält,) wenn es zu Frankreich gehört,
hinreichend ſei, die Vortheile zu ſichern,

welche die Republik durch den Friedenstrak-
kat mit Holand zu erhalten geſucht hat,

(die freie Schiffahrt auf der Scheide und der

Maas) weil 2) dieſes Gebiech wegen des
Reichthums ſeines Bodens und des Kunſt-
fleiſes ſeiner Bewohner in jeder Rückſicht
Frankreich ſebx vorcheilhaft ſeyn müſſe,
und weil 3) jede gröſere Ausbreitung des

franzöſiſchen Gebiechs dieſe Vortheile nicht

vermehre. ~~ Allein auch dieſe Meinung
beguüget den größten Theil der Franken,

und zwar deswegen nicht, weil, wie ſie

ſagen, in dieſem Falle Frankreich zwar
Entſchädigung für ſeine Kriegskoſten genug
erhalte, Oeſtreich aber immer noch alle Mit-
tel in Händen behalte, dieſe Provinzen,
bei erſter Gelegenheit wieder zu nehmen,

îRoberjot ſagt hierüber in dem vorhin an-

gezogenen Berichte: „„Wer durch dieſe

„Länder (die nämlich, welche an der Maas licgen)
„Zereiſet iſt, und Acht gehabt hat, auf dn
„Lauf dieſes Fluſſes , der muß wiſſen, daß

J.dieſer Fluß zwischen 2 Bergreihen hin

„läuft, die erſt gegen Maſtricht anfanzen,
„lich in eine Ebene zu verlieren ~ daß die

J„Anhöhenläntts den zwei Ufern wenig oer-
,ſchieden ſind, von einander ~~ daß man
„„dieſen Fluß mehrmahlen in jedem Jahre

„durchwaden könne ~~ daß Namur und

JffLüttich , zwei Hauptſtädte am linken Ufer

„Deſſelben, und noch darzu, wo die ſtirkite
„Paſſage iſt, von den nihen Auhöhen be-
„ſcr ssen werden könne, daß alſo die Maas,
 
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