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Steinbeck, Christoph G. [Bearb.]
Aufrichtig-teutsche Volks-Zeitung: ein nützliches Hand- u. Hausbuch für d. dt. Volk, seine Lehrer u. seine Freunde — 1795

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https://doi.org/10.11588/diglit.43827#0732

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*~. 6853 tf

kannten. Man untetſuchte alle die /Effek-
ten, die er von Hamburg mitgebracht hat-

te, und verrmißte die wichtigſten Koſt-

barkeiten. Was von minderm Werthe
war , fand man noch auf seinem Zimmer.
Natürlich war es , daß er jenes alles mit.
genommen hatte , was einen reichen Käu-

fer, den er vermuthete , locken konnte;

ganz natürlich folgte ebenfalls daraus, daß

ein oder mehrere niederträchtige Menſchen,

die ſein Waarenlager genau kannten , cihn
durch einen vorgeblichen Bedienten in das
Nez lockten, demer nicht entgehen konnte.
Auch waren dieſe Ungeheuer entweder ſelbſt
aus der größern Welt , oder wenigſtens
mic derſelben viel umgegangen , ~~ kurz,
Kenner mußten ſie seyn, denn den ge-
wöhnlichen niedrigen Dieb reitzt die Ju-
vocle nicht; er trachtet nach Geld , oder

dergleichen Eſfekten , die er leicht ins Geld

; . 684 Us

ſetzen kann. Ferner mußte es itttner und
immer mehr wahrſcheinlicher werden, daß
die Perſonen, in deren Geſsellſchafe ſich

Heckſcher befand, i h m bekannt ſey.; muß-
ten, wenigſtens doch eine davon, er
wurde ſonſt vorsichtiger gewesen ſeyn , da

man dieſe, beſonders einem Handelsmanne
ſo äuſſerſt nothwendige Eigenſchaft, nie
an ihm vermißt hatte; auch mußten dieſe
teute die femſten Betrüger ſeyn, weil ſie
ſich ihm ſonſt verdächcig gemache haben
würden. Sey dem nun aber wie ihm ſey,
die Löſung dieſes die Menſchheit ſo ſehr in-
tereſſtrenden Räthſels bleibt der göttlichen
Regierung zur Zeit noch überlaſſen, die,
unerwartet ſchon, oft dem verlarvteſten
Böſewicht die Maske abriß und ihn der

Rache des Geſetzes Preiß gab.

äs. k Fortegung nächſtentenn. |





î Bei dem Schullehrer Hr. Johann Gottlob Roth in Taltit; „Zei Oelsnits im Voigtlande ſind

junge Stämmchen, von Apfein vvelche weder blühen noch Kerne bekommen, von
2 ? Elle Länge und kürzer , das Stück zu 6, 4 und 2 Groſchen , auch zjährige weiße Maulbeer-
ſtammchen zu 3 Groſchen zu verkaufen. So londerbar es nun auch klinger, daß ein Apfelbaum
ohne je zu blühen Früchte, und noch darzu Früchte ohne Rerne tragen ſoll, ſo berufe ſich
doch Herr Roth darüber auf das Zeugniß der ganzen Gegend , in der er wohnet, und weil ich
ihn auch ſonſt als den reelſten Mann, seit langer Zeit schon, kenne , so trage ich kein Bedenken,
.* den Gartsenfreundeu den Ankauf dieſer ſonderbaren Bäume beſtens zu empfehlen. z Briefe un-
ter ſeiner Addreſſe, gelangen am geſchwindeſten an ihn, wenn man ſle abgeben läßt, bei Meiſter
Johann Chriſtian Spranger in Öelenit, doch erbittet er ſich diejelben poſtfrei. d. Q

Wenn es einem jungen Künliler nicht an Selbſtverleugnung mangelt, seine, ſelbſt von
Kennern gelobten Arbeiten, noch unvollkommen zu finden; wenn er, ſtate ſtolz darauf zu ſeyn .
vieimehr dadurch gereitzt, noch mehrern Fleiß darauf zu wenden, so verdient er, in jedem Be-



tracht, alle Aufmerksamkeit , und alle Empfehlung , und ſo ein Mann, iſt der hieſtge Töpfer,

Johann Gottlieb Dörfling , der aus freier Hand allerlei Ofenaufſäte, wit und ohne Glasur,
von den geſchmackvollſten Figuren, auch die einnehmendſten Monumente . Sirenen auf Poſtumen-
ten, Vaſen , Urnen u. 'ſ. w. kurz alles verfertiget, was dahin einſchlägr und was nach jeder
zeichnung von ihm verlange wird. Seine Billigkeit dabei eröffnet jedermann den Zutritt in seine
Werkſtäcte. Eijenberg. im November 1795. : ;

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