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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 10.1918

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Heft 3/4
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Rundschau- Sammlungen
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Ausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24428#0076

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RUNDSCHAU — Sammlungen

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKÄTIONSORGÄN FOLGENDER MUSEEN: WALLRÄF-
RICHHRTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STÄDELSCHES INSTITUT UND STÄDT. GALERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STÄDT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRÄUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STÄDT. MUSEU/A
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE - MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHÄLLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONÄER MUSEUM / MAXIMILIANS-MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWÄNG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / KUNST-MUSEUM ZU ESSEN / DAS DEUTSCHE MUSEUM
FÜR KUNST IN HÄNDEL UND GEWERBE ZU HAGEN i. W. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM
ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSSHERZOGLICHES LANDESMUSEUM IN DÄRMSTADT / STÄDTI-
SCHES MUSEUM ZU HALLE a. S. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM DER STADT STRASSBURG /
GROSSHERZOGLICHE KUNSTHALLE IN KARLSRUHE / MÄRKISCHES MUSEUM ZU BERLIN /
STADTMUSEUM ZU DANZIG / WESTPREUSS1SCHES PROVINZIÄL-KUNSTGEWERBE-MUSEUM
IN DANZIG / FRÄNKISCHES LUITPOLD-MUSEUM IN WÜRZBURG / DIE GROSSHERZOG-
LICHEN MUSEEN ZU WEIMAR

HÄÄG Im MAURITSHUIS hat als Leihgabe
von Dr. Bredius ein lebensgroßes Frauenbildnis
Aufteilung gefunden, das vor kurzem noch als
„Unbekannter Meifter“ bei der Firma Goudftikker
hing, feither aber durch J. 0. Kronig als Arbeit
von Hendrick Gerritsz Pot beftimmt worden
ift. Zu diefer intereffanten Zufchreibung gab
vor allem die ftiliftifche Verwandtfchaft Anlaß,
die zwifchen diefem Bilde und den bekannten
Porträts aus der Haarlemer Familie Beresteyn
befteht. (Familiengruppe im Louvre und Mäd-
chenbildnis bei Baronin v. Rothfdiild in Frank-
furt ) Befonders die Übereinkunft mit dem präch-
tigen Bildnis der kleinen Emerentia Beresteyn
ift fchlagend. Das einzige Bedenkliche hierbei
ift, daß auch die Beresteynbildniffe, die lange
als Werke von Frans Hals galten und bei vielen
noch gelten, dem Pot ebenfalls nur zufehreibungs-
weife zugewiefen werden können. Dies tut den
hervorragenden Qualitäten des Frauenbildniffes
keinen Abbruch. Auffallend ift bei ihm ein aus-
gefprochen flämifcher Einfchlag in Formgebung,
Aufmachung und Malweife, wie er ja ähnlich
auch bei der Emerentia Beresteyn hervortritt.
Dabei fteht das Bild auch dem Frans Hals nahe
und ift darum begrüßenswerterweife vorüber-
gehend neben deffen Äletta Hanneman gehängt
worden: es kann den Vergleich mit diefem
allerdings nicht befonders frifchen — Werk von
Hals fehr wohl ertragen. — Ferner beherbergt
die Galerie feit geraumer Zeit als Leihgabe ein
breitgemaltes Offiziersbildnis von Jan Corne-
lisz Versprondc, in dem diefer ausgezeichnete
Haarlemer Porträtift ebenfalls ftärker als ge-
wöhnlich im Banne feines großen Rivalen fteht;
fowohl in der Farbengebung, wie in der Mal-
weife kommt diefer Einfluß zum Ausdruck. 0. H.

HÄÄRLEM Das STÄDT. MUSEUM hat als
vorübergehende Leihgaben ein Werk von
Teniers und ein belangreiches Bildnis eines
Mannes in Mönchstracht bekommen, deffen Be-
kanntfchaft man fchon anläßlich der Äusftellung
von 1915 machen konnte. Es war damals fchon
als ein Werk von Rubens katalogifiert gewefen,
ohne daß diefe Zufchreibung Widerfpruch heraus-
forderte. Seither ift es gelungen, den Darge-
ftellten zu identifizieren, und die Art feiner Per-
sönlichkeit vergrößert ganz erheblich dieWahr-
fcheinlichkeit, daß wir in dem Bild eine eigen-
händige Schöpfung des flämifchen Großmeifters
vor uns haben. Man glaubt nämlich, in dem
Mönch den Minoritenpater Jan Neyen zu erken-
nen, der als Hauptbevollmächtigter von fpanifch-
belgifcher Seite 1607—1609 die Friedensunter-
handlungen mit den nördlichen Staaten führte
und zu der Zeit in Antwerpen ein fehr einfluß-
reicher Mann war, fodaß für Rubens Anlaß ge-
nug Vorgelegen haben kann, ihn zu porträtieren.
Vielleicht gefchah dies im Änfchluß an die von
Erfolg bekrönten Unterhandlungen. Auf jeden
Fall fcheint das Bild, nach feinen ftiliftifchen
Merkmalen zu urteilen, um 1610 entftanden zu
fein. O. H.

AUSSTELLUNGEN

HÄÄG In PULCHRI STUDIO war vom 15. Dez.
bis 6. Jan. die Äusftellung öfterreichifcher
und ungarifcher Maler und Bildhauer
untergebracht, die zuvor in Amfterdam zu fehen
gewefen war. Die Schau fpiegelte die ethno-
graphifche Verteiltheit der Monarchie .wider.
Infoweit gab fie ein dharakteriftifches Bild. Für
eine Äusftellung an fleh aber, die zu Propa-
gandazwecken dient und repräfentieren foll, ift

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