Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 10.1918
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https://doi.org/10.11588/diglit.24428#0114
DOI issue:
Heft 7/8
DOI article:Mayer, August Liebmann: Münchner Malerei von 1870-1890
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.24428#0114
MÜNCHENER MALEREI VON 1870—1890
Äbb. 3. N. Mathes: Kircheninneres.
Die früheren Ausheilungen ähnlicher Art in der Galerie Heinemann waren ftels einer
ganz beftimmten Schule gewidmet, vor allem der Diez- und Pilotyfdiule. Hier find
nun die Grenzen weiter gefteckt und das einzig ausfchlaggebende ift die Güte der
Malerei, einerlei, ob es fich um einen großen oder kleinen, um einen gefchätjten oder
in Mißkredit ftehenden Künftler handelt. Freilich muß man fagen, daß bei gar man-
chem der kleineren die Studien und Entwürfe ftets beffer find, als die ausgeführten
Bilder, weil in den vollendeten Bildern nicht nur durch übertriebene Sorgfalt dem
Ganzen die Frifche genommen ift, fondern häufig auch die Kraft des Zufamrnenfchluffes
fehlt und fo das Ganze in eine Reihe fdiöner Einzelpartien zerfällt.
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Äbb. 3. N. Mathes: Kircheninneres.
Die früheren Ausheilungen ähnlicher Art in der Galerie Heinemann waren ftels einer
ganz beftimmten Schule gewidmet, vor allem der Diez- und Pilotyfdiule. Hier find
nun die Grenzen weiter gefteckt und das einzig ausfchlaggebende ift die Güte der
Malerei, einerlei, ob es fich um einen großen oder kleinen, um einen gefchätjten oder
in Mißkredit ftehenden Künftler handelt. Freilich muß man fagen, daß bei gar man-
chem der kleineren die Studien und Entwürfe ftets beffer find, als die ausgeführten
Bilder, weil in den vollendeten Bildern nicht nur durch übertriebene Sorgfalt dem
Ganzen die Frifche genommen ift, fondern häufig auch die Kraft des Zufamrnenfchluffes
fehlt und fo das Ganze in eine Reihe fdiöner Einzelpartien zerfällt.
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