Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 10.1918

DOI Heft:
Heft 15/16
DOI Artikel:
Rundschau - Sammlungen
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.24428#0274

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
RUNDSCHÄU — SAMMLUNGEN

DER CICERONE IST STÄNDIGES PUBLIKÄTIONSORGÄN FOLGENDER MUSEEN: WÄLLRAF-
RICHÄRTZ-MUSEUM ZU KÖLN / STÄDELSCHES INSTITUT UND STADT. GÄLERIE ZU
FRANKFURT a. M. / MUSEUM FÜR KUNSTGEWERBE ZU LEIPZIG / KAISER FRIEDRICH-
MUSEUM ZU POSEN / GROSSHERZOGL. MUSEUM ZU SCHWERIN / STADT. MUSEUM DER
BILDENDEN KÜNSTE ZU LEIPZIG / HERZOGL. MUSEUM ZU BRAUNSCHWEIG / PROVINZIAL-
MUSEUM IN HANNOVER / KAISER WILHELM-MUSEUM ZU KREFELD / STADT. MUSEU/A
ZU BRAUNSCHWEIG / MUSEUM JOANNEUM IN GRAZ / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU
FRANKFURT a. M. / KUNSTHALLE ZU MANNHEIM / KUNSTGEWERBE-MUSEUM ZU DÜSSEL-
DORF / ALTONAER MUSEUM / MAXIMILIANS - MUSEUM ZU AUGSBURG / FOLKWANG-
MUSEUM ZU HAGEN i. W. / KUNST-MUSEUM ZU ESSEN / DAS DEUTSCHE MUSEUM
FÜR KUNST IN HANDEL UND GEWERBE ZU HAGEN i. W. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM
ZU OLDENBURG i. Gr. / GROSSHERZOGLICHES LANDESMUSEUM IN DARMSTÄDT / STÄDTI-
SCHES MUSEUM ZU HALLE a. S. / KUNSTGEWERBE-MUSEUM DER STADT STRASSBURG /
GROSSHERZOGLICHE KUNSTHALLE IN KARLSRUHE / MÄRKISCHES MUSEUM ZU BERLIN /
STADTMUSEUM ZU DANZIG / WESTPREUSSISCHES PROVINZIÄL-KUNSTGEWERBE-MUSEUM
IN DANZIG / FRÄNKISCHES LUITPOLD-MUSEUM IN WÜRZBURG / DIE GROSSHERZOG-
LICHEN MUSEEN ZU WEIMAR

ÄMSTERDÄM Das RIJKSMUSEUM hat,
als feit langem belangreichften Ankauf, mitUnter-
ftüfeung der Vereinigung „Rembrandt“ die fieben
Tafeln des fog. Meifters von Älkmaar von
1504 aus der dortigen St. Laurentiuskirche er-
werben können. Es find Darftellungen der fieben
Werke der Barmherzigkeit. An ihrem bisherigen
Aufbewahrungsort find fie, wie man aus ihrem
leider traurigen Erhaltungszuftand fchließen muß,
nicht nach Gebühr gewürdigt worden, fo daß
ihre Aufnahme in das Rijksmufeum tro§ der
Einwände, die man dagegen erheben könnte,
durchaus gerechtfertigt erfcheint. Früher wenig
beachtet und von nicht vielen gekannt, ift erft
anläßlich der Utrechter Primitivenausftellung 1913
die allgemeinere Äufmerkfamkeit auf die Älkmaa-
rer Tafeln gelenkt worden. Der Meifter, den
man in die Nähe Geertgens van Haarlem grup-
piert, ift eine Perfönlichkeit von ftark indivi-
duellem Gepräge. Seine beften Seiten liegen in
feiner liebevoll fchildernden Erzählungsweife
und einem feinen Farbengefchmack. 0. H.

DRESDEN Die KÖNIGL. SAMMLUNGEN
haben auch im vergangenen Jahre troß des Krieges
z. T. wiederum bedcutfame Bereicherungen ihrer
Beftände und Um- und Neugeftaltungen ihrer
Unterkunftsräume erfahren. Über die weitere
Neuordnung und über Neuanfchaffungen in der
KÖNIGL. GEMÄLDEGALERIE ift an diefer Stehe'
fortlaufend berichtet worden; über die teilweife
Umgeftaltung der Säle des HISTORISCHEN MU-
SEUMS berichteten wir erft in der vorlegten
Nummer. Das KÖNIGL. KUPFERSTICHKABI-
NETT erwarb im vorigen Jahre insgefamt
737 Einzelblätter und 95 Titelwerke. Unter den
erfteren befanden ßch an Arbeiten älterer Meifter:

256

aus dem 15. Jahrhundert u. a.: Meifter mit dem
Blumenrahmen, 7 kleine Stiche zufammen auf
einem Blatt aus einem Äntiphonarium um 1450,
vom Miniator in den Miniaturenfchmuck einbe-
zogen und übermalt, ein bezeichnendes Beifpiel
für die frühefte Verwendung von Kupferftichen
als Er|ajj der Miniaturen. Weiter wurden er-
worben 13 franzöpfche Spielkarten vom Ende
des 15. Jahrhunderts. Von den Arbeiten leben-
der deutfcher Künftler wurden neben Heinrich
Hübner, Eugen Kirchner, Käthe Kollwiß, Max
Liebermann, Emil Orlik, Max Slevogt u. a. in
befonderem Maße fächfifche Künftler beachtet:
Otto Hettner, Ludwig v. Hofmann und Max
Klinger find hier zu nennen. Von ausländifchen
Künftlern wurden 124 Blätter erworben. An
Handzeichnungen wurde das Kabinett um ins-
gefamt 103 Blätter bereichert. Die Neuerwer-
bungen der SKULPTURENSAMMLUNG an Ori-
ginalwerken der antiken Kunft bewegten fich
faft ausfchließlich auf dem Gebiete der figürlichen
Kleinplaftikin Bronze; die verfchiedenftenEpochen
der antiken Kunftentwicklung konnten hierbei
berüdcfichtigt werden. Hingewiefen fei befon-
ders auf die Statuette eines ftehenden nackten
Jünglings, eine Arbeit aus dem erften Drittel
des 5. Jahrhunderts v. Chr.; die reife Blütezeit
der griechifchen Kunft des 5.—4. Jahrhunderts
vertritt die Figur eines bekleideten Mädchens,
und weiter find zu nennen die Figur eines auf
einem Knie ruhenden nackten Galüers, einer wahr-
fcheinlich römifchen Arbeit, und die Figur eines
ftehenden Zeus, die wohl auch von einem rö-
mifchen Künftler gefchaffen worden ift. Unter
den Originalwerken neuzeitlicher Kunft fällt eine
Bildnisbüfte Max Liebermanns von dem Dresd-
ner Bildhauer Edmund Möller in die Äugem
 
Annotationen