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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 10.1918

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Heft 7/8
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Literatur
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Der Kunstmarkt - Versteigerungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24428#0126

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LITERATUR

melns. Es werden die prinzipiellen und wich-
tigften Fingerzeige zur Unterfcheidung der je-
weils älteren und neueren Herftellungsarten
(Marken ufw.) gegeben. Anfängern mögen ver-
gleichende Daten über die Veränderungen der
Kunftmarktpreife willkommen fein.

Eine ausführlichere Arbeit ift Donaths „Pfycho-
logie des Kunftfammelns“1. Wie Friedeberger
in einer Befprediung der erften Auflage2 fchon

1 Ä. Donath: Pfydiologie des Kunftfammelns. Zweite,
vermehrte Äufl. Berlin W62. Richard Carl Schmidt & Co.
1917.

2 Cf. Monatshefte für Kunftwiffenfch. V. Jahrg., 4. Heft.
April 1912. Verlag Klinkhardt & Biermann, Leipzig.

feftgeftelit hat, ift der Titel in Umfang und Tiefe
nicht recht ausgefchöpft. Dagegen enthält das
Buch eine breite Fülle von Material, das freilich
ziemlich willkürlich eingehend oder fummarifdi
behandelt ift. Die Steigerung oder Entwicklung
der Preife, das Verhältnis zwifchen Kunft- und
Marktwert wird bis in die erften Anfänge der
Kunftwertung zurückverfolgt, leider aber nicht
fo überfiditlidi mitgeteilt, daß eine bequeme
Orientierung möglich wäre. Die Vervollftändi-
gungen der Darftellung, die Friedeberger in der
erwähnten Befprechung vorgefchlagen hat, find
bedauerlicherweife in der neuen Auflage nicht
erfolgt. S. Sdi.

DER KUNSTMÄRKT — Versteigerungen

BERICHTIGUNG In Nummer 19/20 des
Jahrgangs 1917 unferer Zeitfchrift war auf S. 358
mitgeteilt worden, daß das Berliner Kunftge-
werbemufeum auf der Graupefchen Verweigerung
der Sammlung Heymel für 600 M. ein Exemplar
des Common Prager Book gekauft habe.
Dazu teilt uns die Kgl. Kunftgewerbebibliothek
in Dresden mit, daß dies ein Irrtum fei. Das Ber-
liner Kunftgewerbemufeum befijit das Buch fchon
feit mehreren Jahren. DerKäufer desHeymelfchen
Exemplars war vielmehr die Kunftgewerbebiblio-
thek zu Dresden. D. R.

Bevorstehende Verfteigerungen

BERLIN Am 7. Mai verweigert RUDOLPH
LEPKES KUNSTAUKTIONSHAUS in Berlin die
Sammlung alter Gemälde des Geheimrats
Johannes Stumpf in Berlin, die faft lediglich
aus Gemälden niederländifcher Meifter befteht.
Hier find aber auch alle Namen und alle Stoff-
gebiete vertreten. Obenan Weht Hals mit einem
Bilde von Rommelpotfpielern. An ihn fchließen
ßdi die übrigen Sittenbildmaler, darunter Jan
Steen mit einem Schenkenbilde, Ifaak Oftade mit
einem gefchlachteten Schwein in einem Innen-
raume, Pieter Codde mit einer mußzierenden
GefellfchaW undPalamedes mit einer Gefellfchafts-
fzene. Unter den Landfchapen feffeln ein feiner
Dav. Teniers (Landfchaft mit Viehherde), von
van Goijen ein Meerbild und ein Schloß am
Fluffe, ein Jacob Ruijsdael und ein Winterbild
von Äverkamp, das neben feinen malerifchen
Werten noch durch die dargeftellten Koftüme
interefßert. Das Bildnis führt van Dyck mit zwei
trefflichen Werken, einem Edelmann und einem
Ritter, und Maes mit einem Knabenbilde. End-

lich feien noch Pieter Claesz mit einem vorzüg-
lichen Stilleben und Hoendecoeter mit einem
vielpgurigen Vogelbilde erwähnt fowieganz ab-
feits ftehend eine fchöne Cranachfche Madonna.

Am 28. Mai folgt dann an der gleichen Stelle
die Verfteigerung des Trübnerfchen Nach-
laffes. Sie wird neben den Werken Wilhelm
Trübners Arbeiten feines Freundeskreifes ent-
halten fowie einige alte Gemälde. Wir kommen
darauf noch ausführlicher zurück.

MÜNCHEN Die Sammlung Otto Mef-
finger, deren Verfteigerung in der GALERIE
HELBING am 16. April 1918 ftatlfindet (Katalog
mit 54 Tafeln M. 12.—), ift das Ergebnis einer
langjährigen Sammeltätigkeit des Befißers in
Italien. Mefßngers ganze Liebe galt dem italie-
nifchen und franzöpfchen Barock [und Rokoko
und darüber hinaus dem italienifdien und fran-
zöfifchen Klaffizismus. Die Gemälde feffeln fo-
wohl den Kunfthiftoriker wegen einer großen
Anzahl wichtiger Stücke berühmter Meifter und
einer großen Zahl von Arbeiten faft oder ganz
unbekannter Künpler, duich den Einblick, den
uns eine Reihe von Gemälden in die Tätigkeit
und in die künftlerifchen Ziele der franzöpfchen
Maler gewährt, die in den erften Jahrzehnten
des 19. Jahrhunderts in Italien, vor allem in Rom
gewirkt haben, als auch den genießenden Kenner
und Kunftfreund durch die hohe Qualität.

Unter den italienifdien Gemälden erregt neben
den intereffanten Genreftücken von Pa'sserotti
und der „Dornenkrönung Chripi“ ,von Pietro
della Vecchia das Bildnis des Concino Con-
cini von Jacopo da Empoli /und /der ausge-
zeichnete „hl. Sebaftian“ des/[Bernardo Strozzi
befondere Äufmerkfamkeit. Als ein Hauptßück

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