Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 10.1918
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https://doi.org/10.11588/diglit.24428#0146
DOI issue:
Heft 9/10
DOI article:Kusel, Hedwig: Antikes Kunstgewerbe im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe
DOI Page / Citation link:https://doi.org/10.11588/diglit.24428#0146
ANTIKES KUNSTGEWERBE IM HAMBURGER MUSEUM FÜR KUNST U. GEWERBE
Äbb. 2. Milefifche Kanne.
flbb. 3. Faliskifdies Gefäß mit Pferden.
Der erfte Saal ift der Raum der Erzeugniffe, die mit geometrifdien Ornamenten
oder rein ornamental gehaltenem figürlichen Schmuck verziert find. Hier find die
frühen Vafen aus Griechenland, fo Attika, Korinth, von den Infein und dem ionifchen
Feftland (Abb. 1) vertreten; daneben die früheften Töpfe aus Apulien (Abb. 2), ehe es
hellenifiert wurde; dann Gefäße der Bronzezeit aus dem Norden und dem Mittelmeer-
becken. Befonderes Intereffe erwecken die Töpfereien der Falisker (früher Sammlung
Reimers), des Volkes, das, mit den Etruskern verwandt, [ich eine eigene Kultur, die
fich teilweife mit Phönizien berührt, gefdiaffen hat. Typifche Formen zeigen Abb. 3,
4, 5 und 6; in den feuchten Ton find die Ornamente eingekratjt; der Überzug ift
wachsartig und wird blank poliert.
Neben diefen Keramiken find die Bronzegegenftände derfelben Zeit zu finden:
Waffen, Schmuck und Gebrauchsgegenftände; alle find, fo fie Verzierung aufweifen,
rein geometrifdi ornamentiert; unter ihnen ragen die Stücke, die der Villanovaperiode
(um 800 v. Chr.) angehören, hervor (Abb. 7 u. 8). Mit Ornamenten, durch Stempel her-
geftellt, find diefe Bronzeblechwaffen reich gefchmückt. Auch edles Metall, Gold, finden
wir. Aus Schneidemühl ftammt ein Goldfchmuck des 2. Jahrtaufends v. Chr.: ein Diadem,
Fuß- und Armringe, die ebenfalls, mit Stempeln gearbeitet, geometrifdi verziert find.
Der zweite Saal gehört der klaffifchen Zeit. Schwarz- und rotfigurige Vafen,
griechifches Erzeugnis, beherrfchen das Bild (Abb. 9 u. 10). Unter den rotfigurigen
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Äbb. 2. Milefifche Kanne.
flbb. 3. Faliskifdies Gefäß mit Pferden.
Der erfte Saal ift der Raum der Erzeugniffe, die mit geometrifdien Ornamenten
oder rein ornamental gehaltenem figürlichen Schmuck verziert find. Hier find die
frühen Vafen aus Griechenland, fo Attika, Korinth, von den Infein und dem ionifchen
Feftland (Abb. 1) vertreten; daneben die früheften Töpfe aus Apulien (Abb. 2), ehe es
hellenifiert wurde; dann Gefäße der Bronzezeit aus dem Norden und dem Mittelmeer-
becken. Befonderes Intereffe erwecken die Töpfereien der Falisker (früher Sammlung
Reimers), des Volkes, das, mit den Etruskern verwandt, [ich eine eigene Kultur, die
fich teilweife mit Phönizien berührt, gefdiaffen hat. Typifche Formen zeigen Abb. 3,
4, 5 und 6; in den feuchten Ton find die Ornamente eingekratjt; der Überzug ift
wachsartig und wird blank poliert.
Neben diefen Keramiken find die Bronzegegenftände derfelben Zeit zu finden:
Waffen, Schmuck und Gebrauchsgegenftände; alle find, fo fie Verzierung aufweifen,
rein geometrifdi ornamentiert; unter ihnen ragen die Stücke, die der Villanovaperiode
(um 800 v. Chr.) angehören, hervor (Abb. 7 u. 8). Mit Ornamenten, durch Stempel her-
geftellt, find diefe Bronzeblechwaffen reich gefchmückt. Auch edles Metall, Gold, finden
wir. Aus Schneidemühl ftammt ein Goldfchmuck des 2. Jahrtaufends v. Chr.: ein Diadem,
Fuß- und Armringe, die ebenfalls, mit Stempeln gearbeitet, geometrifdi verziert find.
Der zweite Saal gehört der klaffifchen Zeit. Schwarz- und rotfigurige Vafen,
griechifches Erzeugnis, beherrfchen das Bild (Abb. 9 u. 10). Unter den rotfigurigen
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