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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 10.1918

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Heft 9/10
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Der Kunstmarkt - Versteigerungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.24428#0174

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STATTGEHÄBTE VERSTEIGERUNGEN

Epinay, Weibliche Bildnisbüße, Terrakotta,0,47 m,
1700 M.

PÄRIS Die Verweigerung der Samm-
lung Edgar Degas’. Äm 26. und 27. März
wurden die nachgelaffenen Gemälde und Hand-
zeidinungen von Edgar Degas verfteigert. Das
Gefamtergebnis belief fich auf 1966230 frs. und
ftellt den größten Betrag dar, der während des
Krieges auf einer Kunftauktion erzielt wurde.
Die hauptfädilidiften Preife find:

Nr. 8, Caffat, Sich kämmendes junges Mäd-
chen, 21000 frs.; Nr. 9, Cezanne, Paul, Venus
und Amor, 16200 frs.; Nr. 11, derf., Bildnis des
Künftlers, 30500frs.; Nr. 12, derf., Badender am
Ufer des Waffers, 23000frs.; Nr. 14, derf., Äpfel u.
Glas, 24700frs.; Nr. 15, derf., Bildnis des Herrn
Choquet, 22500 frs.; Nr. 16, Corot,Brücke v.Limay
und das Schloß der Zöleftiner, 20500 frs.; Nr. 18,
derf., Felfiges Kaftanienwäldchen (Morvan oder
Auvergne) (nach Dänemark), 23500 frs.; Nr. 23,
Daumier, Herr in einem Stuhl fixend, 20000 frs.;
Nr. 24, Delacroix, Eugene, Bildnis des Barons
v. Schwiter (durch Knoedler nach Amerika),
80000 frs.; Nr. 25, derfelbe, Heinrich IV. über-
gibt die Regentfchaft an Maria von Medici,
24000 frs.; Nr. 26, derf., Die Schlacht von Nancy
(nach Dänemark), 31000frs.; Nr.27, derf., Chriftus
im Grabe (nach Dänemark), 52000 frs.; Nr. 31,
derf., Zimmer des Grafen von Mornay (Louvre),
22000 frs.; Nr. 34, Vincent van Gogh, Früchte,
14500 frs.; Nr. 40, Ganguin, Paul, Frau aus Ta-
hiti, 14000 frs.; Nr.41, derf., Sißende Frau (Ta-
hiti), 14000 frs.; Nr.43, derf., Raft am Ufer des
Meeres (Tahiti), 12600 frs.; Nr.45, derf., Land-
fchaft der Martinique, 10000 frs.; Nr. 46, derf.,
Olympia (Kopie nach Manet), 12500 frs.; Nr. 47,
derf.,Tahiti, Landfchaft, 14000frs.; Nr.49, derf.,
Junge Tahiterin, 14000 frs.; Nr. 50, Ingres, Achill,
in fein Zelt zurückgezogen, empfängt die Ge-
fandten Ägamemnons, 10800 frs.; Nr. 52, derf.,
Bildnis des Marquis v.Paftoret, 90000 frs.; Nr. 53,
derf., Bildnis des Herrn v. Norvins, 70000 frs.;
Nr. 54/55, derf., Bildniffe von Herrn und Frau
Leblanc, 270000 frs.; Nr. 56, derf., Roger befreit
Angelika, 32000 frs.; Nr. 69, derf., Nackte Frau
auf einem Bett mit blauen Vorhängen, 19500 frs.;
Nr. 72, Manet, Eduard, Abfahrt des Dampf -
fchiffes (nach Dänemark), 40500 frs.; Nr. 73, derf.,
Bildnis des Herrn X..., 31000 frs.; Nr. 74, derf.,
Hinrichtung Maximilians, Kaifers von Mexiko»
23200 frs.; Nr. 75, derf., Der Schinken, 30600 frs.*
Nr. 76, derf., Bildnis des Frls. Bertha Morifot,
26600 frs.; Nr. 77, derf., Frau mit Kafje, 25 500 frs.;
Nr. 78, derf., Indierin, eine Zigarette rauchend,
32000 frs.; Nr. 79, derf., Frau Manet, 62000 frs.;
Nr. 83, Morifot, Berthe, Frau und Kind auf einer
Terraffe am Ufer des Waffers, 2700 frs.; Nr. 35,

156

Greco, Der heilige Ildeferno, 72000 frs.; Nr. 36,
derf., Der heilige Dominikus, 52000 frs.; Nr.85,
Perronneau, Frauenbildnis, 30500 frs.; Nr. 86,
Renoir, Frauenkopf, 32000 frs.

Auffällig ift, daß die Preife — vor allem für
Cezanne, Ganguin, Manet und van Gogh — er-
heblich niedriger waren als diejenigen Preife,
die gegenwärtig für derartige Bilder inDeutfch-
land bezahlt werden. Übrigens hat Degas felbft
für Nr. 54/55 vor wenigen Jahren 12000 frs. und
für Nr. 35 vor etwa vierzig Jahren 480 frs. be-
zahlt. O. G.

I

STOCKHOLM Äprilauktion des Kunft-
haufes BUKOWSKI. Äm 9. April nahm die
große Auktion mit der Verweigerung einer be-
merkenswerten Sammlung Meißen ihren An-
fang, die für Schweden ganz außergewöhnliche
Preife erzielte. So wurden gezahlt für eine
Ämorettengruppe Elias Meyers 1475 Kr., für
eine Liebesgruppe (Jason und Medea) 2980 Kr.,
für das „Gaftmahl Äphrodites“ 5750 Kr. und für
eine andere Liebesgruppe, .Der Nachtigallfänger“
nach Watteau, 2200 Kr. Ferner: Paftoraie Krino-
linengruppe 1300 Kr., Elias Meyer, .Tanz um
den Kirfchbaum“, 1600 Kr. Einige Vafen mit
Deckel in fchönen Emailfarben koßeten 2000 Kr.,
eine Junge Dame mit Hund auf dem Arm 2225 Kr.
Eine eigenartige kleine Teedofe erlangte den
Preis von 1000 Kr. Den Senfationspreis, we-
nigftens für fchwedifche Verhältniffe, von 4125 Kr.
brachte die Porträtfigur Äugußs III. von Sachfen
als neapolitanifcher Marktfänger auf einem Hof-
koftümball. 2200 Kr. wurden bezahlt für Kändlers
Venus aus dem „Schäferfpiel des Paris“, eben-
foviel für die „Svea“ aus einer Serie von Tafel-
fchmuckftücken, die die verfchiedenen Nationen
wiedergeben. Eine monumentale Vafe, eine Nach-
bildung japanifchen Porzellans, erzielte 1700 Kr.,
der „Äpoftel Paulus“ aus einem Ältarauffatj
(nach Barockfiguren der Laterankirche zu Rom)
1580 Kr. Den Preisrekord fchlug mit 6000 Kr.
Kändlers klaffifcher „Großer Brunnen“, der in
nur fünf Exemplaren bekannt iß, von denen fich
drei in Mufeumsbefiß befinden. Ein „Neptun“,
Nachbildung einer Meißnerfigur aus der Chelfea-
fabrik, fand für 2000 Kr., eine fchöne kleine Ka-
minuhr im Stile Ludwigs XVI. für 1275 Kr. einen
Liebhaber.

Nach dem Porzellan kamen Ölgemälde unter
den Hammer. Von ihnen erlangte ein weib-
liches Bildnis Anders Zorns mit 15500 Kr. den
höchften Preis. Von fchwedifchen Meiftern mögen
ferner genannt werden: Ernß Jofephfons
„Erik XIV. in Herzog Karls Zimmer auf Grips-
holm“ (1200 Kr.) und Bellanger: „Klippen-
landfchaft“ (3900 Kr.). Die bemerkenswerteßen
ausländi fctien Stücke waren: Abraham van B e y e -
 
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