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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 10.1918

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Heft 19/20
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Brinckmann, Albert E.: Bildnisminiaturen aus niedersächsischem Privatbesitz Hannover 1918: (zur Ausstellung in der Kestner-Gesellschaft E. V.)
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https://doi.org/10.11588/diglit.24428#0329

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BILDNISMINIATUREN AUS NIEDERSÄCHSISCHEM PRIVATBESITZ HANNOVER 1918

Abb. 11. Jannafdi. Braunloddge Dame.
Elfenbein 1795.

Befonders wichtig find jedoch die zum
Teil ganz erftklaffigen, aus dem 17. und
18. Jahrhundert ftammenden Miniaturen des
Großherzogs von Oldenburg, aus denen
nur folgendes hervorgehoben fei. Drei
Jacques le Febure, 1673 refp. 1674 fig-
nierte, auf Pergament gemalte Bildniffe aus
dem markgräflichen Haufe Baden-Durlach;
zwei han fignierte, um 1710 gemalte, eben-
falls nach Baden-Durlach weifende fürft-
liche Bildniffe, denen fidi aus ftiliftifchen
Gründen das Bildnis des Erbprinzen Karl
von Dänemark fowie das einer unbekann-
ten fürftlichen Dame, letzteres aus dem Befiß
des Herrn Stadtdirektor Tramm, anreihen.

Befonders feine Miniaturen aus dem groß-
herzogl.01denburgifchenBep{3 find ferner die
Bildniffe König Friedrichs I. von Schweden
und feiner Gemahlin Ulrike Eleonore aus
dem Jahre 1726 von der Hand des fchwe-
difchen Hofmalers Chriftian Richter

(Abb. 3 u. 4). Nicht ßgniert, aber von größter Delikateffe in der Malerei ift das wohl
auf Pesne zurückgehende Miniaturbild der nach Holftein-Gottorp heiratenden Schwefter

Friedrichs d. Gr., Louife Ulrike (Abb. 2),
und endlich Chodowieckis „Berlin 1777“
datiertes Aquarell, das Friedrich den Großen
auf feinem Schimmel in jener bekannten
Haltung darftellt, die durch den Stich All-
gemeingut geworden ift.

Wenn in diefen Ausführungen bisher ein
Eingehen auf Braunfchweig vermieden
wurde, fo gefchah folches abfichtlich, da
die Äusftellung in der Lage war, befonders
reiches braunfchweigifches Material* 1 zufam-
men zu bringen, das in folgendem zufam-
menfaffend betrachtet fei.

Über die rege Tätigkeit von Miniaturmalern
in Braunfchweig lefe man die betreffenden
Abfchnitte bei Lemberger2 nach. Von Bal-
thafar Denner, der zweimal längere Zeit


1 Herrn Geheimrat Prof. Dr. P. J. Meier vom
Herzogi. Mufeum in Braunfchweig fei an diefer
Stelle noch ganz befonderer Dank abgeftattet, daß
er in freigiebigfter Weife der Keftner-Gefellfchaft
feine eigenen Ädreffen von Beßtjern von Minia-
turen zur Verfügung ftellte und viele wertvolle
Äuffchlüffe gab.

2 „Die Bildnis-Miniatur in Deutfchland“, S.232ff.

Abb. 12. Heinr. Anton Dähling.
Georg Graf von Wangenheim.
Elfenbein 1811.
 
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