Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Andresen, Momme: Zur Theorie der Entwicklung des latenten Lichtbildes
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0159

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
c) Anders verhalten sich entsprechende Derivate des
Diphenyls. Benzidin, Diphenol u. s. w. sind keine Entwickler.
Auch das Diamidooxydiphenyl belehrte uns, dass wirksame
Gruppen des einen Kernes nicht in Beziehung stehen zu
solchen des andern Kernes.
6. Ersatz eines Hydroxylwasserstoffes in Entwickler-
substanzen der Benzolreihe mit nur zwei O 7V- Gruppen oder
einer 07V- und einer 7V7V,-Gruppe zerstört bereits das Ent-
wicklungsvermögeu der Verbindung gänzlich.
7. Ersatz der Wasserstoffatome der Amidogruppe zerstört
das Entwicklungsvermögen nicht.
8. Erfolgt die Substitution der Wasserstoffatome der
Amidogruppe durch Kohlenwasserstoffreste der Fettreihe
(Alkyle), so wird unter Umständen im Gegentheile eine
Steigerung des Eutwicklungsvermögens beobachtet.
9. Sind im Benzolkern mehr als zwei der wirksamen
Gruppen 07V oderTVTV, vorhanden, so ist dies ebenfalls mit
einer Steigerung des Eutwicklungsvermögens verbunden.
10. Die negativen Gruppen CO07V und 50^ 07V da-
gegen schwächen die entwickelnden Kräfte.
7VVV, 7V7V,
11. Das Hydroxylamin I und das Diamin ) , welche
0 7V TVTV^
ebenfalls hervorrufen, sind gewissermassen als Combinatiouen
zweier wirksamer Gruppen unter sich, also ohne einen aromati-
schen Kern, zu betrachten.
12. Phenylhydroxylamin und Phenylhydrazin nehmen keine
Ausnahmestellung ein; es sind Derivate des Hydroxylamins,
resp. des Diamins, und ihr Entwicklungsvermögen ist auf diese
Abstammung zurückzuführen.
lg. Die Lösungen organischer Entwicklersubstanzen be-
dürfen in der Regel eines Alkalizusatzes, damit das Ent-
wicklungsvermögeu geweckt wird. Die Alkalimenge und die
Natur des erforderlichen Alkalis stehen in innigem Zusammen-
hänge mit der Constitution der zu Grunde liegenden Ent-
wicklersubstanz.
In diesen jg Sätzen sind unsere Erfahrungen auf dem
in Rede stehenden Gebiete von einem allgemeineren Gesichts-
punkte zusammen gestellt. Eine lange Reihe interessanter
Gesetzmässigkeiten liegt vor uns, allein mau erkennt unschwer,
dass unser Wissen noch sehr lückenhaft ist, und dass nament-
lich der Entwicklungsprocess als chemische Reactiou
wenig oder gar nicht zum Gegenstände der Untersuchung
gemacht worden ist. Ich bin bestrebt gewesen, einen Ein-
blick auch in diese Vorgänge zu thun. Zum Theil ist mir
 
Annotationen