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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Obermayer, Albert von: Schlieren im convergenten Lichte
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Doležal, Eduard: Arbeiten und Fortschritte auf dem Gebiete der Photogrammetrie im Jahre 1898
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0179

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Arbeiten und Fortschritte der Photogrammetrie. 1(31
fliegen. Die letzteren beiden Forscher haben diese Methode
auch benutzt, uin das Durchschiessen von Glasplatten, in
sieben verschiedenen Lagen des Geschosses gegen die Platte,
photographisch zu fixiren (',,Mittheilungen über Gegenstände
der Artillerie und Geniewesens", Jahrgang 1897).
Wird eine solche Schliere durch ein sehr spitzes Prisma
ersetzt gedacht, so gehen die Lichtstrahlen einer punktförmigen
Lichtquelle an den Kanten vorüber, und die auffallenden Licht-
strahlen werden durch das Prisma abgelenkt. Von dem durch-
sichtigen Prisma wird man daher einen Schatten, und daneben,
mehr oder minder entfernt, ein lichtes Abbild erhalten. Bei
geringer optischer Ungleichmässigkeit decken sich die dunklen
und hellen Theile mehr oder weniger, und es entstehen dunkle
Schatten von lichten Säumen eingefasst.
Fig. 2g stellt den Schatten einer durch eine 3 m entfernte
Bogenlampe beleuchteten Solintafel, wie solche zu photographi-
schen Zwecken benutzt wird, auf einem etwa 3 m entfernten
Schirme dar. Die Trennungen der hellen und dunklen Partien
im Schatten sind so stark, dass der letztere das Ansehen eines
Reliefplanes zeigt.
Im parallelen Sonnenlichte offenbaren sich die Schlieren
auch, aber in weitaus weniger auffallender Weise. Spiegel-
glasscheiben sollen selbstverständlich weder im parallelen noch
im divergirenden Lichte Schlieren zeigen, so dass sie auf
diesem Wege nicht nur von guten Soliutafeln unterschieden,
sondern auch auf ihre Güte geprüft werden können.

Arbeiten und Fortschritte auf dem Gebiete der
Photogrammetrie im Jahre <898-
Von Prof. E. Dolezal, Constructeur an der k. k. technischen
Hochschule in Wien.
Die Photogrammetrie hat ihre Sturm- und Drangperiode
hinter sich; vor Jahren hat sie feste theoretische Grundlagen
gewonnen und vielseitig wissenschaftliche Ausgestaltung er-
fahren, in ihrem Dienste stehen vorzügliche und erprobte
Instrumente, und auf vielen Gebieten kann ihr unbestrittene
Bedeutung nicht abgesprochen werden.
Die hie und da aufgetretene allzu grosse Begeisterung
und der Glaube, das Verfahren universell anwenden zu können,
sind in richtige Grenzen gewiesen, die Erfahrung, unsere
grösste und beste Jvehrmeisterin, hat da die Ansichten geklärt
und geläutert.

II
 
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