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Wenn daher das Bromsilber in rasch arbeitenden Platten
dieselbe Zusammensetzung hat und dieselbe Energiemenge ent-
hält wie dasjenige langsam arbeitender Platten, so ist der Unter-
schied in der Empfindlichkeit von Bromsilbergelatine-Platten
mehr auf ihre physikalische Zusammensetzung und optischen
Eigenschaften, als auf irgend einen Unterschied in dem Brom-
silber zurückzuführen.
In unserer ersten Abhandlung haben wir eine Theorie
der Einwirkung des Lichtes auf die lichtempfindliche Film
veröffentlicht, wobei wir annahmen, dass die auf der Film
geleistete Arbeit zu jedem Zeitpunkt der Exposition dem
nützlichen Lichte allein proportional sei, und wir zeigten,
dass das Licht, welches von der Oberfläche der Film reflectirt
wird, und das durchgehende Licht ohne Nutzeffect sind.
Im Laufe der Entwicklung dieser Theorie führten wir
den Begriff ,,inertia" ein, welchen wir mit dem Symbol 3*
bezeichneten. (Inertia, lateinisch, = Trägheit.) Wir setzten
^(1 — %)'
wo ^ der kleine Energiebetrag ist, welcher erforderlich ist, um
das Bromsilbertheilchen in den entwicklungsfähigen Zustand
überzuführen, während ^ den Lichtabsorptions-Coefficienten
des Bromsilbers und 33 einen Bruch bezeichnet, welcher die
von der Platte reflectirte Lichtmenge angibt. Diese Coefficienten
bezogen sich naturgemäss auf Licht von solcher Wellenlänge,
welche allein die Beeinflussung des besonderen Silberhalo'id-
salzes ermöglicht.
Interessant erschien die Frage, ob irgend ein Zusammen-
hang zwischen den optischen Eigenschaften der Platte und
ihrer Empfindlichkeit, wie sie nach unserer Methode sich
ergibt, besteht. Leider ist es nahezu unmöglich, das von
dem besonderen Theile des Spectrums, für welchen die Platte
empfindlich ist, reflectirte Licht zu messen, so dass wir uns
darauf beschränken mussten, das reflectirte weisse Licht der
Photometerlampe zu bestimmen.
Zur Durchführung dieser Untersuchung haben wir 16 ver-
schiedene Plattensorten, die von zehn verschiedenen Firmen
herrührten, geprüft. Wir stellten die Empfindlichkeit mit
Bezug auf Eisenoxalat fest, ferner das reflectirte und das
durchgelassene Licht, weiter die Bromsilbermenge auf Stücken
ein und derselben Platte; es mag hierbei betont werden, dass
bei diesen Messungen die Ränder der Platte, von denen sich
die Emulsion beim Trocknen zurückgezogen hat, sorgfältig
auszuscheiden sind. Wenn man eine Halbplatte verwendet,
Wenn daher das Bromsilber in rasch arbeitenden Platten
dieselbe Zusammensetzung hat und dieselbe Energiemenge ent-
hält wie dasjenige langsam arbeitender Platten, so ist der Unter-
schied in der Empfindlichkeit von Bromsilbergelatine-Platten
mehr auf ihre physikalische Zusammensetzung und optischen
Eigenschaften, als auf irgend einen Unterschied in dem Brom-
silber zurückzuführen.
In unserer ersten Abhandlung haben wir eine Theorie
der Einwirkung des Lichtes auf die lichtempfindliche Film
veröffentlicht, wobei wir annahmen, dass die auf der Film
geleistete Arbeit zu jedem Zeitpunkt der Exposition dem
nützlichen Lichte allein proportional sei, und wir zeigten,
dass das Licht, welches von der Oberfläche der Film reflectirt
wird, und das durchgehende Licht ohne Nutzeffect sind.
Im Laufe der Entwicklung dieser Theorie führten wir
den Begriff ,,inertia" ein, welchen wir mit dem Symbol 3*
bezeichneten. (Inertia, lateinisch, = Trägheit.) Wir setzten
^(1 — %)'
wo ^ der kleine Energiebetrag ist, welcher erforderlich ist, um
das Bromsilbertheilchen in den entwicklungsfähigen Zustand
überzuführen, während ^ den Lichtabsorptions-Coefficienten
des Bromsilbers und 33 einen Bruch bezeichnet, welcher die
von der Platte reflectirte Lichtmenge angibt. Diese Coefficienten
bezogen sich naturgemäss auf Licht von solcher Wellenlänge,
welche allein die Beeinflussung des besonderen Silberhalo'id-
salzes ermöglicht.
Interessant erschien die Frage, ob irgend ein Zusammen-
hang zwischen den optischen Eigenschaften der Platte und
ihrer Empfindlichkeit, wie sie nach unserer Methode sich
ergibt, besteht. Leider ist es nahezu unmöglich, das von
dem besonderen Theile des Spectrums, für welchen die Platte
empfindlich ist, reflectirte Licht zu messen, so dass wir uns
darauf beschränken mussten, das reflectirte weisse Licht der
Photometerlampe zu bestimmen.
Zur Durchführung dieser Untersuchung haben wir 16 ver-
schiedene Plattensorten, die von zehn verschiedenen Firmen
herrührten, geprüft. Wir stellten die Empfindlichkeit mit
Bezug auf Eisenoxalat fest, ferner das reflectirte und das
durchgelassene Licht, weiter die Bromsilbermenge auf Stücken
ein und derselben Platte; es mag hierbei betont werden, dass
bei diesen Messungen die Ränder der Platte, von denen sich
die Emulsion beim Trocknen zurückgezogen hat, sorgfältig
auszuscheiden sind. Wenn man eine Halbplatte verwendet,