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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 13.1899

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Ashby-Sterry, Joseph: Die beiden latenten Bilder, das organische und anorganische. Entwicklung vor und nach dem Fixiren
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https://doi.org/10.11588/diglit.32124#0308

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2QO
fliissigkeiten, so dass sie durch Anwendung von Natrium-
hyposulfit nicht entfernt wird." Professor Hardwich folgerte
weiter, dass durch das actinisch erregte Jodsilber auf das
organische Salz eine katalytische Wirkung ausgeübt werde.
Dies scheint übrigens durchaus nicht erforderlich zu sein,
indem, wenn Gelatine mittels Höllenstein lichtempfindlich ge-
macht wird, bei angemessenen, jedoch längeren Belichtungen
die Entwicklung nach dem Fixiren eintritt.
Die Moleculartheorie ist in neuerer Zeit wieder stark von
Hurt er und Driffield vertreten worden (,,Phot. Journ.",
Januar 1898), und obgleich die Versuche, die im Nachfolgen-
den beschrieben werden sollen, jener Theorie augenscheinlich
entgegenlaufen, indem sie andeuten, dass in einem sehr frühen
Stadium der Lichteinwirkung ein gewisses Zerfallen der Silber-
halo'idsalze stattfindet, treten die Genannten doch für diese
Theorie ein, indem sie zeigen, dass das Freiwerden des Halogens
der Entwicklung entgegenwirkt, nicht bloss durch die zer-
störende Wirkung, die es auf das verbleibende Haloidsalz
ausübt, sondern auch durch seine Abscheidung und seinen
theilweisen Verlust vor der Entwicklung.
Bei dem Bemühen, Beweise für das Auftreten freigewor-
denen Broms infolge der Lichtwirkung allein auf Bromgelatine-
platten beizubringen, wurden verschiedene Mittel angewendet,
um die sichtbare, durch das Sonnenlicht hervorgerufeue Färbung
zu verstärken, von der angenommen wurde, dass sie voll-
ständig durch Reduction aus dem Bromsilber entstanden sei
und so Zeugniss für das Freiwerden von Brom ablege. Wenn
diese Verstärkung sich nicht vollzogen hätte, so stand zu er-
warten, dass es möglich sein werde, sichtbar nachzuweisen,
dass die Einwirkung schon bei den kleinsten für gewöhnliche
Expositionen gebräuchlichen Lichtwerthen eingetreten sein
müsse, da ja früher schon festgestellt war, dass, wenn ein
Theil einer Platte eine Belichtung erhielt, welche ausreichend
war, um die grösstmögliche Dichtigkeit bei. der Entwicklung
zu gewährleisten, und danach mit der anderen Hälfte dif-
fusem Licht ausgesetzt wurde, der Theil, welcher die kleine
Anfangsexposition erhalten hatte, zuerst anfing, sichtbar dunkel
zu werden, ein Beweis, dass die Reduction begonnen hatte,
obschon sie noch zu schwach gewesen war, um sichtbar zu
sein. Der Versuch, mittels Quecksilber und Ammoniak zu
verstärken, hatte kein anderes Resultat, als dass die blaugraue
Färbung in Braun überging; bei der Benutzung eines physi-
kalischen Entwicklers als Verstärker wurde auch kein besseres
Brgebuiss erzielt, da derselbe gleichzeitig als Entwickler wirkte,
indem er dem nach dem Fixiren verbliebenen latenten Bilde
 
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