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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0457

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Bromsilbergelatine. — Bromsilberpapier. — Films.

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Wechselmagazine mit Flachfilms geladen, welche die Rollfilms
ersetzen sollen, geliefert. Für Arbeiten mit Handapparaten
verdient diese Neuerung Beachtung, zumal die mit zwölf Auf-
nahmen versehenen Behälter sich nicht teurer als Rollfilm-
Spulen stellen. Von vornherein haben Flachfolien vor Roll-
films Vorzüge, von denen wir nur die getrennt zu bewirkende
Entwicklung der ersteren hervorheben. Die Neuheit besteht
darin, daß zwölf einzelne Filmfolien hintereinander durch
Wechslung zur Belichtung zu bringen sind (S. Jaffe, „Phot.
Rundschau “ 1903, S. 299).
Vidilfilms sind Rollfilms in neuer eigenartiger Packung,
S3!'stem Fritzsche, bei welchen jede Filmaufnahme einzeln
eingestellt werden kann u. s. w. Es kommen in den Handel:
Agfa-, Apollo-, Astra-, Flexo-, Hansa-, Herzog-, Lumiere-
und Perorto-Vidilfilms.
Der Erfinder der Vidilfilms soll ein I5jähriger Knabe,
der Sohn des Leiters der Leipziger Buchbinderei-Aktien-
gesellschaft, Gustav Fritzsche, sein, der als Amateur diese
vielversprechende Filmpackung ersann.
Films mit Acetylcellulose. Die Farbenfabriken vorm.
Friedr. Bayer & Co. in Elberfeld erhielten auf ein Verfa.hren
zur Darstellung von photographischen Films ein D. R.-P.
Nr. 135474 vom 2. August 1901 ab. Durch Versuche hat sich
ergeben, daß sich Folien, welche keine Nitrogruppen ent-
halten und zur Erzeugung von unbeschränkt haltbaren photo-
graphischen Films geeignet sind, dadurch erhalten lassen, daß
man die Folien aus einer von den Genannten aufgefundenen
neuen Art von celluloidartigen Massen darstellt. Diese neuen,
celluloidartigen Massen werden in der Weise gewonnen, daß
man in dem bekannten Verfahren zur Darstellung von
Celluloid aus Nitrocellulose die letztere durch solche Acetyl-
cellulosen ersetzt, welche beim Verdunsten ihrer Lösungen
biegsame, nicht brüchige Häutchen hinterlassen, demgemäß
also solche Acetylcellulösen mit Kampfer, bezw. dessen Sub-
stituenten, wie z. B. jzLToluolsulfamid, /’-Toluolsulfosäure-
methylester, Naphtalin, Oxalsäuremethylester, Phtalsäure-
methylester, Trichlorbenzol, Dinaphtylketon u. s. w., behandelt.
Bei der Darstellung der Films verfährt man in der Weise, daß
man die celluloidartigen Massen, in einem passenden Lösungs-
mittel, wie z. B. Chloroform gelöst, auf horizontal liegende
geschliffene Glasplatten ausgießt und das Lösungsmittel ver-
dunsten läßt. Der Patentanspruch lautet: Verfahren zur Dar-
stellung von photographischen Films, darin bestehend, daß
man als Unterlage nicht Celluloid aus Nitrocellulose, sondern
celluloidartige' Massen aus Acetylcellulösen benutzt.
 
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