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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0461
Entwicklung der Bromsilbergelatineplatten.
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theorie. Denn diese bleibt bestehen, ob erst bei der Ein-
wirkung des Entwicklers oder bereits von Anfang an metalli-
sches Silber auftritt; sie bleibt auch bestehen, wenn gar
keines auftreten sollte, falls nur das Produkt der Lichtwirkung
die Fähigkeit der Auslösung der Abscheidung des Silbers aus
dem in Bezug auf metallisches Silber übersättigten Gemenge
von Entwickler und (festem wie gelöstem) Bromsilber hat
(„Zeitschr. f. physikal. Chemie“ 1903, Bd. 43, S. 639).
Albert Londe schrieb ein Buch „Traite Pratique du
Developpement“ (Gauthier-Villars, Paris 1904).
Entwicklervorschriften gibt in einer sehr empfehlens-
werten Broschüre ,, Handbuch für den Gebrauch von photo-
graphischen Erzeugnissen“ die Chemische Fabrik auf Aktien
(vorm. E. Schering) in Berlin heraus.
Ueber das Entwicklungsvermögen und die Rapi-
dität von verschiedenen Entwicklersubstanzen stellte Lüppo-
Cramer („Atelier des Phot.“ 1903, S. 124) Versuche'an. Als
Vergleichsentwickler diente Metolsoda-Entwickler (25 g
kristallisiertes Natriumsulfit, 500 ccm Wasser, 5 g Metol, ge-
mischt mit gleichem Volum Sodalösung 1:10). — Hydro-
chinonsoda-Entwickler wirkt viel langsamer als der vorige;
ersetzt man aber die Soda durch Aetznatron, so wirkt der
Hydrochinonentwickler rapider und kräftiger als Metolsoda. —
Brenzkatechin-Aetznatron ist ein noch stärkerer Rapid-
entwickler als beide vorgenannten; während Brenzkatechin-
soda langsamer als Hydrochinonsoda entwickelt, übertrifft
Brenzkatechin-Aetznatron das betreffende Hydrochinongemisch
bedeutend an Kraft. Dabei genügt eine geringe Menge Aetz-
natron (entsprechend der Angabe E. Vogels in diesem „Jahr-
buch“ für 1902, S. 551), so daß man nicht einmal das Brenz-
katechin vollständig in Diphenolat (CO Hi ■ 0 ■ Naq) umzu-
wandeln braucht. — Nach Valenta wirkt Pyrogallol am
besten mit Aetznatron als Monophenolat (siehe dieses „Jahr-
buch“ für 1903, S. 106); der Entwickler ist dann nach Lüppo-
Cramer wohl dem Pyrogallolsoda- an Kraft überlegen, er-
reicht aber an Rapidität nicht den Metolsoda-Entwickler; man
muß dann ein wenig mehr Aetznatron nehmen. Aehnlich
verhält sich Glycin-)-Aetznatron. — Alle diese mit Aetz-
natron rapid wirkend gemachten Entwickler lassen sich
durch Bromkaliumzusatz sehr wenig verzögern, ähnlich
wie dies für Metolentwickler bekannt ist. Immerhin ist
Hydrochinonsoda, insbesondere aber Brenzkatechin-
soda oder Pottasche besser mit Bromkalium abstimmbar als
Metolsoda. Die Abstimmbarkeit ist also zum Teil eine
spezifische Eigenschaft der Entwicklersubstanz.
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theorie. Denn diese bleibt bestehen, ob erst bei der Ein-
wirkung des Entwicklers oder bereits von Anfang an metalli-
sches Silber auftritt; sie bleibt auch bestehen, wenn gar
keines auftreten sollte, falls nur das Produkt der Lichtwirkung
die Fähigkeit der Auslösung der Abscheidung des Silbers aus
dem in Bezug auf metallisches Silber übersättigten Gemenge
von Entwickler und (festem wie gelöstem) Bromsilber hat
(„Zeitschr. f. physikal. Chemie“ 1903, Bd. 43, S. 639).
Albert Londe schrieb ein Buch „Traite Pratique du
Developpement“ (Gauthier-Villars, Paris 1904).
Entwicklervorschriften gibt in einer sehr empfehlens-
werten Broschüre ,, Handbuch für den Gebrauch von photo-
graphischen Erzeugnissen“ die Chemische Fabrik auf Aktien
(vorm. E. Schering) in Berlin heraus.
Ueber das Entwicklungsvermögen und die Rapi-
dität von verschiedenen Entwicklersubstanzen stellte Lüppo-
Cramer („Atelier des Phot.“ 1903, S. 124) Versuche'an. Als
Vergleichsentwickler diente Metolsoda-Entwickler (25 g
kristallisiertes Natriumsulfit, 500 ccm Wasser, 5 g Metol, ge-
mischt mit gleichem Volum Sodalösung 1:10). — Hydro-
chinonsoda-Entwickler wirkt viel langsamer als der vorige;
ersetzt man aber die Soda durch Aetznatron, so wirkt der
Hydrochinonentwickler rapider und kräftiger als Metolsoda. —
Brenzkatechin-Aetznatron ist ein noch stärkerer Rapid-
entwickler als beide vorgenannten; während Brenzkatechin-
soda langsamer als Hydrochinonsoda entwickelt, übertrifft
Brenzkatechin-Aetznatron das betreffende Hydrochinongemisch
bedeutend an Kraft. Dabei genügt eine geringe Menge Aetz-
natron (entsprechend der Angabe E. Vogels in diesem „Jahr-
buch“ für 1902, S. 551), so daß man nicht einmal das Brenz-
katechin vollständig in Diphenolat (CO Hi ■ 0 ■ Naq) umzu-
wandeln braucht. — Nach Valenta wirkt Pyrogallol am
besten mit Aetznatron als Monophenolat (siehe dieses „Jahr-
buch“ für 1903, S. 106); der Entwickler ist dann nach Lüppo-
Cramer wohl dem Pyrogallolsoda- an Kraft überlegen, er-
reicht aber an Rapidität nicht den Metolsoda-Entwickler; man
muß dann ein wenig mehr Aetznatron nehmen. Aehnlich
verhält sich Glycin-)-Aetznatron. — Alle diese mit Aetz-
natron rapid wirkend gemachten Entwickler lassen sich
durch Bromkaliumzusatz sehr wenig verzögern, ähnlich
wie dies für Metolentwickler bekannt ist. Immerhin ist
Hydrochinonsoda, insbesondere aber Brenzkatechin-
soda oder Pottasche besser mit Bromkalium abstimmbar als
Metolsoda. Die Abstimmbarkeit ist also zum Teil eine
spezifische Eigenschaft der Entwicklersubstanz.