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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0560

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Aetzung in Kupfer, Stahl, Zink u. s. w.

(Federfarbe oder Buchdruckfarbe) aufzuwalzen, mit Harz zu
stauben und anzuschmelzen. Dadurch wird das seitliche Unter-
fressen der Striche beim stufenweisen Tieferschmelzen ver-
mieden. Mitunter setzt man der fetten Farbe eine Lösung
von Asphalt in Terpentin zu. Noch besser soll nach F. Fels-
burg eine dicke Lösung von Asphalt und Kolophonium
in Nitrobenzol (Erwärmen im Wasserbade) sein; sie
läßt sich gut mit Walzen auftragen, verflüchtigt sich nicht
allzu schnell, so daß man Kolophoniumstaub aufstauben kann;
auch Bienenwachs kann dieser Nitrobenzol-Lösung beigemengt
werden. Dieses Verfahren soll sicherer anzuwenden sein als
das alte Verfahren mit Buchdruckfarbe („Klimschs Jahr-
buch“ 1903, S. 186).
Um das Tiefätzen von Kupferplatten zu be-
schleunigen, welches mit der für diesen Zweck meistens be-
nutzten Säurezusammenstellung: dünne Eisenchloridlösung,
ziemlich viel Salpetersäure und etwas Salzsäure oft stundenlang
währt, wird in der von Falz & Werner in Leipzig heraus-
gegebenen Fachschrift „Die Reproduktion“ (1903, Nr. 13)
folgende Säuremischung empfohlen: Zu Salpetersäure von
40 Grad Be. wird ein Fünftel bis ein Viertel ihres Volumens
Essigsäure gegeben und die Mischung dann durch Wasser-
zusatz auf 30 Grad Be. gebracht. Diese Aetze frißt das frei-
liegende Kupfer ungemein rapid hinweg und kürzt die Zeit
für eine Tiefätzung wesentlich. Wegen der sich dabei ent-
wickelnden starken Säuredämpfe empfiehlt es sich, solche
Aetzungen nur in einem Raume mit Zugluft vorzunehmen.
Aetzmittel für Kupfer. Als Aetzflüssigkeit für Kupfer
schlägt Wm. R amsay Wasserstof fsup er oxy^d in Verbindung
mit Ammoniak vor. Die Kupferplatte wird in mehr oder
weniger verdünntes Ammoniak gelegt und hierauf nach und
nach Wasserstoffsuperoxyd zugefügt. Die Aetzung geht rapid
und gleichmäßig vor sich („Brit. Journ. of Phot.“ 1903, S. 502;
„Zeitschr. f. Reproduktionstechnik“ 1903, S. 325).
Aetzen von Autotypie-Kupfercliches. In
„Klimschs Jahrbuch“ 1903 wird nachgewiesen, daß Eisen-
chloridlösung von 38 Grad Be. weichere Aetzungen gibt.
Bewegt man dagegen die Aetzschale und arbeitet auch noch
mit dem Pinsel, so macht sich eine überwiegende Einwirkung
der Aetzflüssigkeit auf die Seiten der Punkte geltend, um so
mehr bei den, große Angriffsfläche bietenden Punkten in den
Lichtern; durch eine derartige Art der Anätzung lassen sich
also absichtlich größere Kontraste erzielen. Uebersichtlich zeigt
dies folgende, für verschieden feine Raster aufgestellte Tabelle:
 
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