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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 18.1904

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reproduktionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.41326#0561

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Aetzung in Kupfer, Stahl, Zink u. s. w.

547

Grad der Absetzung
der Töne
Aetzdauer beim
Schwenken des Bades
(Minuten)
Aetzdauer bei
ruhiger Einwirkung
(Minuten)
54 Lin.
60 Lin.
80 Lin.
54 Lin.
60 Lin.
80 Lin.
kaum bemerkbar
I
%
X/2
I8/4
I1/.
I
schwach bemerkbar
IX/2
I
3U
2l/a
2
IX/2
ziemlich bemerkbar
2
■l1/*
I
3V2
3
2
stark bemerkbar
3
2
t1/2
5
4
3

Diese Tabelle setzt den Aetzer in den Stand, mit relativ
wenigen Aetzungen zum Ziel zu gelangen. Prinzip bei den
einzelnen Tonätzungen sei es, diese so lange fortzusetzen, als
die Abdeckung dies gestattet („Zeitschr. f. Reproduktions-
technik“ 1904, S. 13).
Heliogravüre unter Benutzung von gewachstem
Sand beschreibt Waterhouse (Penroses „ Pictorial Annual“
1903/4, S. 65). Seit 1877 befaßte er sich in Kalkutta, wo das
heiße Klima Lichtdruck unmöglich machte, mit Halbton-
Elektrotypie. Es soll das Halbtonbild in ein geeignetes Korn
zerlegt werden. Anfangs hatte er Pigmentbilder auf blankes
Kupfer übertragen, ersteres durch Uebergießen mit alkoholischer
Tanninlösung gerunzelt, dann das Pigmentrelief mit einer
Lösung von Chlorgold in Alkoholäther übergossen und das
Gold im Sonnenlicht reduziert. Die nunmehr leitend ge-
wordene Oberfläche formte er galvanisch ab. Später suchte
er das Pigmentbild durch Anpressen auf Glaspapier zu körnen;
dies gelang schlecht, besser wirkte Sand, welcher zuvor mit
Paraffin oder Wachs überzogen war. Die ersten Proben hatte
Waterhouse 1886 ausgestellt. Er benutzt jetzt verschieden
fein geschlämmtes Glaspulver, das er mit etwa 1 Prozent
Stearin erwärmt, so daß jedes Körnchen gut steariniert ist.
Dies Pulver wird gleichmäßig auf das auf einer versilberten
Kupferplatte übertragene, feuchte Pigmentbild auf gestaubt
und mehrere Stunden trocknen gelassen, dann das lose Pulver
abgestaubt, die Platte in Wasser gelegt, nochmals von losem
Pulver befreit, getrocknet, graphitiert und galvanoplastisch
abgeformt.
WoodburydruckfürDreifarbendruck. C. P. Chester-
man aus St. Petersburg macht in „The Photogram“ (1903,
S. 352) aufmerksam, daß das Woodbury-Verfahren, besonders
die als Stannotypie bekannte Variante1) sehr geeignet für

1) Vergl. Vidal, „Photoglyptie oder Woodburydruck“, Halle a. S. 1897.
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