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Trivelli, Adrian P. H: Die Rolle der Gelatine beim "chemischen" Entwicklungsprozeß belichteter Bromsilbergelatineplatten
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0059
Die Rolle der Gelatine beim „chemischen“ Entwicklungsprozeß usw, 45
in einer Na* S2 Os-Eösung löslich ist, auf sich selbst durch
einen Entwickler als belichtetes Bromsilber reduziert werden
kann und aus diesen Gründen also nicht aus rein metallischem
Silber bestehen kann.
Jn „Die chemischen Vorgänge in der Photographie“ wies
R. Euther übrigens schon früher darauf hin, dafj das sogen.
„Zurückläufen“ des Bildes einer enfruickelten Bromsilbergelatine-
platte in einer 7Va2S2O3-Eösung erklärt werden kann durch
einen Gehalt gelösten atmosphärischen Sauerstoffes in der
Na2S2O3-Eösung oder durch einen Subbromidgehalt des ent-
wickelten Bildes oder durch beide Ursachen zu gleicher Zeit.
Es zeigen sogar ausgekochte Na2S2Os-Eösungen ebenfalls
das sogen. „Zurückläufen“ des entwickelten Bildes, und zwar in
uerschiedenen Graden, je nachdem man diesen oder jenen Ent-
wickler gebraucht hat. So ist z. B. dieses sogen. „Zurückläufen“
bei einem mit Pyrogallol entwickelten Bilde in einer Na2S2Oz-
Eösung oiel geringer als bei einem mit J>-Amidophenol entwickelten
Bilde. ITlan kann also wirklich dem unlöslichen Reaktions-
produkt der Entwicklung einer belichteten Bromsilbergelatine-
platte einen Subbromidgehalt zuschreiben, wodurch das Auf-
treten eines Restes nach derHNO^ -, HtCrOi- oder ZZ2S2(?8-
Reaktion erklärt werden kann. Die weniger guten Resultate,
welche man mit einer Persulfatabschwächung bei den mit
/>-Amidophenol entwickelten Bildern bekommt, sind durch den
hohen Subbromidgehalt sehr gut erklärlich.
Beschleunigung der Reaktion durch Erhöhung der Konzen-
tration des Entwicklers gibt bei der Bromsilbergelatineplatte
noch keine Verringerung des Subbromidgehalts; auch gibt Ver-
zögerung der Reaktion durch Verringerung der Konzentration
des Entwicklers bei Bromsilberkollodiumplatten noch keine Sub-
bromide als Reaktionsprodukt. Dieses gilt wenigstens insoweit,
als die Beobachtung bei bestimmter Konzenfrationsoermehrung
oder -oerringerung dieses lehrt. Denn bekanntlich kann man
einen bestimmten Entwickler nicht willkürlich konzentrierter
machen oder uerdünnen, ohne daß neben der Entwicklung ein
Entwicklungsschleier oder ein dichroitischer Schleier auftritt.
Die reaktionswiderstanderhöhende Wirkung der Gelatine übt
also auf den „chemischen“ Entwicklungsprozeß der belichteten
Bromsilbergelatineplatte einen sehr speziellen und sehr ein-
greifenden Einfluß aus, welcher nicht ohne praktische Be-
deutung ist.
5. Auf Vorschlag oon 1TI. Andresen1) wird der relatiae
Reduktionswert eines Entwicklers durch die Quantität Silber,
1) „Phot. Korresp.* 1900, S. 189.
in einer Na* S2 Os-Eösung löslich ist, auf sich selbst durch
einen Entwickler als belichtetes Bromsilber reduziert werden
kann und aus diesen Gründen also nicht aus rein metallischem
Silber bestehen kann.
Jn „Die chemischen Vorgänge in der Photographie“ wies
R. Euther übrigens schon früher darauf hin, dafj das sogen.
„Zurückläufen“ des Bildes einer enfruickelten Bromsilbergelatine-
platte in einer 7Va2S2O3-Eösung erklärt werden kann durch
einen Gehalt gelösten atmosphärischen Sauerstoffes in der
Na2S2O3-Eösung oder durch einen Subbromidgehalt des ent-
wickelten Bildes oder durch beide Ursachen zu gleicher Zeit.
Es zeigen sogar ausgekochte Na2S2Os-Eösungen ebenfalls
das sogen. „Zurückläufen“ des entwickelten Bildes, und zwar in
uerschiedenen Graden, je nachdem man diesen oder jenen Ent-
wickler gebraucht hat. So ist z. B. dieses sogen. „Zurückläufen“
bei einem mit Pyrogallol entwickelten Bilde in einer Na2S2Oz-
Eösung oiel geringer als bei einem mit J>-Amidophenol entwickelten
Bilde. ITlan kann also wirklich dem unlöslichen Reaktions-
produkt der Entwicklung einer belichteten Bromsilbergelatine-
platte einen Subbromidgehalt zuschreiben, wodurch das Auf-
treten eines Restes nach derHNO^ -, HtCrOi- oder ZZ2S2(?8-
Reaktion erklärt werden kann. Die weniger guten Resultate,
welche man mit einer Persulfatabschwächung bei den mit
/>-Amidophenol entwickelten Bildern bekommt, sind durch den
hohen Subbromidgehalt sehr gut erklärlich.
Beschleunigung der Reaktion durch Erhöhung der Konzen-
tration des Entwicklers gibt bei der Bromsilbergelatineplatte
noch keine Verringerung des Subbromidgehalts; auch gibt Ver-
zögerung der Reaktion durch Verringerung der Konzentration
des Entwicklers bei Bromsilberkollodiumplatten noch keine Sub-
bromide als Reaktionsprodukt. Dieses gilt wenigstens insoweit,
als die Beobachtung bei bestimmter Konzenfrationsoermehrung
oder -oerringerung dieses lehrt. Denn bekanntlich kann man
einen bestimmten Entwickler nicht willkürlich konzentrierter
machen oder uerdünnen, ohne daß neben der Entwicklung ein
Entwicklungsschleier oder ein dichroitischer Schleier auftritt.
Die reaktionswiderstanderhöhende Wirkung der Gelatine übt
also auf den „chemischen“ Entwicklungsprozeß der belichteten
Bromsilbergelatineplatte einen sehr speziellen und sehr ein-
greifenden Einfluß aus, welcher nicht ohne praktische Be-
deutung ist.
5. Auf Vorschlag oon 1TI. Andresen1) wird der relatiae
Reduktionswert eines Entwicklers durch die Quantität Silber,
1) „Phot. Korresp.* 1900, S. 189.