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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Gaedicke, Johannes: Intermittierende Entwicklung
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0078

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62

Intermittierende Cnttricklung.

Platte d mit uerlängerten Pausen entwickelt, und dies ergab
ein Resultat oon größter Weichheit, so daij mir diese Arbeits-
meise als intermittierende Entwicklung für weiche
Gradation empfehlen, Es roirkt automatisch nach der Zeit
und roird rnie folgt ausgeführt:
Die Platte roird mit dem Entwickler übergossen. 5 Sekunden
geschaukelt, dann roird abgegossen und die Schale bedeckt
115 Sekunden stehen gelassen, so dal] also die erste Etappe
der Entwicklung 2 ITlinufen dauert. Das roird im ganzen uier-
mal ausgeführt, flach dem letzten Uebergufj lätjt man 4 ITlinufen
einroirken, so dal] die ganze Dauer der Entwicklung lOfflinuten
beträgt, mährend roelcher Zeit der Entwickler 20 Sekunden voll
cingeroirkt hat. Das Ilegatiu zeigt hier 14, das Positiv 12 uon-
einander abgcsetjtc Töne.
Die Resultate sind in nachstehender Tabelle zusammen-
gestellt:

Bezeichnung
des
Versuches
Hnzahl der unterscheid-
baren Töne
Zeit der €ntruicklung
Gesamt-
dauer der
tntwicklung
im
negafiü
im
Positiu
in uoller
Wirkung des
Cnttoicklers
in den
Pausen
a
12
9
240 Sek.
_
4 min.
b
13
10
65 „
235 Sek.
5 »
c
15
11
40 „
440 „
8 „
d
14
12
20 „
580 „
10 „

JTlan hat cs bei dieser JTlethode in der Hand, durch Ver-
längerung der Pausen ein unter gcroöhnlichcn Umständen hartes
riegatio bis zur Flauheit roeich zu entroickeln, und das ist uon
großem llutjen bei der Entwicklung uon HTomentaufnahmen und
bei Candschaftsaufnahmen mit Wolken in der Tuff.
Die sämtlichen Platten zeigten nicht eine Spur uon Schleier.
Die uon Colson gelegentlich seiner cingesperrten Entwicklung
beobachtete Schleierbildung war also nicht zurückzuführen auf
eine Einwirkung der Luft auf den Entwickler. Allerdings wurde
die Vorsicht gebraucht, die Schale in den Pausen stets mit einem
Stück Pappe zu bedecken, so dafj die Platte unter uölligem
Tichtabschlui] blieb.
Der Unterschied in der Gradation der hohen L'ichter zwischen
den Platten a und c ist geradezu überraschend, man sollte
meinen, cs mit ganz uerschicdenen Plattensorten zu tun zu haben,
da c sich mehr dem Charakter einer hochempfindlichen Platte
 
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