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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Namias, Rodolfo: Ueber den Einfluß der durch das Silber des photographischen Bildes verursachten Reaktionen auf das Unlöslichwerden der Gelatine und deren praktische Anwendung
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0158

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142 tinflufj der durch das Silber verursachten Reaktionen ustv.

dieselbe ist, wie die, welche das Silberbild enthält, sondern
aus einem Blatt Pigmentpapier besteht, so geht der Prozeß des
Unlöslichwerdens der Gelatine, besonders auf der Gelatine-
schicht, wenn sie in Kontakt mit dem Silberbilde ist, aor sich,
und auf diese Weise ist es möglich, durch [Übertragung und
darauffolgende Entwicklung in warmem Wasser ein Pigmentbild
zu erhalten.
Die Resultate, welche diese ITlethode liefert, sind indessen
bei weitem nicht so uollkommen, wie diejenigen, welche man
direkt auf Pigmentpapier erhält.
Hlan muß berücksichtigen, daß das Unlöslichwerden der
Gelatine infolge eines Diffusionsprozesses uor sich geht, und
.zwar durch die Diffusion des ferrozyankaliums bei der Reaktion
erzeugt. Diese Diffusion einer löslichen Substanz oon einer Ober-
fläche auf die andere kann, selbst bei innigem Kontakt, oiei
zur Verbreitung der Wirkung (über die Konturen) Veranlassung
geben und auf diese Weise die absolute Schärfe eines Bildes
beeinträchtigen.
Und diese Beobachtung kann man in der Praxis machen;
das Bild ist niemals scharf und hat oerschwommene Konturen.
Rndernteils findet in der Schicht, welche das Silberbild trägt,
nicht allein eine Diffusion des roten Blutlaugensalzes und des
Bromkaliums, sondern auch des Bichromates statt, und so geht
die Reaktion, welche gänzlich auf dem Pigmentpapiere hätte
stattfinden sollen, statt dessen teilweise auch in der Schicht,
welche das Silberbild trägt, uor sich.
Huf jeden fall müßte, um die Halbtöne uollständig zur
Geltung kommen zu lassen, die Tiefenwirkung in der Gelatine-
schicht des Pigmentpapieres proportional sein der Quantität
-Silber, welche sich in dem Bilde befindet.
Allein, es ist nicht schwer, einzusehen, daß oerschiedene
Umstände die regelmäßige Erzeugung der Unlöslichkeit der
Gelatine innerhalb des Pigmentpapieres erschweren werden, und
daher fehlt den mit dem Ozobromprozeß erhaltenen Bildern
nicht allein die Schärfe der Konturen, sondern auch die Ab-
stufung der Töne und daher die JTlodellierung.
Wenn man das in dem Ozobromoerfahren befolgte Prinzip
lediglich oerwerten will, um die mit dem Silber uerbundene
Gelatine unlöslich zu machen, so wird der Erfolg ein weit
besserer sein.
In der Tat läßt sich ein auf Flegatiupapier hergestelltes Bild
in Strichmanier nach dem Eintauchen in eine aus Bichromat,
Bromkalium und rotem Blutlaugensalz bestehende Cösung bei
der Behandlung mit warmem Wasser uorsichtig uon der nicht
«mit dem Silber des Bildes verbundenen Gelatine trennen. Das
 
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