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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 25.1911

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Winther, Christian: Ueber die Bestimmung der Farbenempfindlichkeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.44943#0200

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Ueber die Bestimmung der farbenempfindlichkeit.

Strahlen zeigen soll, während das Absorptionsmaximum im
Blaugrün liegt. Die Untersuchung wurde auch hier mit Hilfe
eines Prismensonnenspektrums und, soweit mir bekannt, ohne
besondere Vorsichtsmaßregeln betreffs Konstanterhaltung der
Temperatur uorgenommen.
Als die hier angegebene anormale Barbenempfindlichkeit
Dom Standpunkte einer uon mir dargelegten Theorie der Barben-
empfindlichkeit1) unwahrscheinlich erschien, habe ich einige Ver-
suche darüber angestellt. Die Bösung des ITlanganioxalates.
wurde genau nach der Vorschrift uonBumiere (es muß jedoch
5 g KMnOi auf 50 g Wasser, anstatt 6 g heißen) dargestellt,,
in genau gleiche Reagenzgläser gefüllt und hinter Blüssigkeits-
filter mit zerstreutem Tageslichte oder direktem Sonnenlichte
belichtet. Die benußten Bilter waren: Rot (10 g CrOz in 100 ccm),.
Grün (50 g kristallisierten CuCl^ in 100 ccm) und Blau (1,5 g
kristallisierten CzzSO4, eben mit Ammoniak übersättigt, in
100 ccm). Die uon diesen Blüssigkeitsfiltern durchgelassenen
Energiemengen waren bei der Schichtdicke 0,55 cm für die drei
Bilter ungefähr gleich groß, während sie für die Schichtdicke
1 cm sich schäßungsweise wie 6:5:1 für Rot: Grün : Blau oer-
hielten.
Hinter der Schicht uon 0,55 cm Dicke war die Bösung uon
nianganioxalat gleich empfindlich für Blau und Grün, weit
weniger für Rot, und diese Rotempfindlichkeit konnte dadurch
noch weiter herabgedrückt werden, daß die ultraroten Strahlen
uon einer 2 cm dicken Wasserschicht (für alle drei Bilter),
größtenteils absorbiert wurden. Hinter der Schicht uon 1 cm
Dicke war die Bösung besonders für Blau, weit weniger (und
ungefähr gleich) für Grün und Rot empfindlich. Beim Vergleich
der uon den uerschiedenen Bilterschichten durchgelassenen
Strahlengebiete ergibt sich, daß das Empfindlichkeifsmaximum
im Anfang der blauen Strahlen auf der Grenze gegen Blaugrün
liegt, also an der gleichen Stelle wie das Absorptionsmaximum.
Ein Teil der Bösung wurde auf gelatiniertes Papier auf-
getragen, welches nach erfolgter Trocknung hinter dem
Chapman-dones-Sensitomefer belichtet wurde. Sowohl im
zerstreuten Tageslichte wie im direkten Sonnenlichte ergab sich
dabei ein sehr ausgesprochenes Empfindlichkeitsmaximum hinter
dem hellblauen Beide und ein weit schwächeres, kaum erkenn-
bares ITlaximum hinter dem gelben Beide. Als jedoch die ultra-
roten Strahlen durch eine oorgestellte KüDefte mit Wasser (2 cm}
entfernt wurden, uerschwand das schwache sekundäre ITlaximum
uollständig.

1) „Zeitschr. f. wiss. Phot“, ßd. 9, S. 229 (1911).
 
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