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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 5): Die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach — Tübingen u.a., 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2149#0056

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Kirche (evangl., ecclesia in villa que diciii:r K:uidinicim. ubi Sandarins presbyter esse
praesens videtur 751, S. Gall. ÜB. I 16; C. plebanus de Rotelein raro; 1223; ecclesia
de Rotinlaim monasteri! qui vocatur sanete Coltone [S. Gallen] 800; eccl. Rotteten in
decanato Warembach zw. 1360 bis Ï370. Messe und Kaplanei super altari in eccl.
parrochiali villa R. gestiftet durch Markgr. Rudolf von Hachberg 1391, der Altar sollte
erst consecrirt werden ad laudem gloriose virginis Marie 1391, GLA.), spätgothischer
Bau, dessen Entstehung 1401 fallt (markgraff Rudolff der alte, der unser Kilchen und
Kilchtum uff dem kilchoff zu Rótelen gebuwen hat anno 1401, GLA.) und in dessen
Patronat die Markgrafen von Hachberg schon 1428 erwähnt werden eb. Das Langhaus
ist flach gedeckt, und hat modem überarbeitete Fenster. Die Kirche ist geradlinig
abgeschlossen, ein Chor fehlt ihr eigentlich. Nach der Nordseite des Schiffes steht der
dreistöckige Thurm, der mit einem Satteldach versehen ist und welcher im obersten
Stockwerk grosse Spitzbogenfenster ohne Masswerk hat. Die Thurmhalle ist mit einem
Kreuzgewölbe eingewölbt, dessen hohlprofilirte Rippen auf Konsolen mit Wappenschilden
aufsitzen, auf letztern ein Agnus Dei (?). Zwei Nebenräume haben Thürer. mit Eselsriicken.
Ein anderer Anbau an der Nordseite dient als Sakristei : er enthält zwei Joche mit Netz-
gewölben, deren hohl profiline Rippen ohne Konsolen den Ecken des Raumes entsteigen;
Schlusssteine mit leeren Wappenschilden; ein spitebogiges Fenster ohne Masswerk.

Das Westportal ist spatgothisch, über demselben das badische Wappenschild und
die Inschrift (vergi. Tafel V), welche die Erbauung der Kirche i. J. 1401 meldet

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In dem westlichen Theil der Kirche haben sich die alten, sehr schmalen gothischen
'enster an der Nordseite erhalten; an der Südseite sind alle Fenster verdorben.

Der Kirchhof ist von einer Mauer umfasst und war ohne Zweifel einst befestigt.

In der Kirche spatgothisch e l'ìscinu. dann cine kleinc-c spùinolbiscbe Nische und
ine grosse Korbbogennische (für ein h. Grab?).

Die Kanzel hat einen spätgothischen steinernen Unterbau.

In der Thurmhalle steht ein jetzt verdeckter Grabstein der Familie von Rütteln
lit Allianzwappen.

Im Schiff Gedenktafeln:
y^i) Eva von Anwil, gest. 1608.

2) Pastor Joh. Wilh. Mayer, 1710.

3) Epitaph eines Pfarrers Joh. Gerhard 1686.
Alle drei in liarockumrahmung.

Im Chor grosser Holzcruciftxus, ziemlich gute Skulptur der Barockzeit. 1
 
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