Fig. ç6. Nitdirb'àltcn. Sauen
dabei ist aber an der scharfen Trennimg zwischen den Wohnstätten der Menschen und
Thiere festgehalten, wie dies bei den Grundrissen der Bauernhäuser Nr. 35 und Nr. 25
in Rickenbach (Amt Säckingen) der Fall ist (vergi. Fig. gì und 92), nur mit dem
Unterschiede, dass hier bei den Wohnräumen schon die massive Umwandung Platz
gegriffen hat.
Die atte Einrichtung in den Küchen mit der Räucherkammer, den sogen.
Hürden, ist in Bollen allenthalben noch erhalten. Mit dem Küchenherd ist die sogen.
Kunst verbunden, mit den Ofenbänken in denZimmern. (Vergi, zwei Grundrisse der Küchen
und vier zugehörige Schnitte, Fig. 90 und 95.) Der Rauch wird in der Hürde zunächst
etwas festgehalten, durchzieht aber dann den ganzen Küchenraum bis zur Oeffnung nach
der Laube, wodurch das Rauchern der
Speckseiten im sogen, 'kalten Rauch'
gelingt. Wände und Decken sind bei-
nahe schwarz von Glanzruss überzogen
(Fig. 90).
Die Häuser haben kein sehr hohes,
aber immerhin das für Holzhäuser in
rauher, schneereicher Gegend respek-
table Alter von 130 Jahren und mehr.
Der Kellereingang zeigt bei einem im
Schlussstein des Bogens die Buchstaben
B K und M L, dazwischen die Jahreszahl
1767. Das Haus Nr. 6 trägt über der
Thüre, in dasHolz geschnitten, die Jahres-
zahl 1784, ein anderes die Zahl 1798.