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Kraus, Franz Xaver [Hrsg.]
Die Kunstdenkmäler des Grossherzogthums Baden (Band 5): Die Kunstdenkmäler des Kreises Lörrach — Tübingen u.a., 1901

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https://doi.org/10.11588/diglit.2149#0232

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Ji$trW>mh.

erhob sich der quadratische viergeschossige Tfuirni zwischen zwei Giebeln mit einem
Satteldache überdeckt. Dio Manet liehen in den untern Geschossen und der Giebel waren
mit Putz überzogen, nährend das Geschoss, welches den Glockenstuhl barg, ans rothen
S and Steinquadern mit starken weissen Mörtelfugen erbaut war (vergi. Fig. 115). Her
untere Theil des Thurmes dürfte noch aus alter Zeit stammen, der obere, trotzdem er
schlichte gothische lianformen trägt, ward dagegen erst im 16. Jh. oder noch später
aufgesetzt, wie aus der trockenen Formbehandlung des Details und der Steinbearbeitung
hervorgeht. Steinmelzzeichen fehlen vollständig. Der eichene Glockenstuhl trägt ein-
geschnitzt die Buchstaben I-R-F-P-F-K^V-
und die Jahreszahl I7IS.

Der Dachstuhl auf dem Langhaus war ein ver-
schwellter Strilli mit Pfettenkonstrtiktton, stammte
also auch erst aus dem ij. oder 18. Jh.

An der Südseite des Schiffes ein einfacher
Oculus ohne Masswerk.

Im Langhaus Epitaph des Christ. Voll-
bracht (1733), und ein anderes schwer zu
lesendes von 1733.

Im Chor zwei Grabplatten aus Stein
vom Jahre 1703, eine vom Jahre iyro. Vor
dem Altar lag eine grosse steinerne Grabplatte
mit gothischer Manskolsckrifi, welche z. Zt. durch
den Bauschutt theilweise verdeckt war. Von der
Inschrift Hess sich lesen: $XlO • X>XII • Gì\

CGC - IiXSXX • OBIIT......

Der Fragebogen erwähnt noch Grabschriften
von Pfarrern aus den Jahren i67r, 1733, weiter
'■'""' eine solche mit Amiosaluüs MDLI aetatis LXV
m in iste rii. . . . Diese Kpitaphien waren während des Umbauuä nicht festzustellen.
Spätgotischer Tauf stun, achteckig.

Erwähnt wird zu 1344 'unser frownn Capelle' (GLA., Kr. 881).
Im Thurm befinden sich zwei Glocken, von Andr. Roost 1774 gegossen.
(D.) Das am Pfarrhaus eingemauerte Portal zeigt hei den Profilen einen spät-
gothischen Aststab und drei Wappen von der Form, wie sie dem 15. Jh. eigen ist.
Seitlich und über dem griwsöru Wappen sind drei yothischc liir Italien angebracht, die
einmal für die Jahreszahl \\\\ gelesen wurden (so Fecht II 534 und Martini Schau
ins Land XV a. a. 0.), was aber aus ganz naheliegenden Grund,.a abzulehnen ist (vergi.
Fig. 116, VVappenschikle).

Das Sckeunengehäiide bei der Kirche trug im Thorbogen die Jahreszahl 1559.
An der sogen. Klostermühle befindet sich eine Wappentafel von Sandstein
mit spätgothischem Rahmen; es war das Wappen von S. Blasien Jdcr Hund, der ein
Ferkel im Maule hält, als Helmzier: Mitra und Krummstab) mit der Inschrift:
CASPARVS ■ D - G • ABBAS \ MONASTERII ■ D - BLASII j HERCINIAE .
SYLVA, ! ANNO - DN1 - I58I
(abgel. Schau ins Land XV 30).
 
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