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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 12.1896-1897

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.12050#0130

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Rauchern von Lcllmdinpapicren.
^)ei den früher allgemein gebräuchlichen
Albuminpapieren spielte das Räuchern
mit Ammoniak eine hervorragende Rolle,
sobald es sich um Erzielung kräftiger Kopien
nach flauen Negativen handelte. Aber auch
bei Celloidinpapieren, insbesondere bei den
zum flauen Kopieren neigenden Mattpapieren
ist ein derartiges Räuchern von Vorteil.
Vor dem Kopieren schichtet man das nicht
zu trockene Papier in einen Kasten, der auf
seinem Boden eine Schale mit Salmiakgeist
enthält, und beläßt es daselbst etwa eine
halbe Stunde.

Truppen-Urbergaiig über den Woin.

Wicdcrhcrstcllung verblichener Hapten,
^erblichene Kopien lassen sich mit Hilfe
^ von Aristogen (zu beziehen durch Liese-
gang in Düsseldorf) wiederherstellen. Am
leichtesten gelingt das Verfahren bei Gelatine-
bildern, weniger leicht bei Albumindrucken;
am Unsichersten ist dasselbe bei Celloidin-
kopien. Zuerst reinige man die Oberfläche
mit Benzin; dann löse man das Bild nach
gründlichem Einweichen vorsichtig vom Kar-
ton ab und entferne die letzten Klemerspuren
mit destilberlem Wasser. Die Papllrsaser
muß überall völlig durchnäßt sein, sodaß
das Bild auf der Rückseile gleichmäßig durch-
scheint. Nun übergießt
man das in einer
Schale liegende Bild
mit frischer Mischung
Von Wasser, Aristogen
und Silbernitrat,
welch letzterem vorher
so viel Essigsäure zu-
gcsetzt wurde, daß das
ganze Gemisch zehn
Minuten ohne Trü-
bung bleibt. Sobald
das Bild halbwegs
genügende Deckung er-
langt hat, fixiert man
und wäscht gründlich
aus. Beim Trocknen
dunkelt das Bild be-
deutend nach. Neigen
die Weißen zur
Schleicrbildung, so
badet man den Abzug
in schwacher Cyan-
caliumlösung.

Lllronopliolograpli

nennt sich ein von G. Demeny konstruierler
Apparat, welcher wie der Kinematograph
von Lumiere Reihenaufnahmen auf schmalen,
langen Filmstreifen gestattet. Das Prinzip
ist immer dasselbe: das sich abrollende
Negalivbaud kommt für den Bruchteil einer
Sekunde zum Snllsiande, sobald es sich im
Fokus des Objektivs befindet; in demselben
Augenblick öffnet sich der sehr schnell arbei-
tende Momentverschluß. Der Apparat kann
gleichzeitig zur Projektion der Posilivstreifen
benutzt werden. Denselben Zwecken dienende
Apparate werden jetzt von verschiedenen
Seiten in den Handel gebracht, so z. B. der
Vitagraph von Clement L Hilmer in Paris.
Beinahe hat es den Anschein, als ob die
Zeit nicht fern liegt, wo Projektionen von
Reihenaufnahmen in den Kreisen der Ama-
teure etwas so Alltägliches sind, wie jetzt
die Projektionen einfacher Diapositive.

Entfernung von Gelbschleicr

bei Negativen die mit Phrogallus entwickelt
wurden, geschieht folgendermaßen: Man be-
reitet eine gesättigte Alaunlösung und schüttet
in 160 ccm derselben so viel kohlensaures
Natron, als sich löscn will. Diese Mischung
gießt man über das gelbichleierige Negativ,
wodurch der Schleier alsbald vollständig
verschwindet.

Mautonvad für Lelloidinpapicr.
ir,n bei Kopien auf Celloidinpapier ein
reines Blau zu erzielen, wie man es
sonst nur im Pigmentdruck erhalten kann,
giebt F. Hrdliczka folgendes Tonbad an:

Wasser.11

Bleinitrat .... 75 g
Nachdem sich dies ausgelöst hat, wird
10 g Rhodanammonium hinzugefügt und
der entstehende Niederschlag abfitlriert. Zu
der klaren Lösung setzt man unter Schütteln
hinzu: 40 ccm Goldchloridkaliumlösung
1:100. Die Abzüge weiden nun wie ge-
wöhnlich kräftig kopiert und in mehrmals
gewechseltem Wasser ausgewaschen; hierauf
bringt man sie in das Fixierbad (1:15)
und wäscht wiederum gründlich aus. Nun
kommen die Bilder ins obige Blautonbad,
bis sie ganz blau erscheinen.

Scpiatone aus Aristopsplcr.
cl^epialöne lassen sich auf Aristopapier mit
—^ Hilfe von Platinsalzen hervorbringen.
Den ausgewaschenen Abzug badet man in

folgender Lösung:

Kaliumplatinchlorür . . 0,3 §

Citronensäure .... 3 §

Kochsalz. 3 8

Wasser. 600 ccm

Hierin tont man bis zu tiefem Dunkel-
braun und taucht dann den Abzug vor dem
Fixieren in eine schwache Sodalösung 1:40.

Bücherschau.

Internationale Musterblätter von
Porträt-Aufnahmen. Heransgegeben von
der „Neuen Photographischen Gesell-
schaft". Text von Bruno Meyer. Verlag
der „Deutschen Photographen-Zeitung".
Weimar 1896.

Das uns zur Besprechung vorliegende Heft der
jetzt im zweiten Jahrgang erscheinenden „Mustcr-
blätter" enthält eine Reihe theatralisch kostümierter
und nicht kostümierter Dämchen und Herren — zu-
meist ausländische Ausnahmen, an denen deutsche
Photographen ihren Geschmack weiierbilden sollen.
Die Mehrzahl dieser Bilder wird höchstens dazu bei-
trag n, die so notwendige Fortentwickelung unserer
Fachphotographen zu hemmen und sie an der alttn
Schablone festzunageln. Ter begleitende Text ist
mit einem außerordentlichen Aufwands von Tinte
abgefaßt.

A. Horsley Hinton. Künstlerische
Landschafts-Photographie in Studium
und Praxis. Aus dem Englischen über-
setzt von E. Taube. Berlin 1896. Verlag
von R Oppenheim. (G. Schmidt.) Preis 4 M.

Das bereits in mehrere Sprachen übersetzte
Werk des bekannten englischen Amateurs ist in hervor-
ragendem Maße geeignet, zu künstlerischem Schaffen
zu erziehen Der Verfasser giebt nicht bestimmte
photographische Verfahren an, er will den Leser
hinausbegleiten in die freie Natur und an der Hand
der sich darbietenden Landschaftsbilder auf Einzel-
heiten Hinweisen, die von Nutzen sein können. Elf
Reproduktionen nach Originalen des Verfassers illu-
strieren den Text in glücklichster Weise.

Briefkosten.

Direkte Korrespondenz grundsätzlich ausgeschlossen. — Nnt-
oorren nur hier. Briesmarkenbeifügung daher zwecklos. —
Abonnements-Quiitung und Angabe der Adresse nötig.

N). in Braunschweig. Die Mehrzahl der vom
Camera-Klub in Wien herrübrenden Ausnahmen,
welche am der Berliner Ausstellung so außerordent-
liches Aufsehen erregten, sind Abzüge auf Platin-
papier mit Brauntonung durch Quecksilbersublimat.
Um die Tiefen der Bilder bester herauszuholen, über-
zog man die Oberfläche mit Firnis. Die Vorschriften
für die Brauntonung finden Sie in: „A. v Hübl.
Der Platindruck". (Verlag von W. Knapp Halle a. S.)

Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:
vr. R. Neubauß, Berlin, >V., tandgrafenstr.

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lledaklionstchluß 2l. ?lov. l896 — Ausgabe 5 ve). l^9K.

InbiUt öes sechsten bestes- E. von

Berlepsch. Viktor Müller (Zur 25. Wiederkehr
seines Todestages. 21. Dez. 18<U). — P. Hann.
Etwas über moderne Wertschätzung mittelalter-
licher Kunst. — Weidnachtsbücherschau I. — Per-
sonal- und Ateliernachrichlen re rc. — Der Amateur-
Photograph. — Nilderöeilagen: Viktor
Müller. Hamlet. — Derselbe. Die Tochter
d-'s Herodes. — Otto Grein er. Studien. —
William Stott of Oldham. Isolde.

Herausgeber: Friedrich Pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwär tz.

Verlag der Verlagsanstalt Z. Bruckmann A.-G. in München, Aaulbachstraße 22. — Bruckmann'sche Buch- und Aunstdruckerei.
 
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