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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 12.1896-1897

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.12050#0170

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Acckylcngaß

wird jetzt, zumal in Frankreich und Amerika,
wegen seiner außerordentlichen Leuchtkraft
auch zu Projektionszwecken verwendet Viel-
fach bewahrte man dies Gas, wie es mit
dem Sauerstoff ganz allgemein geschieht, in
gepreßtem Zustande in eisernen Cylindern
auf. Durch Platzen eines solchen Cylinders
ereignete sich erst jüngst wieder in Paris
ein Unglücksfall. Die Erfahrung lehrte,
daß unter sehr hohem Drucke eine Zer-
setzung des Gases und Bildung von explo-
siven Bestandteilen eintreten kann. Man
sollte das Gas daher in den neuerdings in

Ein liederliches Kleeblatt.

den Handel gebrachten Gaserzeugungs-
Apparaten aus Calcium-Carbid selbst be-
reiten. Auch hierbei bleibt einige Vorsicht
geboten. Das zum Calcium-Carbid tropfende
Wasser muß sich genau regulieren lassen,
weil sonst hochgradige Erhitzung des Carbids
und Gefährdung des Apparates zu fürchten lose Gelatineschicht läßt man auf der Glas-
ist. Mitte Dezember li<96 platzte auch in Platte eintrockuen, badet sie dann in der Farb-

Lcmralstelle für Austausch von Moto-
grapjftcn.

»Professor Greve in Zerbst regt den Ge-
danken an, eine Zentralstelle für Aus-
tausch von Photographien einzurichren. Er
j schreibt uns darüber folgendes:

Die Zentralstelle soll nicht nur den
Lausch, sondern auch den Kauf unter den
j Teilnehmern, welche sich zum Kataloge
melde», vermitteln. Als Zentralstelle wurde
eine größere Kunsthandlung in Aussicht ge-
nommen, mit der jetzt Verhandlungen schwe-
ben. Der Verkehr mit der Zentrale ist so
gedacht, daß letztere svon jeder Platte ein
oderzweiAbzügegratis
erhält, um dieselben
auf Verlangen an Mit-
glieder zur Ansicht zu
senden. Man sucht sich
also nach dem Kataloge
Bilder aus und erbittet
dieselben, unter Zu-
sicherung umgehender
Rücksendung, zur An-
sicht von der Zentrale.
Letztere vermittelt daun
den entgültigen Bezug
der Kopien. Beson-
ders willkommen sind
auch Stereoskopen-
bilder.

Fckrbige Ttchtfillcr.
^ur Herstellung far-
6) biger Lichtfilter
sind nach Prof. Eder
(Photogr. Correspon-
denz) Gelatineplatten
in hervorragendem Maße geeignet. Man gibt
der Gelaiinelösung diejenige Konzentration,
wie sie in der Plattenfabrikation üblich ist, und
jetzt einige Tropfen Essigsäure hinzu, um die
Schicht gleichmäßiger und weniger geneigt
zur Schlierenbildung zu machen. Die färb

zum Teil ihren Grund in Staubpartikelchen,
die sich vor der Belichtung auf der Platte
festsetzen. Das Abstauben der Platten beim
Einlegen in die Kassetten beseitigt den Fehler
nur dann, wenn die Belichtung bald nach
dem Einlegen stattsindet. Ilm den Staub
unmittelbar vor der Belichtung zu entfernen,
macht Kelly (Phot. News) den Vorschlag,
an der unteren, inneren Kante des Kassetten-
schiebers ein Sammetband anzubriugen,
welches während des Aufziehens des Schie-
bers über die Platte streicht und sie dadurch
vom Staube befreit.

Büch erschau.

p b 0^0 Arapbique 3. L r ü X elIes. Brüssel 1896.

! zu Brüssel herausgegebene, in vornehmster Ausstat-
j tung gehaltene „Album" bringt aus 29 Tafeln die
Meisterwerke, welche die diesjährige Ausstellung für
künstlerische Photographie zu Brüssel aufwies. Ver-
! treten sind die ersten in- und ausländischen Amateure.
Eine Reihe der hier vorgeführten Bilder war jetzt
auch in Berlin ausgestellt. Das Reproduktionsver-
fahren ist die Zinkätzung, die hier in großer Voll-
kommenheit vor uns liegt.

A. Niemann. D i e photograp hische Aus-
rüstung des Forfchungsreisenden, mit be-
sonderer Berücksichtigung der Tropen.
Berlin 1896. Robert Oppenheim. Preis
I Mk. 1.80.

Verfasser stellt aus der vorhandenen Litteratur
zusammen, was sich für die photographische Ausrüstung
auf Forschungsreisen bewährte. Daß ihm eigene
Erfahrung n auf diesem Gebiete fehlen, merkt man
allerdings auf Schritt und Tritt. Wer z.B. schreibt:
„Das Format 9X12 cm sollte nur in dem aller-
dringendsten Notfall bei Fcrschung-reisen angewandt
werben", erweist dem angehenden Forschungsreisenden,
der sich in diesem Büchelchen Rats erholen will, einen
schlechten Dienst. Referent würde auf Grund seiner
sehr ausgedehnten Reiseerfahrungen (auch in den
Tropen!) vielmehr raten, ausschließlich einen
Apparat für Plattenformat 9X12 cm mitzunehmen.

Berlin ein mit komprimiertem Acetylen ge-
füllter Cylinder und tötete vier Menschen.

Schwarze Töne auf Arlstopaplrr
sind nur durch besondere Kunstgriffe zu er-
zielen. Nach Fell (Photogr. Chronik) ver-
jährt man folgendermaßen: Es wird tief
kopiert, bis die höchsten Lichter einen kräf-
tigen Ton angenommen haben Darauf
wäscht man die Abzüge in kaltem, mehr-
mals gewechseltem Wasser und tont in nach-
folgendem Boraxbad:

Wasser.1°/« l

Gesättigte Boraxlösung

l ccm

stofflösung und trocknet nach kurzem Ab-
spüten. Für Hellgelb ist Pikrinsäure ein
passender Farbstoff. Noch kräftiger absor-
I bierend wirkt Matiusgelb. Orangegelb
liefert /?-Naphtholorange. Mit Erythrosin
wird ein orangeroter Ton erzielt. Für
Goldgelb verkittet man eine Pikrin- und
eine Matiusgelbplalte. Um Blauviolett und
Hellblau ganz abzuschneiden, badet man
eine Platte zuerst in Pikrin, dann in Matius-
gelb und verkittet dieselbe mit einer Scheibe,
welche in/?-Naphtholorange gefärbt wurde.
Derartige Filter lassen in Verbindung mit
^ - ! Erythrosinplatten nur das Gelbgrün, mit

4—o Lropsen ! F-luES<:xjltpwIten nur das Grün wirken.

Ehlorgoldloiung i : io - r ccm ^ür Cyaninplatten, bei denen nur Rot und

aU' dieiem Bade verbleiben die bildet, zur Geltung kommen soll, verbindet

bis pe purpurmolette Farbe angenommen pW orangegelben Scheiben mit einem
haben. Hieiauf bringt man ye m >chwackies Erythrosin gefärbten Filter. Man hat

Lalzwaßer wascht dreimal mit solchem ^ ^ achten, daß für die Filter nur

master und tont m folgendem Platinbad. ! ^nau planparallel geschliffene Scheiben be-

Kaliumplatinchlorür ^ nutzt werden.

Salpetersäure .... 20 ccm .. ^

Sobald in der Durchsicht ein grauer! -tNllkel gegen st.sdelftlckje.

Ton erreicht ist, wäscht man gründlich aus ?>ie als „Nadelstiche" bezeichnten kleinen
und schreitet zum Fixieren. bellen Vünktckien im Negativ haben

Hellen Pünktchen im Negativ haben

Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:

Or. R. Neubauß, Berlin, VV., Landgrafensir. 11-

T'

chVct///- er

D. /^. 7'. <7//-?.

F/ ^V//.

Redakliollslchlllh 23. De;. 1896. — ^ur-ade 7. )an 1897.

Inhalt des achten tzestes: Hans

Schmidkunz. Wechselwirkungen zwischen Littera-
tur und bildender Kunst um die Wende des vorigen
Jahrhunderts (Schluß). — Paul Schultze-
Naumbürg. Die Worpsweder. — Benno
Becker. Der gute Rat. — Personal- und Atelier-
nachrichten rc. rc. — Der Amateur-Photograph. —
Aikderöeikagerr: Wilhelm Leibl. Studie. —
Fritz Mackensen. Trauernde Familie — Der-
selbe. Herbst. — Paul Job er t. Die Tower-
Brücke in London.

Herausgeber: Friedrich Pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwartz.

v-rlagsanstalt j. Bruckmann A.-G. in München, Raulbachstraße 22. — Bruckmann'sche Buch, und Runstdruckerei in München.
 
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