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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 12.1896-1897

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Personal- u. Atelier-Nachrichten - Ausstellungen und Sammlungen - Denkmäler - Vermischte Nachrichten – Sprechsaal
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https://doi.org/10.11588/diglit.12050#0221

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Persona!- und'Atelier-Nachrichteu.

Ir. Berlin. Aus dem Begasschen Meister-Atelier.
Emsige Arbeit herrscht in dem amtlichen Atelier des Meisters,
dessen Schüler überall die weiteste Anerkennung finden. Die
älteren Schüler, Kraus und Götz, arbeiten an dem National-
denkmal für Kaiser Wilhelm, das gelegentlich der Wiederkehr des
IVO. Geburtsfestes seine Enthüllung haben soll. Der Bildhauer
Konstantin Starck
ans Riga ist an den
vier Gruppen thätig, die
er infolge eines Wett-
bewerbes um die Her-
stellung von Figuren-
schmuck für das preußi-
sche Abgeordnetenhaus
als Sieger in Auftrag
erhalten hat. Diese vier
Gruppen versinnbild-
lichen die Hanpttugenden
der Landtagsboten:

Treue, Beredsamkeit,

Weisheit und Gerechtig-
keit, und werden in
charakteristischer Weise
zur Darstellung ge-
bracht. — Ein weiterer
Schüler des genialen
Meisters, der Bildhauer
Hans Weddo von
Glümer, arbeitet an
dem Entwurf für das
Löwe-Denkmal für
Stettin. Er errang im
bezüglichen Wettbewerb
den ersten Preis und
den Auftrag zur Aus-
führung. — Wilhelm
Wandschneider, der
kürzlich von seiner Rom-
reise zurückgekehrt ist,
strebt nach einigen Ver-
besserungen an seinem
Entwurf zu dem Bis-
marck-Denkmal für
Dresden; er hatte in
dem öffentlichen Wett-
bewerbe, in dem ein
erster Preis nicht erteilt
worden war, einen
dritten Preis erhalten,
und ist zum engeren
Wettstreit eingeladen
worden. Auch seine
Denkmalsskizze für das
Adrian Ludwig Richter-
Denkmal hatte seiner
Zeit Aufmerksamkeit er-
regt. — Ein kälterer
Schüler Begas endlich,
der Bildhauer Her-
mann Hidding, der
längst der direkten Lei-
tung des Meisters ent-
wachsen ist, schafft an verschiedenen Reliefs zu dem National-
denkmal für Indianapolis, das nach dem großartig angelegten
Entwürfe Bruno Schmitzs hergestellt wird. lksiss

— München. Von der Künstlergenossenschaft. Die
„Gruppe der Kollegen", welche den Anlaß zu der Bewegung
in der Genossenschaft gegeben hat, stellt für ihre weitere Tätig-
keit folgendes Programm auf: I. Pflege und Förderung der
einheimischen Kunst. 2. Gleichberechtigung jeder Kunstrichtung.
3. Weitgehendste Einschränkung des internationalen und Hebung
des rein nationalen Charakters der „Münchener Jahresaus-
stellungen". 4. Durchführung des Grundsatzes: gleiches Recht und
gleiche Pflichten für die Mitglieder der „Genossenschaft". 5. Kolle-
gialität als Grundsatz für alle Genossenschaftsangelegenheiten.

lSY

Ir. Berlin. Der Bildhauer Professor Ludwig Manzel
fertigt gegenwärtig für Anclam, wo er den größten Teil seiner
Jugendzeit verlebte, ein Kaiser Wilhelm-Denkmal. Es ist das
erste Kaiser Wilhelm-Monument, das der Künstler schafft. Eos«;

tr. Düsseldorf. Professor Oswald Achenbach wurden
an seinem 70. Geburtstage große und außergewöhnliche Ehrungen
zu teil. Die Stadt Düsseldorf verlieh ihm das Ehrenbürgerrecht.
Die deutsche Kunstgenossenschast und die Düsseldorfer Künstlcr-

gesellschaft „Malkasten" ernannte Oswald Achenbach zum

Ehremnitgliede. Der Verein Düsseldorfer Künstler überreichte

seinem langjährigenMit-
gliede ein Glückwuusch-
und Ehrendiplom, ent-
worfen und ausgeführt
von Hermann Emil
Pohle. Das Diplom
der Ehrenmitgliedschaft
des „Malkasten" ist von
W. Spatz entworfen und
ausgeführt. Wegen des
Trauerfalls in der Fa-
milie des Jubilars —
die Lebensgefährtin Os-
wald Achenbachs starb
vor einigen Wochen —
konnten die geplanten
Festlichkeiten zu Ehren
des Meisters nicht statt-
finden. Etso;

— Berlin. Der
Bildhauer I. Uphues
hat das Modell des
Kaiser Friedrich-
Denkmals fertigge-
stellt, das in diesem
Sommer in Wiesbaden
enthüllt werden soll. Es
zeigt die in ruhiger Hal-
tung entblößten Hauptes
dastehende Gestalt in der
Kürassieruniform, über
die der seitwärts zurück-
geschlagene Mantel des
Schwarzen Adlerordens
in breiten Faltenmassen
niederfällt. Die Rechte
hält den Marschallsstab,
die Linke ist in die Seite
gestemmt nnd greift da-
bei in den aufgerafften
Mantel. Das schlanke
Postament zieren Reliefs,
die den Kaiser und seine
Umgebung bei Wörth
und bei Sedan zeigen.

— Wien. Der
Münchener Historien-
maler Professor E. PH.
Fleischer arbeitet seit
etwa zwei Jahren an
einem Rundgemälde,
welches zum Regierungs-
jubiläum des Kaisers
Franz Joseph im Jahre
l 898 fertiggestellt werden
wird. Alle Persönlich-
keiten, welche sich in den letzten 50 Jahren in Oesterreich-

Ungarn auf irgend einem Gebiete hervorragend ausgezeichnet

haben, werden auf diesem Kolossalgemälde porträtähnlich er-
scheinen. U09«s

— Berlin. Der Architekt Otto Rieth, welcher erst
jüngst wieder beim Wettbewerb um das Leipziger Völkerschlacht-
Denkmal einen Erfolg damit errang, daß ihm unter 69 Be-
werbern der zweite Preis zugesprochen wurde, ist als Nach-
folger des verstorbenen Prof. Messel als neuer Lehrer der Kom-
Positionsklasie am hiesigen Kgl. Kunstgewerbe-Museum angestellt
worden. Uvss;

— London. Die Royal Academy hat den Maler
I. S. Sargent zum kgl. Akademiker und die Maler Alfred

Sludienkops. Nach einem Aquarell von Franz Skarbina.

Die u-nst sLr Alle XII.

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