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Der Amateur-Photograph
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12050#0484
Aufstellung def Vtzolo-Klub in Warts. Vie Kolorierung von Tsrerncnbildrrn
t^ie alljährlich, so veranstallete auch in erfordert viel Hebung und man kann hierbei
diesem Sommer der Photo-Klub zu leicht das schönste Diapositiv vollständig ver-
Paris eine Ausstellung kllnstleriscber Photo- derben. In der „Photogr. Times" wild
grnphien, welckie allseitig berechtigtes Auf- nun ein neues Verfahren, der „Drei Finger-
sehen erregte. Im Ganzen waren 229 Aus- Prozeß" beschrieben, welibes den Vorteil hat,
steller mit 588 Bildern vertreten, doch war
etwa die doppelte Anzahl Bilder als künst-
lerischen Anforderungen nicht entsprechend
zurückgewiesen. Deutschland war mit nur
14 Ausstellern vertreten; doch ist dies ein
Fortschritt gegen früher und ein Beweis,
Der Dürrn-Sre mil dem Wvnle Lripallo.
daß ein Verderben des Bildes unmöglich ist.
Die Farbe wird nämlich nicht auf die Bild-
schicht, sondern auf die beiden Außenseiten
des mit Deckglas versehenen Bildes aufge-
tragen. Man verwendet drei transparente
Oelfarben: Rot, Blau, Gelb und trägt die-
selben mit den Fingern
auf. Grün wird z. B.
dadurch hergestellt, daß
man auf die eine Seite
des Bildes Blau, auf
die andere Gelb streicht.
So ergeben sich Misch-
farben, ohne daß man
die Grundfarben ver-
mischt. Beinr Auf-
trägen brauchen die
Umrisse nicht genau
inne gehalten zu
werden, da die Lber-
fläcben des Glases,
welche die Farben
tragen, außerhalb der
scharfen Einstellebene
liegen und daher die
Umrisse der Tupfen
im projicierten Bilde
verwischt erscheinen.
Vortreffliche Septa-
löne
daß man jetzt auch bei uns ansängt, der
künstlerischen Photographie eifrigere Pflege
angedeihen zu lassen. Abgesehen von den
Franzosen, welche in Bremard, Buguet,
Demacln), Mathieu, Pupo, Bourgeois, Ber-
gon, Naudot und anderen außerordentlich
tüchtige Kräfte besitzen, war die Ausstellung
von den Engländern (mit 68 Ausstellern)
am reichhaltigsten beschickt. Hier glänzten
in erster Linie die zum Teil auch von der
Berliner Ausstellung her bekannten Herren:
Craig Annam, Hollyer, Horstest Hwtvn,
Maskell, Gregor, Robinson, Ashton, Wel-
ford u. a. Fügen wir hinzu, daß sich
außerdem 13 Amerikaner, 13 Belgier, 12
Österreicher, 6 Holländer, 3 Schweizer und
je ein Italiener und Australier beteiligten,
so ist die Lifte vollständig. Daß die Mit-
glieder des Wiener Kameraklub sich mit
ihren besten Arbeiten beteiligten, braucht
nicht besonders hervorgehoben zu werden.
Von dieser Seite war auch eine Reihe neuer
Gummidrucke eingesendet. Alles in allem gab
die Pariser Ausstellung einen trefflichen Über-
blick über den gegenwärtigen Stand der
künstlerischen Photographie und wir können
nur bedauern, daß in Deutschland immer
noch viel zu selten Gelegenheit geboten wird,
die Entwickelung der künstlerischen Photo-
graphie an Originalwerken zu verfolgen
Die Reproduktion schafft hier niemals voll-
gültigen Ersatz, da sie erfahrungsgemäß alle
Schönheiten und Feinheiten des Originals
nicht wiedergibt.
auf Silberpapieren er-
hält man nach Kästner durch folgendes
Platintonbad:
destilliertes Wasser .... 500 ccm
Kaliumplatinchlorürlvsung (1:100) 15 „
Chlorkalium . 1 gr.
Die Abdrücke kommen gewaschen oder un-
gewaschen (in letzterem Falle tonen sie
schneller) ins Platinbad und verbleiben, bis
der gewünschte Ton in der Durchsicht er-
reicht ist. Ans dem Platinbade kommen
die Abzüge ungewaschen ins Fixierbad (unter-!
schwefligsaures Natron 1:10); dann wird '
zwei Stunden in mehrfach gewechseltem Wasser
ausgewaschen.
Tont das Bad zu langsam, so setzt man
etwas Platinlösung hinzu; wird dasselbe
trübe, was bei ungewaschenen Abzügen leicht
eintritt, so ist der Gehalt an Chlorkalium
zu vermehren.
Grüne Töne auf Aristopaptcr
erhält man nach I. Raphaels, wenn man
nur den vierten bis sechzehnten Teil der sonst
notwendigen Zeit kopiert und das Bild in
nachstehendem Bade hervorruft:
Wasser 100 ccm
Gallussäure 5 §r
essigsaures Natron 10 „
Alkohol 25 ccm
Man entwickelt reichlich, wäscht und
fixiert in 10 proz. Fixierbad. Nach end-
gültigem Auswaschen und Trocknen erscheint
das Bild in angenehmem grünen Ton.
Vretstansschrcibcn.
/-^inen Preis von 420 M. und einen solchen
^ von 210 M. schrieb jüngst ein in Boston
wohnender Amerikaner ans für die beste und
die zweitbeste Momentaufnahme eines großen,
im Aufsteigen begriffenen Vogels. Die für
die Preisbewerbung bestimmten Bilder sind
bis zum 1. Oktober d. I. an Mr Samuel
Cabot, L/o. Boston Camera-Club, 50 Brom-
field Street, Boston, Mass. einzusenden.
Weiche Atgmentdrucste.
Wenn man einen Pigmentdruck nach
dem Kopieren etwa sechs Stunden im Dunkeln
liegen läßt, so setzt sich die Lichtwirkung fort.
Man braucht daher nur ein Viertel der sonst
erforderlichen Zeit zu kopieren. Nach den
Untersuchungen von Abnep sind derartige
Bilder weicher als die auskopierten.
Büchersch-nr.
C. R. Häntzichel. Reise-Handbuch sür
Amateur-Photograpben. Halle a. S. 1896.
Verlag von W. Knopp. Preis M. 1.50.
Das geschickt geschriebene, mit reichem bild-
nerischen Schmuck ausqestattete Heft giebt dem auf die
Wanderung sich begebenden Amateur treffliche Rat-
schläge. Mit feinem Verständnis weist der Verfasser
auf diejenigen Punkte bin, die man zur Erzielung
technisch und künstlerisch vollendeter Bilder nicht
außer Acht lassen darf.
Der Amateurphotograph. Herausgegeben
von R. E. Liesegang. Düsseldorf 1897. Band 11.
Nr. 1—8
Die letzten 6 Hefte des Liesegangschen Amateur-
photograph enthalten u. a. einige bemerkenswerte Auf-
sätze über künstlerische Photographie. Von weiteren
Aufsätzen heben wir hervor: Methoden der Durch-
schnittsphotographie. Selbstbereitung der Trocken-
platten. Zur Frage der Vermeidung von Lichthöfen.
Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:
Or. R. Neubauß, Berlin, ^V., tandgrafenftr. 1.1-
7'. ZZLLLZZ,„,-z^/ j-LZZLZzozzz-Lzc.
/-r/ra// /<5.
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Vedaktumsschluß 7. Anaug 1897. — Ausgabe 19. AugiiK 1897.
Inhalt des dreiundzwanzigsten Lestes.
TerL: Die VII. Internationale Kunstausstellung in
München: VI. Das Ausland. Von vr. Karl Voll.
— V. Die Kleinkunst. Von PaulSchultz e-N aum-
burg. — Aphorismen. — Aus der „Kunstdalle" der
sächsisch-thüringischen Ausstellung in Leipzig. —
Ltto Brandes. Der Londoner „Luxembourg".
— Ausstellungen u. Sammlungen rc. rc. — Mitder-
öeitagen: James E. Christi e. Vanit)' fair. —
Giovanni Segantini. Frühling in den Alpen.
— Henry W. B. Davis. Nack dem Regen. —
Walter Petersen. Studienkopf.
Herausgeber: Friedrich pecht.— Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwär tz.
Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. in München, Aaulbachstraße 22. — Bruckmann'sche Buch- und Runstdruckerei in München.
t^ie alljährlich, so veranstallete auch in erfordert viel Hebung und man kann hierbei
diesem Sommer der Photo-Klub zu leicht das schönste Diapositiv vollständig ver-
Paris eine Ausstellung kllnstleriscber Photo- derben. In der „Photogr. Times" wild
grnphien, welckie allseitig berechtigtes Auf- nun ein neues Verfahren, der „Drei Finger-
sehen erregte. Im Ganzen waren 229 Aus- Prozeß" beschrieben, welibes den Vorteil hat,
steller mit 588 Bildern vertreten, doch war
etwa die doppelte Anzahl Bilder als künst-
lerischen Anforderungen nicht entsprechend
zurückgewiesen. Deutschland war mit nur
14 Ausstellern vertreten; doch ist dies ein
Fortschritt gegen früher und ein Beweis,
Der Dürrn-Sre mil dem Wvnle Lripallo.
daß ein Verderben des Bildes unmöglich ist.
Die Farbe wird nämlich nicht auf die Bild-
schicht, sondern auf die beiden Außenseiten
des mit Deckglas versehenen Bildes aufge-
tragen. Man verwendet drei transparente
Oelfarben: Rot, Blau, Gelb und trägt die-
selben mit den Fingern
auf. Grün wird z. B.
dadurch hergestellt, daß
man auf die eine Seite
des Bildes Blau, auf
die andere Gelb streicht.
So ergeben sich Misch-
farben, ohne daß man
die Grundfarben ver-
mischt. Beinr Auf-
trägen brauchen die
Umrisse nicht genau
inne gehalten zu
werden, da die Lber-
fläcben des Glases,
welche die Farben
tragen, außerhalb der
scharfen Einstellebene
liegen und daher die
Umrisse der Tupfen
im projicierten Bilde
verwischt erscheinen.
Vortreffliche Septa-
löne
daß man jetzt auch bei uns ansängt, der
künstlerischen Photographie eifrigere Pflege
angedeihen zu lassen. Abgesehen von den
Franzosen, welche in Bremard, Buguet,
Demacln), Mathieu, Pupo, Bourgeois, Ber-
gon, Naudot und anderen außerordentlich
tüchtige Kräfte besitzen, war die Ausstellung
von den Engländern (mit 68 Ausstellern)
am reichhaltigsten beschickt. Hier glänzten
in erster Linie die zum Teil auch von der
Berliner Ausstellung her bekannten Herren:
Craig Annam, Hollyer, Horstest Hwtvn,
Maskell, Gregor, Robinson, Ashton, Wel-
ford u. a. Fügen wir hinzu, daß sich
außerdem 13 Amerikaner, 13 Belgier, 12
Österreicher, 6 Holländer, 3 Schweizer und
je ein Italiener und Australier beteiligten,
so ist die Lifte vollständig. Daß die Mit-
glieder des Wiener Kameraklub sich mit
ihren besten Arbeiten beteiligten, braucht
nicht besonders hervorgehoben zu werden.
Von dieser Seite war auch eine Reihe neuer
Gummidrucke eingesendet. Alles in allem gab
die Pariser Ausstellung einen trefflichen Über-
blick über den gegenwärtigen Stand der
künstlerischen Photographie und wir können
nur bedauern, daß in Deutschland immer
noch viel zu selten Gelegenheit geboten wird,
die Entwickelung der künstlerischen Photo-
graphie an Originalwerken zu verfolgen
Die Reproduktion schafft hier niemals voll-
gültigen Ersatz, da sie erfahrungsgemäß alle
Schönheiten und Feinheiten des Originals
nicht wiedergibt.
auf Silberpapieren er-
hält man nach Kästner durch folgendes
Platintonbad:
destilliertes Wasser .... 500 ccm
Kaliumplatinchlorürlvsung (1:100) 15 „
Chlorkalium . 1 gr.
Die Abdrücke kommen gewaschen oder un-
gewaschen (in letzterem Falle tonen sie
schneller) ins Platinbad und verbleiben, bis
der gewünschte Ton in der Durchsicht er-
reicht ist. Ans dem Platinbade kommen
die Abzüge ungewaschen ins Fixierbad (unter-!
schwefligsaures Natron 1:10); dann wird '
zwei Stunden in mehrfach gewechseltem Wasser
ausgewaschen.
Tont das Bad zu langsam, so setzt man
etwas Platinlösung hinzu; wird dasselbe
trübe, was bei ungewaschenen Abzügen leicht
eintritt, so ist der Gehalt an Chlorkalium
zu vermehren.
Grüne Töne auf Aristopaptcr
erhält man nach I. Raphaels, wenn man
nur den vierten bis sechzehnten Teil der sonst
notwendigen Zeit kopiert und das Bild in
nachstehendem Bade hervorruft:
Wasser 100 ccm
Gallussäure 5 §r
essigsaures Natron 10 „
Alkohol 25 ccm
Man entwickelt reichlich, wäscht und
fixiert in 10 proz. Fixierbad. Nach end-
gültigem Auswaschen und Trocknen erscheint
das Bild in angenehmem grünen Ton.
Vretstansschrcibcn.
/-^inen Preis von 420 M. und einen solchen
^ von 210 M. schrieb jüngst ein in Boston
wohnender Amerikaner ans für die beste und
die zweitbeste Momentaufnahme eines großen,
im Aufsteigen begriffenen Vogels. Die für
die Preisbewerbung bestimmten Bilder sind
bis zum 1. Oktober d. I. an Mr Samuel
Cabot, L/o. Boston Camera-Club, 50 Brom-
field Street, Boston, Mass. einzusenden.
Weiche Atgmentdrucste.
Wenn man einen Pigmentdruck nach
dem Kopieren etwa sechs Stunden im Dunkeln
liegen läßt, so setzt sich die Lichtwirkung fort.
Man braucht daher nur ein Viertel der sonst
erforderlichen Zeit zu kopieren. Nach den
Untersuchungen von Abnep sind derartige
Bilder weicher als die auskopierten.
Büchersch-nr.
C. R. Häntzichel. Reise-Handbuch sür
Amateur-Photograpben. Halle a. S. 1896.
Verlag von W. Knopp. Preis M. 1.50.
Das geschickt geschriebene, mit reichem bild-
nerischen Schmuck ausqestattete Heft giebt dem auf die
Wanderung sich begebenden Amateur treffliche Rat-
schläge. Mit feinem Verständnis weist der Verfasser
auf diejenigen Punkte bin, die man zur Erzielung
technisch und künstlerisch vollendeter Bilder nicht
außer Acht lassen darf.
Der Amateurphotograph. Herausgegeben
von R. E. Liesegang. Düsseldorf 1897. Band 11.
Nr. 1—8
Die letzten 6 Hefte des Liesegangschen Amateur-
photograph enthalten u. a. einige bemerkenswerte Auf-
sätze über künstlerische Photographie. Von weiteren
Aufsätzen heben wir hervor: Methoden der Durch-
schnittsphotographie. Selbstbereitung der Trocken-
platten. Zur Frage der Vermeidung von Lichthöfen.
Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:
Or. R. Neubauß, Berlin, ^V., tandgrafenftr. 1.1-
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Vedaktumsschluß 7. Anaug 1897. — Ausgabe 19. AugiiK 1897.
Inhalt des dreiundzwanzigsten Lestes.
TerL: Die VII. Internationale Kunstausstellung in
München: VI. Das Ausland. Von vr. Karl Voll.
— V. Die Kleinkunst. Von PaulSchultz e-N aum-
burg. — Aphorismen. — Aus der „Kunstdalle" der
sächsisch-thüringischen Ausstellung in Leipzig. —
Ltto Brandes. Der Londoner „Luxembourg".
— Ausstellungen u. Sammlungen rc. rc. — Mitder-
öeitagen: James E. Christi e. Vanit)' fair. —
Giovanni Segantini. Frühling in den Alpen.
— Henry W. B. Davis. Nack dem Regen. —
Walter Petersen. Studienkopf.
Herausgeber: Friedrich pecht.— Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwär tz.
Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. in München, Aaulbachstraße 22. — Bruckmann'sche Buch- und Runstdruckerei in München.