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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 12.1896-1897

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Der Amateur-Photograph
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https://doi.org/10.11588/diglit.12050#0415

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Künstlerisch wirkende,
unscharfe Abzüge nach scharfen Negativen
erzielt man nach vr. Miethe („Künstlerische
Landschaftsphotographie", S. 122) auf fol-
gende Weise: Man reinigt die Glasseite des
fertigen Negativs sorgfältig und gießt ganz
dünn nachstehende Lösung auf

Gummi arabicum . . .

5 8

Zucker.

-'> 8

Honig.

ö 8

Doppeltchromsaures Kali .

6 8

Wasser.

50 ccm

Das Pischleimverfahren
ist eine Abänderung des Gummidruckes.
I. Raphaels macht darüber in Nr. 124
von Liesegangs „Amateurphotograph" einige
Mitteilungen. Zur Verwendung gelangt
doppeltchromsaures Kali und ein beliebiger
Farbstoff: an die Stelle des Gummi arabicum
tritt der im Handel befindliche amerikanische
Fischleim. Man mischt 5 ccm Fischleim
(1.es>a§es käscd-OIus), 10 § Aquarell-Tuben-
farbe und 25 ccm einer gesättigten, wässe-
rigen Lösung von doppeltchromsaurem Kali.

Nachdem man diese
Mischung ganz dünn
auf Papier gestrichen,
kopiert man etwa so
lange, wie dies mit
Aristopapier nötig ist
und entwickelt in kaltem
Wasser. Als Unterlage
sind nur rauhe Papiere
verwendbar; die besten
Resultate erzielt man
mit dem regelmäßig
gekörnten Pyramiden-
kornpapier.

Parkte aus Schwabing.

Den Ueberschuß läßt man ablausen und
trocknet die Platte im Dunkeln. Hierauf be-
lichtet man von der Bildseite her, indem man
die Platte, nachdem man sie durch künstliche
Wärme vollkommen getrocknet hat, mit der
Bildseite gegen das Licht in einen mit eben-
falls künstlich getrockneten Preßbausch ver-
sehenen Kopierrahmen bringt. Die Belich-
tungszeit währt je nach Umständen bei zer-
streutem Licht drei bis zehn Minuten. Man
bringt hierauf die Platte in die Dunkel-
kammer zurück und bearbeitet die Glasseite
unter leichtem Anhauchen mittels eines
weichen Pinsels mit sein geschlemmtem Gra-
phit. Dabei ergiebt sich ein Negativ mit un-
scharfen Umrissen, welches man durch ver-
längertes Pinseln an einzelnen Stellen stärker
kräftigen kann. Mit Hilfe dieses Verfahrens,
welches durchaus nicht so umständlich ist, wie
es erscheint, lassen sich ausgezeichnet schöne
Wirkungen erzielen. Um die Glasseite mit
der anhängenden feinen Schicht beim Ko-
pieren nicht zu verletzen, kann man dieselbe
mit Kollodium überziehen; nachdem hieraus
die stehende Platte zehn Minuten gewässert
ist, wird sie beiderseits mit Negativlack
überzogen.

Mlderzeugllng ohne Licht.
vOegt man eine nicht belichtete Trockenplatte
in einen Entwickler und auf die Platte
eine Kupfermünze, so erhält man nach län-
erer Einwirkung des Entwicklers auf der
laite ein Bild der Münze.

Wodurch verderben
Gelslineneggtive -
Hr. E. Vogel weist
in den „Photograph
Mitteilungen" darauf
hin, daß das Ver-
derben der Gelatine-
negative weit häufiger
seine Ursache in mangelhaftem Ausfixieren
als in ungenügendem Auswässern hat. Fi-
xiert man ein Gelatinenegativ so lange, bis
sich gerade alles sichtbare Bromsilber gelöst
hat und wäscht dann gründlich aus, so tritt
doch nach wenigen Tagen Gelbfärbung ein,
namentlich wenn die Platte im Tageslichte
steht. Fixiert man dagegen sehr gründlich
und wässert dann nur 10 bis 15 Minuten,
so bleiben die Platten unverändert. Das
Sicherste ist, wenn man nach dem Ver-
schwinden des sichtbaren (weißen) Brom-
silbers die Platte noch für 15 bis 20 Mi-
nuten in ein frisch angesetztes Fixierbad
bringt. Bei diesem Verfahren vermeidet
man auch mit Sicherheit die beim Verstärken
mit Quecksilber zuweilen auftretende Gelb-
färbung.

-Tonen von Bromsilberdrucken.
)17it einer Mischung von Alaun und unter
s schwefligsaurcm Natron kann man Ab-
züge auf Bromsilberpapier warm braun
tonen. Man löst 300 § Fixiernatron in
2 I kochenden Wassers und fügt allmählich
30 8 Alaun hinzu. Die milchige Lösung
wird sofort nach dem Erkalten benutzt und
tont in einer halben Stunde vollkommen.
Durch Erwärmen auf etwa 25" C. kann
man den Tonprozeß beschleunigen.

Platten für llöntgen-Ausnahmen.
">1us den Untersuchungen von vr. Cowl
^ ergiebt es sich, daß für Röntgen-Auf-
nahmen besonders dick gegossene Platten eine

bei weitem höhere Empfindlichkeit haben, als
dünn gegossene. Cowl ließ Platten zur
Hälfte mit einer mehrfachen Emulsionsschicht
überziehen. Diese Hälfte erwies sich dann
als viel besser durchexponiert, als die mit der
einfachen Schicht überzogene Plattenhälfte.

SchtvarzeK Paußverfahren.

11m beim Kopieren unter einer Zeichnung
^ schwarze Linien auf weißem Grunde zu
erzielen, benutzt man folgendes Verfahren;
Lösung

10° g warme Gelatinlösung.
Lösung L.

Eisenvitriol.0,6 8

Weinsteinsäure . . . . 1,3 ^

Eisenchlorid.2 A

Destill. Wasser . . . .15 ccm

Man mische gleiche Teile von -5, und k
und trägt die noch warme Mischung mit
einem Schwamm auf das Papier auf. Man
kopiert, bis das Bild deutlich sichtbar ge-
worden ist, und entwickelt dann mit folgen-
dem Hervorrufer:

Oxalsäure.1 §

Gallussäure.7 §

Wasser. 600 ccm

Briefkasten.

Abonnements-Quittung und Angabe der Adresse nötig.

6. rv. in Freiburg. Flecken, welche auf Nega-
tiven dadurch entstanden sind, daß man nach unzu-
reichendem Auswaschen des Fixiernalrons mit Queck-
silbersublimat und Ammoniak verstärkte, lasten sich
der Regel nach nicht wieder entfernen. Mitunter
soll Uebergießen der Platten mit Schwefelammonium
(im Freien!) und nachfolgendes tüchtiges Auswästern
besten._

Verantwortlicher Redakteur dieser Abteilung:

Or. R. Neuhauß, Berlin, VV., tandgrafenstr. N-

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§<5 ^/L757'7?7'. 7>^

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Rkdaktiousschlliß 26. Zimt 1887. — Ausgabe 8. Zuli 1897.

Inhalt des zwanzigsten Leftes. ?»t:

vr. Karl Voll. Die VII. Internationale Kunst-
Ausstellung in München: I. Die Secession. — Lese-
früchte. — Jul. Lewin. Eindrücke aus den
Pariser Salons. — Kunstlitteratur und verviclf.
Kunstrc.rc. — Aitderöeitagen: Hugo Freiherr
von Habermann. Herodias. — Josef von
Brandt. Schlittenfahrt des Königs Sobieski von
Polen (doppelseitig). — Arnold Bvcklin. Der
Abenteurer.

Herausgeber: Friedrich Pecht. — Verantwortlicher Redakteur: Fritz Schwär tz.

Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. in München, Kaulbachstraße 22. — Bruckmann'sche Buch- und Kunstdruckerei in München.
 
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