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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 12.1914

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Heft 3
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Waldmann, Emil: "Unbekannte", sogenannte und apokryphe Bilder von Leibl, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4753#0191

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ABBILDUNG 13. MUNCHENER PRIVATBESITZ

„UNBEKANNTE", SOGENANNTE UND APOKRYPHE

BILDER VON LEIBL

von EMIL WALDMANN
II

Im Besitz eines bekannten Münchener Malers und
Akademieprofessors befindet sich als Leibl ein
Mädchenkopf (Abb. r 3). Er ist in derselben Tech-
nik gemalt, die Leibl zeitweise hatte, es zeigt den-
selben zarten Gesichtston wie das schöne Bildnis von
Leibls Nichte Lina (im Besitz des Herrn Regierungs-
rates Dr. v. Burchard-Berlin), dasselbe feine Grau des
Kleides und eine ähnliche zarte Behandlung des
Haaransatzes. In seiner ganzen malerischen Haltung
erinnert es sehr an dieses Bild, an diese Epoche,
wo Leibl, nach seiner Rückkehr aus Paris, zeitweilig

einer für seine Verhältnisse weitgehenden Unplasti-
zität der Formenbehandlung huldigt, wo er, fast im
Manetschen Sinne, flächig malt; das Musterbeispiel
dieses Stiles ist immer das Bildnis der Nichte Lina
in Dreiviertelfigur in der Münchener Pinakothek.
So wie Arbeiten aus dieser Zeit aussehen könnten,
so sieht der fragliche Mädchenkopf aus. Aber —
es ist kein Leibl. Dazu ist er zu schlecht gezeichnet.
Und wenn auch Leibl einmal noch so unplastisch
malt, eine dermassen in ihrer ganzen Struktur un-
klare Nase ist ihm nie „gelungen", und wenn er

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