DOI Heft:
Heft 3
DOI Artikel:Schnorr von Carolsfeld, Ludwig: Die Jubiläumsausstellung der kgl. Porzellanmanufaktur zu Berlin
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.4753#0198
FRÜHSTÜCKSSERVICE IM RELIEFZIERATMUSTER. ABBILDUNG I
DIE JUBILÄUMSAUSSTELLUNG DER KGL. PORZELLANMANUFAKTUR
ZU BERLIN
VON
LUDWIG SCHNORR VON CAROLSFELD
Die seit langer Zeit vom Berliner Kunstgewerbe-
museum geplante Ausstellung zum hundert-
fünfzigjährigen Jubiläum der Königlichen Porzellan-
manufaktur wurde am 20. Oktober eröfFnet. Da
zu gleicher Zeit das von Dr. Lenz bearbeitete Werk
über die Manufaktur erschien, war es möglich, sich
auf die besten und am meisten charakteristischen
Stücke zu beschränken.
Der Lichthof mit seiner weissen, bis zum ersten
Obergeschoss reichenden Wandbespannung, den
russischgrünen Vorhängen und Bodenbelag, birgt
die Porzellane seit Beginn der Manufaktur bis zur
Wende des achtzehnten Jahrhunderts; in den vier
vorderen Ausstellungsräumen sind die Werke der
Folgezeit bis zur Gegenwart untergebracht.
Schon eine flüchtige Betrachtung lehrt, dass die
Gefäss- und Gerätekunst an Bedeutung weit über
der figürlichen Plastik steht. Wie bei den meisten
Manufakturen sind die Leistungen der frühesten
Epoche trotz mancher Mängel in der Technik am
reizvollsten. Man spürt deutlich, wie die aus Meissen
verschriebenen Künstler ihre Kräfte freudig in den
Dienst des jungen Unternehmens stellten, für das
der grosse König stets das regste Interesse zeigte.
Ohne die persönliche Initiative des Königs wäre das
von Gotzkowsky 1761 begründete Unternehmen
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DIE JUBILÄUMSAUSSTELLUNG DER KGL. PORZELLANMANUFAKTUR
ZU BERLIN
VON
LUDWIG SCHNORR VON CAROLSFELD
Die seit langer Zeit vom Berliner Kunstgewerbe-
museum geplante Ausstellung zum hundert-
fünfzigjährigen Jubiläum der Königlichen Porzellan-
manufaktur wurde am 20. Oktober eröfFnet. Da
zu gleicher Zeit das von Dr. Lenz bearbeitete Werk
über die Manufaktur erschien, war es möglich, sich
auf die besten und am meisten charakteristischen
Stücke zu beschränken.
Der Lichthof mit seiner weissen, bis zum ersten
Obergeschoss reichenden Wandbespannung, den
russischgrünen Vorhängen und Bodenbelag, birgt
die Porzellane seit Beginn der Manufaktur bis zur
Wende des achtzehnten Jahrhunderts; in den vier
vorderen Ausstellungsräumen sind die Werke der
Folgezeit bis zur Gegenwart untergebracht.
Schon eine flüchtige Betrachtung lehrt, dass die
Gefäss- und Gerätekunst an Bedeutung weit über
der figürlichen Plastik steht. Wie bei den meisten
Manufakturen sind die Leistungen der frühesten
Epoche trotz mancher Mängel in der Technik am
reizvollsten. Man spürt deutlich, wie die aus Meissen
verschriebenen Künstler ihre Kräfte freudig in den
Dienst des jungen Unternehmens stellten, für das
der grosse König stets das regste Interesse zeigte.
Ohne die persönliche Initiative des Königs wäre das
von Gotzkowsky 1761 begründete Unternehmen
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