betrifft, so brauchen wir im Hinblick auf die beige-
gebenen Abbildungen nicht auf alle Einzelheiten ein-
zugehen. Nur das sei hervorgehoben, dass Waldmüller
namentlich beim Damenbildnis eine ganz besondere Sorg-
falt auf die Behandlung des Details, wie des Schmuckes
und der Spitzen verwendet hat, während beim Herren-
porträt eine grosszügigere Auffassung vorherrscht.
Herr von Szentgyörgy trägt die ungarische Mag-
natentracht, einen schwarzen verschnürten Rock mit
schwarzer zobelverbrämterMente*, die von einer antiken
Agraffe zusammengehalten wird. Der Hintergrund ist
gleichfalls dunkel, um so leuchtender tritt der weiss-
haarige bedeutendeKopf mit den sprechenden schwarzen
Augen hervor. Frau von Szentgyörgys Kleid ist von
* UmhäDgpelz des ungarischen Edelmannes.
grauer Farbe, der Überwurf aus schwarzem Sammt, das
Spitzentuch weiss. Sie sitzt in einem breitlehnigen,
rot gepolsterten Stuhle, der Hintergrund ist dunkel
gehalten.
DieMaasse derBilder sind: Herrenporträt 58x68cm,
Damenporträt ebenfalls 58x68 cm. Die schöngeschnitz-
ten vergoldeten Holzrahmen, welche die Gemälde um-
geben, sind wohl noch dieselben, die Waldmüller für
sie ausgesucht hat.
Können sich die Szentgyorgy-Porträts auch nicht mit
den allerersten Leistungen Waldmüllers messen, so zählen
sie doch immerhin zu den liebenswürdigsten Werken
des Meisters und verdienen auf jeden Fall an hervor-
ragender Stelle in seinem Lebenswerke genannt zu
werden.
RY. 1846
len gestattet im
imüller-Pormts
örgy in Budapest
tern des jetzigen
an der Sieben-
von Szentgyörgy
chlehner.
die Entstehungs-
! Zu können und
LXII, der sich
und der Angabe
;eite des Damen-
tgyörgy, wiemir
geboren ist, so
, Barbara von
lS Licht der Welt,
en; beide Bildet
Meisters,
n, dass kein« der
hier kaum?«
/aldmüllersHand
rückliche Zeugn^
VlbertvonSzen
, ein Mann
heute m
rinnern kann, «>e
rträts sassen.
beiden &-*
THOMAS COUTURE
VON
HERMANN UHDE-BERNAYS
Nur scheinbar abhängig von der fast schon allzu
populären Feuerbachverehrung der jüngsten Zeit,
in Wirklichkeit von einem in bezug auf künstlerisches
Qualitätsgefühl nicht durchaus gesicherten posthumen
Gerechtigkeitsbestreben angeregt, haben eben zwei um-
fangreiche Gesamtausstellungen vergeblich zu zeigen
gesucht, dass die beiden wichtigsten Lehrer Anselm
Feuerbachs, Karl Rahl und Thomas Couture, als Meister
von Bedeutung, einer grösseren als man ihnen bisher
zuerkannte, für sich bestehen. Im vergangenen Dezem-
ber veranstaltete die Genossenschaft der bildenden
Künstler Wiens eine Rahl-Ausstellung, und im Juni gab
die Galerie Levesque in Paris Gelegenheit zu einer
umfassenden Übersicht über die Werke Coutures im
pariser Privatbesitz. Ein grosser Teil dieser Werke
konnte erfreulicherweise auch in Deutschland, im
Oktober in der Galerie He'memann in München gezeigt
werden. Der Rahl-Ausstellung ist hier bereits gedacht
worden (Jahrgang XI, S. 281). Was die beiden Aus-
stellungen verbindet, ist die Ähnlichkeit des erreichten
Resultates, das bei dem farbenfrohen wiener Revoluzzer
einfacher, aber noch ungünstiger als bei dem verwöhnten
TH. COUTURE, DREI JUNGE MANNER. STUDIE ZU DEM BILD „DIE ANWERBUNG DER
FREIWILLIGEN"
AUSGESTELLT IN DER GALERIE HEINEMANN, MÜNCHEN
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gebenen Abbildungen nicht auf alle Einzelheiten ein-
zugehen. Nur das sei hervorgehoben, dass Waldmüller
namentlich beim Damenbildnis eine ganz besondere Sorg-
falt auf die Behandlung des Details, wie des Schmuckes
und der Spitzen verwendet hat, während beim Herren-
porträt eine grosszügigere Auffassung vorherrscht.
Herr von Szentgyörgy trägt die ungarische Mag-
natentracht, einen schwarzen verschnürten Rock mit
schwarzer zobelverbrämterMente*, die von einer antiken
Agraffe zusammengehalten wird. Der Hintergrund ist
gleichfalls dunkel, um so leuchtender tritt der weiss-
haarige bedeutendeKopf mit den sprechenden schwarzen
Augen hervor. Frau von Szentgyörgys Kleid ist von
* UmhäDgpelz des ungarischen Edelmannes.
grauer Farbe, der Überwurf aus schwarzem Sammt, das
Spitzentuch weiss. Sie sitzt in einem breitlehnigen,
rot gepolsterten Stuhle, der Hintergrund ist dunkel
gehalten.
DieMaasse derBilder sind: Herrenporträt 58x68cm,
Damenporträt ebenfalls 58x68 cm. Die schöngeschnitz-
ten vergoldeten Holzrahmen, welche die Gemälde um-
geben, sind wohl noch dieselben, die Waldmüller für
sie ausgesucht hat.
Können sich die Szentgyorgy-Porträts auch nicht mit
den allerersten Leistungen Waldmüllers messen, so zählen
sie doch immerhin zu den liebenswürdigsten Werken
des Meisters und verdienen auf jeden Fall an hervor-
ragender Stelle in seinem Lebenswerke genannt zu
werden.
RY. 1846
len gestattet im
imüller-Pormts
örgy in Budapest
tern des jetzigen
an der Sieben-
von Szentgyörgy
chlehner.
die Entstehungs-
! Zu können und
LXII, der sich
und der Angabe
;eite des Damen-
tgyörgy, wiemir
geboren ist, so
, Barbara von
lS Licht der Welt,
en; beide Bildet
Meisters,
n, dass kein« der
hier kaum?«
/aldmüllersHand
rückliche Zeugn^
VlbertvonSzen
, ein Mann
heute m
rinnern kann, «>e
rträts sassen.
beiden &-*
THOMAS COUTURE
VON
HERMANN UHDE-BERNAYS
Nur scheinbar abhängig von der fast schon allzu
populären Feuerbachverehrung der jüngsten Zeit,
in Wirklichkeit von einem in bezug auf künstlerisches
Qualitätsgefühl nicht durchaus gesicherten posthumen
Gerechtigkeitsbestreben angeregt, haben eben zwei um-
fangreiche Gesamtausstellungen vergeblich zu zeigen
gesucht, dass die beiden wichtigsten Lehrer Anselm
Feuerbachs, Karl Rahl und Thomas Couture, als Meister
von Bedeutung, einer grösseren als man ihnen bisher
zuerkannte, für sich bestehen. Im vergangenen Dezem-
ber veranstaltete die Genossenschaft der bildenden
Künstler Wiens eine Rahl-Ausstellung, und im Juni gab
die Galerie Levesque in Paris Gelegenheit zu einer
umfassenden Übersicht über die Werke Coutures im
pariser Privatbesitz. Ein grosser Teil dieser Werke
konnte erfreulicherweise auch in Deutschland, im
Oktober in der Galerie He'memann in München gezeigt
werden. Der Rahl-Ausstellung ist hier bereits gedacht
worden (Jahrgang XI, S. 281). Was die beiden Aus-
stellungen verbindet, ist die Ähnlichkeit des erreichten
Resultates, das bei dem farbenfrohen wiener Revoluzzer
einfacher, aber noch ungünstiger als bei dem verwöhnten
TH. COUTURE, DREI JUNGE MANNER. STUDIE ZU DEM BILD „DIE ANWERBUNG DER
FREIWILLIGEN"
AUSGESTELLT IN DER GALERIE HEINEMANN, MÜNCHEN
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