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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 12.1914

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Heft 7
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Kunstausstellungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.4753#0436

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DRESDEN
Ausstellung von Andre Derain.

(Richters Kunsrsalon.)
Andre Derain, von dem man in
Richters Kunstsalon eine beträcht-
liche Anzahl von Bildern aus den Jahren 1904—1913
sah, steht in einem gewissen Gegensatz zu anderen
modernen Malern, mit denen er oft in einem Atem
genannt wird. Während die Führer der Bewegung
oder der verschiedenen Bewegungen alle mehr oder
weniger ein Programm erfüllen, eine Doktrin zum Siege
führen wollen, scheidet er alles Theoretische aus, das
sich zwischen die Erscheinung einerseits und seinen
Willen zur Wahrheit und sein Naturempfinden ander-
seits stellt. Wenigstens in seinen geglückten Werken die
allmählich immer häufiger werden. Gewiss ist auch er
ein Kind seiner Zeit, vor zehn Jahren glaubte er an Munch
undExpressionismus, und dann kam auch beiihmCezanne.
Aber er ist, da er vom Naturerlebnis ausgeht, als Persön-
lichkeit weiter gekommen, und manche seiner Bilder,
wie beispielsweise der „Hügel von Cagnes" und die
„Allee in Carrieres" sind recht gut in der Wiedergabe
des Raumerlebnisses vermittelst der Farbe und in der
koloristischen Ausdruckskraft. Vom Kubismus hat er
nur das Prinzip des Sehens, nicht das Rezept benutzt;
ohne dass er in Sterilität verfällt gelangt er zu einem
klaren und soliden Aufbau der Dinge in Tiefe und
Fläche. Am reifsten scheint mir das „Haus im Thal"
zu sein; eine grosse Häusergruppe an einem Wege
zwischen rotbraunen dunkelgrünbewachsenen Felsen,
unter einem dunkelblauen Abendhimmel, an dem eine
Wolke noch einmal aufleuchtet. Als Farbe dunkel und
volltönend, als Struktur sehr fest, und in schönem Gleich-
gewicht zwischen der Suggestion eines Augenblicks und
der Schönheit des Dauernden.

Seine Bilder sind im allgemeinen sehr solide in der
Technik und sehr gearbeitet (das Wort „Arbeit" im
Gegensatz zu „Calcul" genommen). Auch er lässt manch-
mal, bei einer Wolke, zum Beispiel, den weissen Mal-
grund offen stehen, so wie es Cezanne gelegentlich that
und wie es nach ihm Hunderte zu thun pflegen. Aber
darum sind seine Bilder nicht unfertig. In manchen ist
dann die Gesamtfarbe des Übrigen so stark und so
lückenlos aufgebaut, dass dieses Werk nicht als leer
wirkr, sondern als äusserste Grenze der Helligkeitsskala,
auf der die anderen Töne nur tiefere Stufen bedeuten.

E.W.

MÜNCHEN
Mit dem Beginn des Faschings brachte der Monat
Januar in den Ausstellungen der verschiedenen Kunst-
handlungen Gegensätze von unversöhnlicher Stärke. In
der modernen Galerie (Thannhauser) wurde der Ver-

such gewagt, die übertheoretische Farbenkunst Kan-
dinskys „am untauglichen Objekt", wie der Jurist sagt,
zu erläutern. Ich bezweifle, dass es gelungen ist, oder
vielmehr, dass die vorgebliche Ernsthaftigkeit des Künst-
lers gebührend Anerkennung fand. Bei Heinemann konn-
ten die Landschaften Bernhard Buttersacks nicht über-
zeugen, dass der Kompromiss zwischen dem richtigen
Eindruck des Landschaftsbildes und seiner aus deko-
rativen Absichten veränderten, also unrichtigen Wie-
dergabe durch eine geschickte Technik glaubwürdig
gemacht werden kann. Trotz aller Begabung bleibt
diese Gruppe münchener Landschaftsmaler ganz im
Äusserlichen haften. Die Gedächtnisausstellung für
Emil Lugo (1840—1902), welche die Galerie Caspari
veranstaltete, sollte diesem begabten Romantiker aus
Gründen formaler Art eine Stellung gar in Marees
Nähe erkämpfen. Davon kann nicht die Rede sein.
Durch Vergleichung mit Grösseren thut man der künst-
lerischen Persönlichkeit stets Schaden an. Lugo gehört
zu Böcklin, dem unerfreulichen Böcklin der bunten
Prospekte mit erzählender Staffage, denn auch er kann
sich selbst in seinen besten, stimmungsvoll einheitlichen
Gemälden nicht zur notwendigen Schwere dramatischer
Darstellung erheben. Gehört zu Thoma, dem erfreu-
lichen Thoma der aus dunklem Farbenleben massig
aufgeschichteten Berglandschaften, denn auch er ver-
mag es, als wirklicher Maler das geologische Werden
der Erdoberfläche künstlerisch zu durchdenken und
ohne besonderes Prinzip (dies entscheidet) abzuschil-
dern. Zwischen den genannten Meistern geht Lugo
nun weniger Selbständigkeit verloren, als es in dieser
Ausstellung leider den Anschein hat. Vielleicht steht
er als intimer Landschafter, ein bescheidener Genosse
Theodore Rousseaus, auf eigenen Füssen. Um ihn in
dieser Beziehung zu werten, hätte der Inhalt des Saales
in zwei Hälften geteilt und entsprechend ergänzt wer-
den müssen.

Über die Winterausstellung der Sezession sind einige
Worte anzumerken. Sie brachte an Stelle der bisher ge-
bräuchlichen Ehrenausstellungen einzelner Künstler eine
Zusammenstellung von graphischen Arbeiten der Mit-
glieder und fand leider damit nicht die verdiente Be-
achtung. Trotz der Bedeutung, die einzelnen Arbeiten
zuzuweisen ist, weil sich hier ein Gegensatz zu der sonst
gewöhnten Manier ihrer Darstellung ergab - so erschienen
Stuck und Samberger erfreulicher — wäre es ungehörig,
hier nicht zu sagen, was schon ähnlich an dieser Stelle
ausgesprochen worden ist: die münchener Graphik wird
in den verschiedenen Kunsthandlungen (besonders der
modernen Galerie) vortrefflich gezeigt, und diejüngeren
kommen gerade hier zuerst zum Worte. Daher sind wir
so anspruchsvoll, das Fehlen der besten von ihnen in
dieser Sezessionsausstellung zu bemängeln, ohne die

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