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Geehrtester Herr! München d. 4. j. jß.
In ein Paar Wochen wird ein Weinkoster auf dem
Wege zu Ihnen sein. Für ein grösseres Bild ist der
Entwurf fertig mit 6 Figuren. Um einen Tisch in
einer behaglichen, vertafelten Landschenke sitzen der
Dorfpfaff, Wirth, Wirthin u. Tochter u. lachen un-
bändig (verschieden) über das neueste jfägerstückchen
eines jungen flotten Gebirgsschützen. Der Oberförster
neben ihm hat seine Bedenken über die Wahrschein-
lichkeit der Begebenheit. Ueber diesem in erster Linie
für Sie bestimmten Gegenstande werden Sie mich bei
Ihrer nächsten Hierherkunft treffen.
Mein Umzug in ein neues besseres Atelier wird
einige Verzögerung verursachen, auch möchte ich Ende
Mai, Anfangs Juni auf $ Tage nach Wien. So wie
ich ausgezogen bin werde ich Ihnen, wahrscheinlich
durch den Weinkoster, meine neue Adresse angeben.
Mit Gruss u. grösster Hochachtung Ihr ergebener
Ed. Grützner.
München d. j. Juni j6.
Geehrtester Herr Lepke!
Es freut mich, dass Ihnen der Weinschmecker ge-
fällt. Der Preis dafür beträgt (wie früher ausge-
macht) iooo Gulden. Ueber seinen Nachfolger werde
ich sobald als mir nur möglich herziehen, ich habe
dafür bereits einen neuen höchst originellen Kopf an-
gagirt.
Mit Gruss u. grösster Hochachtung Ihr ergebend
Ed. Grützner.
München d. jo. Sept. 76.
Geehrtester Herr Lepke!
Der für Sie bestimmte Bruder Bräumeister ist
fertig. Er ist im Begriff fürs Refektorium ein vor-
zügliches Kloster-Sommerbier aus dem Keller zu
tragen u. prüft unter Wegs die Güte des Stoffes. —
Wenn er gehörig trocken ist werde ich ihn per Eilgut
an Sie abgehen lassen u. wünsche ich dass Ihnen das
Bild so gut wie dem Bruder sein Bier gefällt.
Mit bestem Grusse u. grösster Hochachtung Ihr
ergebend Ed. Grützner.
Sehr geehrter Herr!
Von einem kleinen Ausfluge zurückkehrend, fand
ich Ihre geehrte Anfrage betreffs des Preises des letz-
gesandten Bildes „Cardinal frühstückend", vorstellend,
vor. Ich erlaube mir Sie in Kenntniss zu setzen, dass
ich bei dem Bilde den gleichen Preis (jfooo w.) ein-
halte, wie bei den Anderen. Wie Sie Sich bereits über-
zeugt haben werden, habe ich das Bild mit aller Sorg-
falt vollendet, und ist bedeutend mehr Arbeit daran
gewesen als bei den Letzten.
Zu meiner grossen Freude habe ich auch bei Durch-
lesen Ihres geehrten Schreibens gesehen, dass das Bild
Ihnen gefällt und zeichne Hochachtungsvollst
München 24. Juli 82. August Holmberg.
Düsseldorf, 24. Juli 1878.
Geehrtester Herr Lepke!
Für Ihr fr dl. Schreiben und den Betrag von 2400
Mark meinen verbindlichsten Dank.
Was die beiden andern Bilder anlangt, so ist es
mein Wunsch, Ihnen dieselben für feste Rechnung
zu verkaufen, und thue ich deshalb ein Uebriges, in-
dem ich Ihnen die „Rosenlaube" mit ijoo M. und die
„Venetianerin" mit 400, zusammen also ipoo Mark
offerire. Billiger kann ich dieselben nicht weggeben,
was Sie auch anerkennen werden, zumal, wenn ich
Ihnen sage, dass ich allein für die beiden Rahmen
circa 150 M. zu zahlen habe. Zu alledem aber werde
ich Ihnen, wie schon erwähnt, statt des alten Köpf-
chens ein ganz neues ausgeführtes malen, mit dem Sie
dann hoffentlich auch noch ein gutes Geschäft machen.
In der Hoffnung, dass diese Offerte zum ge-
wünschten Abschluss dieser Sache führt, grüsse ich
hochachtungsvoll
J. Scheurenberg.
Lieber Lepke. Mittwoch
Wenn Sie hier sind, bitte ich Sie, zu mir zu kom-
men. Seien Sie ohne Sorgen, Soldaten habe ich nicht
mehr gemalt, sondern eine Idylle. Besten Gruss
F. Werner.
Sehr geehrter Herr Lepke.
Hierdurch in aller Eile die ganz ergebene vor-
läufige Anzeige, dass ich von gestern Früh (Mittwoch)
bis heute Mittag (Donnerstag) an Ihrem Bilde ge-
arbeitet habe und die Änderung sehr zu Gunsten des
Bildes ausgefallen ist; natürlich zog diese eine Ände-
rung noch einige andere, wenn auch kleine, nach sich.
Sowie das Bild trocken ist, erhalten Sie es von mir zu-
geschickt — bitte also bis dahin mich gütigst entschul-
digen und sich freundlichst gedulden zu wollen. Noch
erlaube ich mir, Sie ganz ergebenst daran zu erinnern
dass das Bild nach unserer Abmachung noch, bevor
Sie dasselbe abgeben, Photographien wird; wollen Sie
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Geehrtester Herr! München d. 4. j. jß.
In ein Paar Wochen wird ein Weinkoster auf dem
Wege zu Ihnen sein. Für ein grösseres Bild ist der
Entwurf fertig mit 6 Figuren. Um einen Tisch in
einer behaglichen, vertafelten Landschenke sitzen der
Dorfpfaff, Wirth, Wirthin u. Tochter u. lachen un-
bändig (verschieden) über das neueste jfägerstückchen
eines jungen flotten Gebirgsschützen. Der Oberförster
neben ihm hat seine Bedenken über die Wahrschein-
lichkeit der Begebenheit. Ueber diesem in erster Linie
für Sie bestimmten Gegenstande werden Sie mich bei
Ihrer nächsten Hierherkunft treffen.
Mein Umzug in ein neues besseres Atelier wird
einige Verzögerung verursachen, auch möchte ich Ende
Mai, Anfangs Juni auf $ Tage nach Wien. So wie
ich ausgezogen bin werde ich Ihnen, wahrscheinlich
durch den Weinkoster, meine neue Adresse angeben.
Mit Gruss u. grösster Hochachtung Ihr ergebener
Ed. Grützner.
München d. j. Juni j6.
Geehrtester Herr Lepke!
Es freut mich, dass Ihnen der Weinschmecker ge-
fällt. Der Preis dafür beträgt (wie früher ausge-
macht) iooo Gulden. Ueber seinen Nachfolger werde
ich sobald als mir nur möglich herziehen, ich habe
dafür bereits einen neuen höchst originellen Kopf an-
gagirt.
Mit Gruss u. grösster Hochachtung Ihr ergebend
Ed. Grützner.
München d. jo. Sept. 76.
Geehrtester Herr Lepke!
Der für Sie bestimmte Bruder Bräumeister ist
fertig. Er ist im Begriff fürs Refektorium ein vor-
zügliches Kloster-Sommerbier aus dem Keller zu
tragen u. prüft unter Wegs die Güte des Stoffes. —
Wenn er gehörig trocken ist werde ich ihn per Eilgut
an Sie abgehen lassen u. wünsche ich dass Ihnen das
Bild so gut wie dem Bruder sein Bier gefällt.
Mit bestem Grusse u. grösster Hochachtung Ihr
ergebend Ed. Grützner.
Sehr geehrter Herr!
Von einem kleinen Ausfluge zurückkehrend, fand
ich Ihre geehrte Anfrage betreffs des Preises des letz-
gesandten Bildes „Cardinal frühstückend", vorstellend,
vor. Ich erlaube mir Sie in Kenntniss zu setzen, dass
ich bei dem Bilde den gleichen Preis (jfooo w.) ein-
halte, wie bei den Anderen. Wie Sie Sich bereits über-
zeugt haben werden, habe ich das Bild mit aller Sorg-
falt vollendet, und ist bedeutend mehr Arbeit daran
gewesen als bei den Letzten.
Zu meiner grossen Freude habe ich auch bei Durch-
lesen Ihres geehrten Schreibens gesehen, dass das Bild
Ihnen gefällt und zeichne Hochachtungsvollst
München 24. Juli 82. August Holmberg.
Düsseldorf, 24. Juli 1878.
Geehrtester Herr Lepke!
Für Ihr fr dl. Schreiben und den Betrag von 2400
Mark meinen verbindlichsten Dank.
Was die beiden andern Bilder anlangt, so ist es
mein Wunsch, Ihnen dieselben für feste Rechnung
zu verkaufen, und thue ich deshalb ein Uebriges, in-
dem ich Ihnen die „Rosenlaube" mit ijoo M. und die
„Venetianerin" mit 400, zusammen also ipoo Mark
offerire. Billiger kann ich dieselben nicht weggeben,
was Sie auch anerkennen werden, zumal, wenn ich
Ihnen sage, dass ich allein für die beiden Rahmen
circa 150 M. zu zahlen habe. Zu alledem aber werde
ich Ihnen, wie schon erwähnt, statt des alten Köpf-
chens ein ganz neues ausgeführtes malen, mit dem Sie
dann hoffentlich auch noch ein gutes Geschäft machen.
In der Hoffnung, dass diese Offerte zum ge-
wünschten Abschluss dieser Sache führt, grüsse ich
hochachtungsvoll
J. Scheurenberg.
Lieber Lepke. Mittwoch
Wenn Sie hier sind, bitte ich Sie, zu mir zu kom-
men. Seien Sie ohne Sorgen, Soldaten habe ich nicht
mehr gemalt, sondern eine Idylle. Besten Gruss
F. Werner.
Sehr geehrter Herr Lepke.
Hierdurch in aller Eile die ganz ergebene vor-
läufige Anzeige, dass ich von gestern Früh (Mittwoch)
bis heute Mittag (Donnerstag) an Ihrem Bilde ge-
arbeitet habe und die Änderung sehr zu Gunsten des
Bildes ausgefallen ist; natürlich zog diese eine Ände-
rung noch einige andere, wenn auch kleine, nach sich.
Sowie das Bild trocken ist, erhalten Sie es von mir zu-
geschickt — bitte also bis dahin mich gütigst entschul-
digen und sich freundlichst gedulden zu wollen. Noch
erlaube ich mir, Sie ganz ergebenst daran zu erinnern
dass das Bild nach unserer Abmachung noch, bevor
Sie dasselbe abgeben, Photographien wird; wollen Sie
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