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Aufruf
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.55057#0005
KUNST DER ZEIT
ZEITSCHRIFT DER KÜNSTLER-SELBSTHILFE
1. JAHRGANG
HEFT NUMMER 1
OKTOBER 1929
AUFRUF!
Die Kunst der Vergangenheit war eine Angelegenheit für
wenige Menschen, die über Macht, Besitz und Geld verfügten.
Die Kunst der Gegenwart sollte in einer Zeit, wo die prole-
tarischen Massen und Verbände mehr und mehr die bestimmende
Kraft im Lebensgetriebe werden, auch in enger Verbindung mit
diesen stehen!
Künstlerschaft und Arbeiterschaft darf keine Gegenüberstellung,
keine Zweiheit, sondern soll eine Einheit: das schaffende
Volk sein, einig in seinem Kampf für eine bessere und schönere
Zukunft.
Wo
Schlimmer noch als der Arbeiter ist der Künstler abhängig von,
der besitzenden Klasse. Sie ist seine Arbeitgeberin, aber — sie ^aitii nst , .
W J'
oaina Ai-Ivoif oninoliron Torlor \J cs roi 1 -zm- A 1i fl in 11 n rr n'nrvnn rl i m
seine Arbeit entbehren. Jeder Versuch zur Auflehnung gegen Sie.
bestehende „Ordnung“ wird bestraft mit Nichtverkauf seiner
Werke — mit Hunger. Und keine Organisation kann ihn gegen
diese Maßregelung schützen.
Die Arbeiterschaft kann die Freiheit der Kunst und der Künstler
erringen. Wir werden ihr den Weg zeigen.
Die Künstler werden, falls ihnen die Möglichkeit gegeben wird,
unabhängig von den Besitzenden zu schaffen, ihre Zugehörigkeit
zu den sozialistischen Massen nicht allein empfinden, sondern nun
1
ZEITSCHRIFT DER KÜNSTLER-SELBSTHILFE
1. JAHRGANG
HEFT NUMMER 1
OKTOBER 1929
AUFRUF!
Die Kunst der Vergangenheit war eine Angelegenheit für
wenige Menschen, die über Macht, Besitz und Geld verfügten.
Die Kunst der Gegenwart sollte in einer Zeit, wo die prole-
tarischen Massen und Verbände mehr und mehr die bestimmende
Kraft im Lebensgetriebe werden, auch in enger Verbindung mit
diesen stehen!
Künstlerschaft und Arbeiterschaft darf keine Gegenüberstellung,
keine Zweiheit, sondern soll eine Einheit: das schaffende
Volk sein, einig in seinem Kampf für eine bessere und schönere
Zukunft.
Wo
Schlimmer noch als der Arbeiter ist der Künstler abhängig von,
der besitzenden Klasse. Sie ist seine Arbeitgeberin, aber — sie ^aitii nst , .
W J'
oaina Ai-Ivoif oninoliron Torlor \J cs roi 1 -zm- A 1i fl in 11 n rr n'nrvnn rl i m
seine Arbeit entbehren. Jeder Versuch zur Auflehnung gegen Sie.
bestehende „Ordnung“ wird bestraft mit Nichtverkauf seiner
Werke — mit Hunger. Und keine Organisation kann ihn gegen
diese Maßregelung schützen.
Die Arbeiterschaft kann die Freiheit der Kunst und der Künstler
erringen. Wir werden ihr den Weg zeigen.
Die Künstler werden, falls ihnen die Möglichkeit gegeben wird,
unabhängig von den Besitzenden zu schaffen, ihre Zugehörigkeit
zu den sozialistischen Massen nicht allein empfinden, sondern nun
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