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Kunst der Zeit: Zeitschrift der Künstler-Selbsthilfe: periodical — 1.1929/​1930

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Schulz-Albrecht, August Julius: Karl Arnold
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https://doi.org/10.11588/diglit.55057#0173

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KUNST DER ZEIT

HEFT NUMMER 8

MAI 1930

1. JAHRGANG

Karl Arnold

Rasse und Kasse

von
OTTO BRATTSKOVEN
Der satirische Zeichner
Karl Arnold wuchs zu
seiner Eigenart innerhalb
der eigentümlichen Tradi-
tion heran, wie sie durch
den aggressiven und durch-
weg lebendig auf soziale
Persiflage eingestellten
Charakter des „Simplizis-
simus“ ermöglicht wurde.
Vor dem Krieg hatten die
Hauptmitarbeiter ihre be-
stimmte Note, Arnold da-
gegen, der schon dazu ge-
hörte, wirkte damals immer
etwas klobig und allzu
verschiedenfach in der Dar-
stellung. Deutlich erkennt
man vor den Zeichnungen
aus jener Zeit die An-
lehnung an die Manier
dieses oder jenes Kari-
katuristen.
Erst eigentlich nach
dem Krieg wurde er zu
dem, wie man ihn heute
kennt. Ein in der Strich-
führung exakt die Linie
betonender Zeichner, im


„Himmiherrgottsakrament, a Wut kriag i scho, bal i bloß oan
siech, so an Saujud, so an Preißischen!"


.Grüaß Goooood !"J

Gegensatz etwa zu Tho-
mas Theodor Heines viel-
fältig geknickter Zeichnung
oder zu Gulbranssons arabeskenhaftem Linienspiel. Auf dem Gebiet der

Satire hat er in dieser Beziehung eigentlich nur einen Artverwandten, George
Groß, der ähnlich die Magie linearer Betonung meistert. In der Einstellung
und Haltung dagegen gibt es kaum irgendwelche Berührungspunkte. Groß

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