Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunst der Zeit: Zeitschrift der Künstler-Selbsthilfe: Periodica — 1.1929/​1930

DOI Artikel:
Schmidt, Paul Ferdinand: Kinderspiele und Künstler
DOI Artikel:
Busoni, Rafaello: Modigliani, Utrillo und Mutter Rosalie
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.55057#0143

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Jakob Steinhardt Verlassen des Bethauses (Oel)


von reizender Nichtigkeit und putzig versteifter Grazie immer wieder zu
variieren. Sie läßt die Streifen der Tapete, der geschweiften Sofarücklehne,
der Kleider amüsant gegeneinanderlaufen, sie setzt den ausdruckslosen und
unpersönlichen Gesichtern die süßen, dummen Mündchen und Bärtchen ein,
sie malt den ganzen modischen Krimskrams recht kraus und schaumig dazu,
elfenbeinweiß mit schwarzen Akzenten in Wechselspiel gebracht. Graurosa
Töne schimmern pikant. Auch in der Malweise und in dieser Farbenstellung
kommt die gewisse spielerische und spöttische Zärtlichkeit heraus, die den
Bildern von Susanne Eisendieck ihr Gepräge gibt, yyj||j Wolfradt
Modigliani, Utrillo und Mutter Rosalie
von RAFAELLO BUSONI
Am Montparnasse, dort wo Atelier an Atelier steht, wo in unzähligen
Bars malerisch verkleidete Amerikaner den fröhlichen Künstler markieren
und daneben sehr ernste, schlichte Menschen verteufelt gute Bilder malen,
dort am Montparnasse leitet die Mutter Rosalie eine Gaststätte, welche einen
Ruf für gute Küche und wohlfeile Preise hat.
Die Mutter Rosalie ist eine würdige Matrone, die den Liebesgefahren
mit Hilfe eines stattlichen Schnauz- und Backenbartes siegreichen Widerstand

139
 
Annotationen