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Kunstchronik: Wochenschrift für Kunst und Kunstgewerbe — 20.1885

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Lcrnnscht- Nachr^"

— Köuig Wilhclms Dciikmal i» «„rcmbiir,,. Bon de»i
am U. November cnthüllten Reiterstandbilde ded Königs dec
Niedcrlande, Wilhelms II., dessen Slusfiihrnng auf türund
des Konkurrenzergebnisses dem Pariser Bildhauer Merciö
übertragen wurde, giebt der Korrespondent der „Köln. Ztg."
folgende Aeschreibung. „Der König ist gcdacht, wie er'l bl l
seinen crsten Einzug in Luxemburg hielt. Er hat den Zwoi-
spitz in der rechten Hand, als dankte er für die ihm ent-
gegengcbrachten Huldigungen der Bevölkerung. Es Iäs;t sich
darübcr streitcn, ob die Auffassung dieses nur vorübergehen-
den Momcntes den Grundsntzen der Bildnerei entspricht;
dennoch inuß man gestehen, daß die Abweichung vo»i Her-
gebrachten dein ganzen Werke eher genützt als geschadet hat,
da an dem halb gesenkten, fast gerade ausgestreckten Arm
doch nichts Erzwnngenes zu finden ist. Ganz vortrefslich, so
sagen die Überlebenden aus den l84ver Jahren, sind die
schöne», edlen Gesichtszüge des Königs wiedergcgeben; dcr
Blick ist frei, vorherrschend inild. Wilhclin II. sitzt ini Sattel
als ausgezeichncter Reiter, leicht und clastisch. Die Haltuug
ist äußerst vornchni und die eng anliegende, recht kleidsaino
Generalsuniforni mit weiiigcn abcr zierlichen Stickereien gc-
stattete dem Künstler, die Körpersormen hervortrctcnd zu be-
bandeln. Während der König nach rechts grüßt, wiegt das
Pferd den Kopf nach linkS hiii, als wollte es für den aus-
gehobenen Huf zwischen den am Boden unihergestreuteii
Blumeu und Kränzeii eine freie Stelle suchen. Es ist ein
englisches Strcitroß (cllarxer) von edler Rasse, von gcfälli-
gen Formen, dic Kraft und eine ausnehmende Eleganz vcr-
binden. Reiter und Pferd passen durchaus zu einander, eine
prächtigc Gruppe. Der Sockel, das Werk des Pariscr Bau-
meifters Ginain, ist in der Borderansicht schmal und fast
pfeilerartig; sohr hoch, wcil es galt, das Standbild nach allen
Seiten hin nicht etwa nuf dcm iinschönen Grunde der Hüuser-
dächer, sondern auf dem freien Hiinmel hervortreten zu
Die gefälligen, cinfachen Linien des graublaucn
-^->:-">ies in Bclgien) sind von der bestcn
«»'-aoen Bronzeschmuck,

Vermischte Nachrichten

8u. rypogiaphischcr Lichtdiuck. ^
d>^ darails

Seiten pin

däcker, sondern auf dem ,»>— ^

lasseu. Die gefälligen, cinfachen Linien des -

Steines (aus Soignies in Belgien) sind von der besten

Das höchste und lcbte j Wirkung. Die vier Flächen des Sockels tragen Bronzeschmuck,
ci„>, kas photo- ! der auf dns geschliffene, fast schwarz erscheinende Feld derart
> —k„«i„Eii ist, daß die dem Erz künstlich durch einen An-
—arünliche Färbung, welche auch
—r„„st abstjcht, eine
kann.

-Nplüi!," ^estrebuiw,,, d!e^"^' höchste und letzte ! ÜVII.

t dn- ^bbild j» cii'ia d„^ö°^ b-nchtet sind, das photo- der auf das geschlißeiw, ,

'vcct- H^vorbrinauna Blatte zu verwandeln, aufgetragen ist, daß die dcm Erz kününa-

aus rei„ iiier!.„„!kD's'" tppographische - strich von Patina gegebene grünliche Färbung, welche
l »ischcni W-cge. Diescs Zicl war die Statne erhalten bat, vom Untergrunde sanft absticht,

" dnber VervoUkommnung ge- künstlerische Ncuerung, die nian als gelungen bezeichuen knn„.

Auf der Borderfläche bcsindct sich ein ovales Medaillon,

welches die Goldinschriit trägt; „^n Uoi Oranck Vnv

Ouillaiiiuv II le ImxoinbaiirA rocoiiiiaissaiit, ld8I." Die

Nückseite trägt cincn aus Waffen und grünen Zweigen sinnig

zilsaniniengcstellten Kranz, der die auf dcm geschliffencn Stcin

noch anziibringenden Namen der Schlachte», wo Wilhelm II.

sich auszeichnete, einfassen wird. Auf der rechtcn Seitenfläche

ist in gehobener Arbeit das von den zwei Löwen gehaltene

-"!„>>,i^,i ver Oranicr angebracht, linken das luxem-

—:>^>c„ zwei ' ' -

die Hervorbringung von Truckplattcn für tiipogeu^.,.,»/-
»uf rein inechanischeni Wege. DiescS Ziel war
»> durch die gegenwärtig zu hoher VervoUkommnung g--
-Yene Zinkätzung noch nicht ganz erreicht, da das Atzen
»och eine Zwischeiistufe bildet, auf der das Ongincu
»buße erleidet oder doch erleiden kann. Tiese Zwüchen-
>»"d, wie es scheint, durch ein neues Verfahren be-
von dessen Resultaten wir unsern Lesern cine P-obe
ver beigedruckten Abbildung des Holstcnthorcs zu Lubeck
Das Korn der Platte, welches die Farbe in d-r
- . r„ bcdruckende

o« beiöc8°?^ ""'uiraien ... ,

-n. uuckten Abbildung des HolstenthoreS zu Lübecr s —. .

chdri,cker>>„°n ber welchcs die Farbc in der sich.ausz-lchnere, ,

'i°bt. js, "" bas zu bcdruckende Papier ist >» k>bhobcner .llbc „,,f der linken i

s'lichc Vor! uiid^ö^,""'^''" -vilssmittel und ohne jede W-ip)w" d-r --rci'i ,ei 'Frauengestalten,

.-.l -ȀKKtz.'Lsrr

' - -r--^„d des L

'lttiche Vor- und ptachyuie ycrov,- . . . ,

»be lehrt, so sein und zart, daß kaum etwas in der Wi-o-r-
b- verinißt wird, was der gcwöhnliche Lichtdruck zu Icisten
stande wäre. Es verbinden sich also bei dieseni Ber-
'ren die Vorteile, ivelche der Lichtdruck bictet, mit den
'""len der Zinkotypie, beziehcnllich des Holzschnittes i die
»tten gestatten das Abziehen einer sehr großen Austage
u-rhältnismäßig geringen Kosten und die V-rwendung
.Zllustration in V-rbindung mit dein Typ-nsatz. Als
»chteil bleibt nur der dem Lichtdruck eigentümliche trube
^iaintton bestehen. Mit Hilfe der neuen Erfindung wird

Z just'ig u. „ ».--I'.-!> cine photographische Moment-

-"-I -- ^

Schlachtcn, wo Wilyem,

Auf dcr rechten Seitenfläche
den zwei Löwen gehaltene
. Fiuf der linken das luxein-

appen, zwischc» »»->.. Frauengestalten, deren cine
chmiedeschurz bekleidet, den Fuß auf einem Zahn-
rad ruheno, die Alzette darstellt, das Flüßchen^ welches die
gewerbliche Erzgegend durchfließt; die andcre Frauengestalt
ist nackt, vom Rückcn gesehen; ihre Glieder sind niit Wein-
laub geschmückt, da sie die östliche Gegend des Landes, die
Sauergegend, versinnbildlicht. Man wirft mit Necht dieser
Gruppe vor, daß die Bekleidung der Alzette allzu plump ist.
Um den Sockel laufen die Wappen der zwölf Kreise des
ogtums. Ein reichverziertes Gitter aus Schmiede-

i-iber einen Anstrich erhalten, und vicr kunst-
—> ben Ecken auf dem Tritt-

. " - -7-,-,-

Um de» Sockel '""H" ,-piäwcrzierkes ..

em Lichtdruck eigenliimilcyc >>„.-. - GroßherzügtunG- Anstrich erhaltcn, uitt

-... Hilfe der neuen Erfindung wird eis-n, w-lch-s >d-^.„a„dcr an dcn ^'^°n
a. möglich sein, eine photoqraphische Monienl rcich b-arbcitc xj„cn würdige» -lbschluß. --

, B. von einöm Festzuge, so'sort i„ eine druck- st->".° Ü-ben dcn, Gaineu^ bei, der EnthuUungsseier

Platte z„ jjbgrsxtztz,,. s„ puß ein Berichterstatter zu- Ko>»g hat b-m g ^er Pariser Maler Ger oine, der aU
seinem Bericht die fertige Jllustration an die volles Lob Ü-tt' .. , Prüfung dcr Entwurfe thatig war,

n könnte. Für die Reproduktion von Hand- Mttgli-d der ,cjnladung Z» b->» 6-st brhaltcn
u -- „„k Weiß und d-^.-»' -»>- ^ueaiiftragt, den Augcnbli

lvl nur vei. tck^iir - ^

i-stehen. Mit Hilse der neuen Erfindung wirv
-.>>i»g u. a. möglich sein, cine photographische Monient
-'ahine, z. B. von eincm Festzuge, sosort in eine druck-
K- Platte zu übersetzen, so daß ein Berichterstatter zu-
»> niit seiiiem Bericht die sertige Jllustration an die

K- abgebcn könnte. Für die Reproduktion von Hand- ,j„e >e>»—___

l»uugen jcder Art, sofern diese nur in Schwarz und Weiß »" . König Wilh-l»> b> - ' ^ bbim Stand-

Ü-st-Ut sind, wird sich das neue V-rfahren in dcr aus- wuide vom K>^.!^ Fürstcn >>'«sj,,

- verwcndbar erivelscn; der Kunstler. we cher , zum -lorw»N G-^chenk des Königs an

j °>° Reproduktion arbeitet. würde bei der Behandlung bi d m-°eri-u es 1°ll em

„--.»Ichnung durch kcincrlci Vorschristen beengt sein Ittld ^'»ew j .r Iverde». . . änuvic Poischlaa rur

-nsogut »,it der Feder wie mit dem Stist. mit der Kohle di° Luremburgcr Muiccn d-s Louvre --tt°,>°g

>»lt Pinsel und Wischcr scine Gestalten zu Papiere bringcn l'- - - . - >,,„dycts. Bei der 1>ch ,--„,>>-,'a>„keit so
»»->>. Ter „typographische Lichtdruck" ist eine durch Reichs- <srhvy»»g - „lachenden Stromung ,j/„ö,j o-ayren
g°schütztc gcmeinsamc Ersindung dcs Kupserstechers Kan'iucr geltend >° ^ von viellclcht eiil h>-> zwe> Zams '

ns'us Allgeyer u'nd des Buchhändlers Karl Bolhoevener in wie be> dcr > z;,rkau> der Kronjuwelen erfahre»

lunche». welche voraussicht»a)
 
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