Abb. 10.
Teilansicht voin Innenraum.
aus den Quellen unserer Tage
schöpfen. Wir brauchen einen
modernen Kirchenbau, der dem
Können/ der Sehnsucht und der
Jntuition des modernen Men-
schen entspringt und seinem
religiösen Verlangen künstlerisch
Rechnung trägt. Der ist mög-
lich und notwendig, wenn das
gesamte kirchliche System nicht
dauernd der Erstarrung an-
heimfallen soll. Auf diesem Ge-
biete aber sind der künstleri-
schen Arbeit unseres Jahr-
hunderts unzählige fruchtbare
Betätigungsmöglichkeiten vor-
behalten.
Professor Edmund Koer-
ners Essener Synagoge weist
nicht nur an einem einzigen
imponierenden Beispiel die We-
ge^ auf denen sich jene Erneue-
rung zu vollziehen hätte; sie ist
für sich ein Denkmal modernen
architektonischen Geistes, wie
wir ähnlich nur wenige — auf
kirchenbaulichem Gebiete aber
kaum ein anderes, dem die
Brunnen in der Vorhqlle.
gleiche Schönheit innewohnt,
besitzen. Nicht nur, weil es in
seiner ganzen Anlage (wie der
monumentale Bau überaus
glücklich in die Kreuzung von
mehreren Straßen mitten in
der Altstadt hineinkomponiert
wurde) von einer ungewöhnlich
starken architektonischen Bega-
bung zeugt, sondern weil auch
im Künstlerischen bis zum letz-
ten alles dem hohen Aweck
dieses Gotteshauses angeglichen,
ja man kann sagen, niit einem
fast selbstverständlich wirkenden
Schönheitsgefühl für das Edle
einer solchen Aufgabe innerlich
konzipiert worden ist. Diese
großartige Monumentalität des
äußeren Aufbaues, der aus
Quadern gefügt, bis zu der
neuen Form einer eleganten
und doch auch erhabenen Kuppel
emporsteigt, das Emporführen
im Architektonischen, das mit
innerer Gewalt den Beschauer
überzeugt und ganz und gar
Ausdruck eines göttlichen Ge-
Teilansicht voin Innenraum.
aus den Quellen unserer Tage
schöpfen. Wir brauchen einen
modernen Kirchenbau, der dem
Können/ der Sehnsucht und der
Jntuition des modernen Men-
schen entspringt und seinem
religiösen Verlangen künstlerisch
Rechnung trägt. Der ist mög-
lich und notwendig, wenn das
gesamte kirchliche System nicht
dauernd der Erstarrung an-
heimfallen soll. Auf diesem Ge-
biete aber sind der künstleri-
schen Arbeit unseres Jahr-
hunderts unzählige fruchtbare
Betätigungsmöglichkeiten vor-
behalten.
Professor Edmund Koer-
ners Essener Synagoge weist
nicht nur an einem einzigen
imponierenden Beispiel die We-
ge^ auf denen sich jene Erneue-
rung zu vollziehen hätte; sie ist
für sich ein Denkmal modernen
architektonischen Geistes, wie
wir ähnlich nur wenige — auf
kirchenbaulichem Gebiete aber
kaum ein anderes, dem die
Brunnen in der Vorhqlle.
gleiche Schönheit innewohnt,
besitzen. Nicht nur, weil es in
seiner ganzen Anlage (wie der
monumentale Bau überaus
glücklich in die Kreuzung von
mehreren Straßen mitten in
der Altstadt hineinkomponiert
wurde) von einer ungewöhnlich
starken architektonischen Bega-
bung zeugt, sondern weil auch
im Künstlerischen bis zum letz-
ten alles dem hohen Aweck
dieses Gotteshauses angeglichen,
ja man kann sagen, niit einem
fast selbstverständlich wirkenden
Schönheitsgefühl für das Edle
einer solchen Aufgabe innerlich
konzipiert worden ist. Diese
großartige Monumentalität des
äußeren Aufbaues, der aus
Quadern gefügt, bis zu der
neuen Form einer eleganten
und doch auch erhabenen Kuppel
emporsteigt, das Emporführen
im Architektonischen, das mit
innerer Gewalt den Beschauer
überzeugt und ganz und gar
Ausdruck eines göttlichen Ge-