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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Editor]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 24.1914

DOI issue:
Heft 3
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Mahlberg, Paul: Heinrich Nauen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26492#0092

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Hemrich Nauen.

sich episch an die Breite des LebenS hin. Er hat dabei als gute Grundlage den farbigen und
kompositorischen Mut des flämisch-niederrheinischen Schlags. Seine Bilder sind von unerhörter
Buntheit, in der Komposition der „Ernte" ftcckt Kraft, und in der ,,Beweinung" liegt ein starker
kompositioneller Gehalt. Man merkt an der ganzen Bildung und an der Art, wie cr Kanten und
Knicke im Mantel der Frau macht, dasi die holzgeschnitzten Altäre seiner Heimat ihm zur Seite
gestanden haben. Auch die Felsenkulissen kommen daher, aber er bringt die große Form auch groß
hinüber in das bnrgerliche Bild. In dem „Interieur" gibt er daö Getue eines übervollen ZimmerS,
das durch das Weggehen der Dame aufgescheucht wird. Es kommt nun darauf an, ob er einmal
dazu gelangen wird, in den Eigenschaften der Geschehnisse des alltäglichen Lebens den bedeutsamen
Zusammenhang der mcnschlichen Dinge überhaupt zu sehen. Wie gesagt, Bildenergie und Dar-
ftellungSgabe hatten die Stcllung angenommen, aus der sie ins Monumentale gelangen konnte, nun
muß der Geist noch in die Haltung versetzr sein. Monumcntalität beruht auf der menschlich-künft-
lerischen Gesinnnng und ift schließlich und endlich daS Produkt aller menschlichen Erfahrung, die einer
Zeit möglich ist. Darnm tritt sie eben selten in die Erscheinung. Paul Mahlberg.

Die Abbildungen dieses Artikelö sowie die Knnstbeilagen reproduziercn wir mit Genehmigung
der Galerie Alfred Flechtheim, Düffeldorf. Die Rcd.

Heinrich Nauen.

Bildnis des Malers Macke.
 
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