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K. FE. SCHINKEL, ENTWÜRFE ZUR NEUEN WACHE
ABBILDUNG I
SCHINKELS NEUE WACHE IN BERLIN
VON
AUGUST GRISEBACH
Schinkel war ein fünfunddreissigjährigerMann, als
er i 8 16 den Auftrag erhielt, sein erstes öffent-
liches Gebäude in Berlin zu errichten. Seine Haupt-
leistung lag bis dahin auf dem Gebiet der Malerei.
Die architektonischen Entwürfe, die neben den Ge-
mälden und Theaterdekorationen eine untergeord-
nete Rolle spielen, machen keineswegs den Eindruck
genialer Jugendarbeiten. Das gilt von dem wenigen,
was Schinkel vor seiner ersten italienischen Reise
(i 804) baute, wie auch von den nach sechsjähriger
Pause folgenden Entwürfen für das Mausoleum der
Königin Luise (1810) und für die Petrikirche in
Berlin (18 11). Im Gegensatz zu den Zeichnungen
seines Meisters Friedrich Gilly ist ein unsichres
Herumtasten nach einem eignen Stil für die archi-
tektonischen Wege des jungen Schinkel charakte-
ristisch. Um so überraschender wirkt der gefestigte
baumeisterliche Sinn, der aus der Wache spricht.
Durch eine Reihe von Zeichnungen, die das
Schinkelmuseum in Charlottenburg aufbewahrt,
sind wir in der Lage, beobachten zu können, wie
Schinkels Vorstellung von diesem Bau allmählich
4*5
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K. FE. SCHINKEL, ENTWÜRFE ZUR NEUEN WACHE
ABBILDUNG I
SCHINKELS NEUE WACHE IN BERLIN
VON
AUGUST GRISEBACH
Schinkel war ein fünfunddreissigjährigerMann, als
er i 8 16 den Auftrag erhielt, sein erstes öffent-
liches Gebäude in Berlin zu errichten. Seine Haupt-
leistung lag bis dahin auf dem Gebiet der Malerei.
Die architektonischen Entwürfe, die neben den Ge-
mälden und Theaterdekorationen eine untergeord-
nete Rolle spielen, machen keineswegs den Eindruck
genialer Jugendarbeiten. Das gilt von dem wenigen,
was Schinkel vor seiner ersten italienischen Reise
(i 804) baute, wie auch von den nach sechsjähriger
Pause folgenden Entwürfen für das Mausoleum der
Königin Luise (1810) und für die Petrikirche in
Berlin (18 11). Im Gegensatz zu den Zeichnungen
seines Meisters Friedrich Gilly ist ein unsichres
Herumtasten nach einem eignen Stil für die archi-
tektonischen Wege des jungen Schinkel charakte-
ristisch. Um so überraschender wirkt der gefestigte
baumeisterliche Sinn, der aus der Wache spricht.
Durch eine Reihe von Zeichnungen, die das
Schinkelmuseum in Charlottenburg aufbewahrt,
sind wir in der Lage, beobachten zu können, wie
Schinkels Vorstellung von diesem Bau allmählich
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