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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 25.1927

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Heft 3
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Eine Grünewald-Entdeckung
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https://doi.org/10.11588/diglit.7392#0120

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MATTHIAS GRUNEWALD, FLÜGELALTAR DER PFARRKIRCHE ZU LINDENHARDT
LINKER FLÜGEL RECHTER FLÜGEL

PHOTOGRAPHIE CARL SITZMANN, BAYREUTH

EINE GRÜNEWALD-ENTDECKUNG

T^in glücklicher Fund hat den spärlichen Besitz an erhalte-
' nen Gemälden des Matthias Grünewald neuerdings um
ein wichtiges Stück bereichert. In der Pfarrkirche zu Lin-
denhardt bei Bayreuth hat der dortige Lehrer Karl Sitz-
mann die Hand Grünewalds in den Malereien der Flügel-
tafeln eines Altarwerkes erkannt, die die vierzehn Not-
helfer darstellen. Schon nach den kleinen Abbildungen, die
der Broschüre Sitzmanns beigegeben sind, läßt sich die Rich-
tigkeit der Zuschreibung ohne weiteres nachprüfen. Merk-
würdig bleibt nur, daß dieses charakteristische Werk des
Meisters der Forschung so lange Zeit verborgen bleiben

konnte, um so merkwürdiger, als der Altar gelegentlich einer
Restaurierung im Jahre 1898 im Germanischen Museum
zu Nürnberg öffentlich ausgestellt gewesen ist. Der Altar
trägt die Jahreszahl 1503. Die Gemälde würden also etwa
gleichzeitig mit der Münchener „Verspottung Christi" ent-
standen sein, falls deren — neuerdings angezweifelte —
Datierung sich aufrecht erhalten läßt. Es wird nachzuprüfen
sein, ob die Lindenhardter Jahreszahl sich nur auf den
plastischen oder auch auf den malerischen Teil des Schnitz-
altares bezieht, und ob eine so frühe Entstehung der Ge-
mälde ernstlich angenommen werden kann.

^ die.

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